Das Land der „Berglöwen“

Das Land der „Berglöwen“

Es heißt, es kommt nicht auf das Ziel an, sondern auf die Reise. Aber kann es nicht beides sein? Wenn Sie das ferne Mestia besuchen, werden die Reise und das Ziel um Ihre Aufmerksamkeit und um Platz in Ihrer Kamera wetteifern. Auf der dreistündigen Fahrt von Zugdidi nach Mestia ändert sich die Umgebung von subtropisch zu subalpin und dann zu einem alpinen Wunderland aus Wiesen und Wäldern, durchzogen von plätschernden Bächen. Die Straße führt Sie zum Fuß des höchsten Gipfels Georgiens, des kronenartigen Shkhara, und zum Kraftpaar der zweigipfeligen Berge Ushba und Tetnuldi, die der Legende nach versteinerte Brautpaare sind, die unter dem allgegenwärtigen Schnee schlafen.

Einer swanischen Legende zufolge verliebten sich der arme junge Mann Ushba und die Tochter einer reichen Familie, Tetnuldi, ineinander. Tetnuldis Familie verbot ihr eine Beziehung mit einem armen Jungen. Tetnuldi, deren Hoffnungen zerstört waren, kleidete sich in ihr weißes Brautkleid und bat Gott, sie in Stein zu verwandeln, damit niemand sie daran hindern könne, zusammen zu sein. Plötzlich tauchten auf dem Kaukasusgebirge zwei wunderschöne Gipfel auf – Uschba und Tetnuldi –, die einander gegenüberstehen und sich bis heute sehnsüchtig anschauen. Diese Geschichte hat eine tragische Schönheit: Sie sind dazu verdammt, sich immer in Sichtweite voneinander zu befinden, aber nie wirklich zusammen zu sein.