Das namenlose Grauen

Das namenlose Grauen

Das namenlose Grauen.
Schlimmer als jeder
Noch so grausame
Horrorfilm. Beängstigender als
Ein Gang durch
Nächtliche Gassen voller
Unheimlicher Gestalten, Geräusche.
Der Film ist
Nur ein Film,
Realen Bedrohungen, Ängsten
Kann man begegnen.
Das namenlose Grauen,
Kaum erklärbar dem
Der es nicht
Kennt. Es spielt
Sich im Inneren
Ab, tief in
Der Psyche. Dieser
Nachtmahr, Alptraum, Dämon,
Ist Widerspiegelung dessen
Was Kind erlebte,
Durch Hand Erwachsener,
An fürchterlichen, für
Es nicht erklärbarer,
Dinge: Misshandlungen, seelische,
Körperliche, ja Quälereien.
Kind durfte dem
Keinen Namen geben,
Da sein Leben
Von den Tätern
Abhing. Namenlos blieben
Sie. Das erlebte
Grauen aber blieb.
In Form von
Scheinbar, irrationalen Ängsten,
Lauernden, unsichtbaren Bedrohungen.
Tief, tief in
Der Seele alles
Voller Gefahren, voller
Dunkelheit, überall wie
Fratzen wirkende Lichter:
Elmsfeuer der Vergangenheit.
Das namenlose Grauen:
Ausgeburt schlimmster Erlebnisse,
Zustand beständiger Gefahr,
Bedrohung. Nichts ist
Wirklich vorbei, es
Geschieht nur nicht
Mehr. Namenloses Grauen
Konserviert erlebte Hölle.
Unter dem Haus
Des Lebens mit
Hellen, schönen Räumen
Befindet sich ein
Furchterregender, dunkler Keller.
Wie dem entkommen?
© Wolfgang P94

An manchen Tagen kommen schlimme Erlebnisse intensiver hoch als sonst schon. Dem muß krasser Ausdruck verliehen werden, das hilft ein wenig.