Das Münchner Windrad (2)
Ich hätte das Bild auch "Kraft pur" betiteln können, oder "Stern des Südens", wie ich aus einer der Anmerkungen erfahren habe. Der Hintergrund: in der Weihnachtszeit im Jahr 2009 war die Windkraftanlage durch eine Lichtinstallation namens "Stern des Südens" zum „größten Weihnachtsstern der Welt“ geworden.
Die Winderzeugungsanlage ist 100 m hoch und steht auf dem ersten Münchner Müllberg, etwas euphemistisch auch "Fröttmaninger Berg" genannt, um vergessen zu lassen, worum es sich eigentlich handelt. Diesen Berg hatte ich bei meiner Ankunft vor fast 30 Jahren, und ausgerüstet mit meinen geografischen Schulkenntnissen, fachmännisch sogleich als "eiszeitliche Endmoräne" erkannt.
Wenn man weiß, woraus dieser Berg besteht und weiß, dass er in den ersten Jahren nicht nur ausgast sondern auch in sich zusammensackt, dann bekommt man Respekt vor der Ingenieursleistung, dem Turm von so einem Riesenpropeller die nötige Standfestigkeit zu geben. Kein Wunder, dass bei Starkwind, ganz abgesehen von einem Sturm, die Flügel so gedreht werden, dass sie dem Wind eine möglichst kleine Angriffsfläche bieten.
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Das Bild ist mein erster Versuch, dieses insbesondere zu Zeiten der Energiewende symbolträchtige Windrad aus der Nähe zu porträtieren. (Hier in Süddeutschland habe wir ja auch nicht so viele davon.) Ich hatte die Blende ganz geschlossen, erstens damit das ganze Windrad scharf wird, und zweitens damit ich eine möglichst lange Belichtungszeit hin bekomme, um etwas Bewegungsunschärfe einfangen zu können. Mit Stativ wäre 1/50 sek drin gewesen, ohne hatte ich mir nicht länger als 1/100 sek zugetraut.
Anfänglich hatte ich große Schwierigkeiten, die Flügel richtig zu positionieren.Der Musiker in mir hatte rhythmisch mitgezählt und dann hatte ich versucht, im rechten Moment auszulösen. Nach langem Mühen fiel mir ein, dass die Kamera ja eine Serienbildfunktion hat. Und mit der war's dann ganz einfach...
Was mir schon ganz gut gefällt ist, dass man die Biegung der Rotorblätter sieht. Dabei wehte der Wind gar nicht mal stark. Unten am Fuße des Berges war's sogar windstill.
Ansonsten lässt das Bild sicher noch viele Wünsche offen, aber ich plane wieder zur "Endmoräne" zurückzukehren und andere Perspektiven auszuprobieren. Mittlerweile besitze ich auch ND-Filter und damit lassen sich ganz andere Belichtungszeiten realisieren.
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Serie „Münchner Windrad"
Lars Trinter 12/03/2014 13:58
Re: Ich habe die Sensoren meiner Kameras mit einem Sensor-Cleaning-Kit (bei Amazon für ca. 20 Euro) selbst gereinigt, kann ich eigentlich nur empfehlen.lg Lars
Hans-Martin Adorf 12/03/2014 13:19
@Lars Trinter: wegen der Sensorflecken muss ich Dir recht geben. Das Problem ist mir erst aufgefallen, als ich das Bild schon hochgeladen hatte. Wahrscheinlich muss ich die Kamera mal zum Händler geben.LG Hans-Martin
Lars Trinter 12/03/2014 8:54
Ein sehr sehr schönes Blau und feine Wolken. Etwas störend sind die Sensorflecken, die hättest du wirklich wegstempeln können. ;)... aber sonst auch schöner Bildaufbau, gefällt mir!
lg Lars
19Rocky90 07/01/2014 20:58
Vor ein paar Jahren war das Münchner Windrad nachts auch sehr hübsch anzusehen.Lg,
Klaus
19king40 05/01/2014 19:42
Feine Perspektive.LG Manni
Hans-Martin Adorf 05/01/2014 14:30
@unitarga: ja, so ähnlich. Vielleicht erst mal mit weniger Bewegungsunschärfe, damit man die Rotorblätter noch sieht. Dann würde ich mal weiter seh'n.Danke übrigens auch dafür, dass Du ein Bild zur Illustration beigefuegt hast, und auch noch von jemand ganz Anderem. Das mache ich auch, wenn ich kein passendes, eigenes Bild zur Hand habe, aber ich habe diese Praxis in der fc sonst noch nicht erlebt.
LG Hans-Martin
Hans-Martin Adorf 05/01/2014 13:46
@unitarga: ich hab' das schon mit anderen diskutiert (ich glaub das war Norbert REN): ich traue mir 1/50 frei Hand nicht zu. Erstens habe ich keine so ruhige Hand mehr, zweitens ist m.E. die alte Faustformel maximale Freihand-Belichtungszeit/sek entsprechend der inversen Brennweite/mm bei meiner D600 nicht mehr anwendbar. Die holt zwar noch nicht das allerletzte an Schärfe aus dem Objektiv raus (dafür müsste eine D800 her), aber geht doch nahe an die Grenze. Klar, für fc-Bilder im Format 666x1000 Pixel ist es weitgehend irrelevant, ob ich ein bisschen verwackele oder nicht. Aber schon, wenn ich das Bild in einem Fotobuch, oder gar in einem Kalender verwenden will, sieht die Sache anders aus. Ich benutze daher das Stativ, wo es geht, und meine, dass ich den Unterschied auch sehen könnte, bei Detailreichen Motiven.Bei meinem neuen 70-200mm Telezoom sehe ich das ganz anders. Wahrscheinlich bekommt man auch damit die schärfsten Aufnahmen, wenn man ein Stativ benutzt und den Bildstabilisator ausschaltet. Wenn man aber, aus welchen Gründen auch immer freihand arbeitet, dann kann man da locker 1/50 sek hernehmen, auch bei 200mm Brennweite. Wenn ich Nikon Glauben schenken darf, und bei 200mm Brennweite von 1/400 sek ohne Bildstabilisator ausgehe, dann sollte ich mit Bildstabilisator noch 1/15 sek halten können. Natürlich macht nicht jedes Motiv dies mit.
Mal abgesehen von dieser Diskussion, statt 1/100 sek bei ISO 200 hätte ich hier auch mit 1/50 sek und ISO 100 arbeiten können. Das hätte mir einen Faktor 2 in der Bewegungsunschärfe gebracht. Denkst Du, das hätte ausgereicht, um die Rotorblätter schön in Bewegung erscheinen zu lassen? Ich kann das schwer abschätzen ohne eine Aufnahme zu sehen, aber es könnte sein, dass es ginge.
LG Hans-Martin
Der Norderstädter 05/01/2014 12:29
Schöne Perspektiveh.g.michael
Markus 4 05/01/2014 11:23
dynamischHabedieehre
Markus
Wilfried Humann 05/01/2014 10:24
Ich finde das Bild recht gelungen. Wenn du wirklich die Bewegungsunschärfe willst, brauchst du vermutlich eine deutlich längere Verschlusszeit., aber du hast ja jetzt einen ND-Filter. LG Wilfried† Bernhard Buchholz 05/01/2014 9:36
Die Perspektive ist gelungen,Gruß Bernhard
Reiner Mutzberg 05/01/2014 8:42
Interessante Perspektive.Ganz im Gegensatz zu Dir hätte ich eine schnellere Verschusszeit bevorzugt. Siehe auch mein Foto Windpower.
LG//Reiner