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DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN

DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN

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DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN

Ginger White: DAS OSTERFEUER GUT VORBEREITEN


Ich schnitt im Vorgarten den Fahrradabstellplatz frei (siehe die Fotos
meiner "Fahrradsammlung" (FS)) - und dabei füllte sich schnell Karton
für Karton. Es waren z.B. die 7 Tannenbäume meiner Nachbarn, die ich
vom Straßenrand im Schnee noch in meinen Vorgarten geschleift hatte
und auch diverse andere Sträucher, die mir alles zugewuchert hatten.


Würde man dieses Material im Ofen verbrennen, ich sage "würde", dann
gäbe es Ärger mit dem Schornsteinfeger, der vor Versottung des Kamins
warnen würde und der dabei auf diverse deutsche und europäische
Gesetze, Verordnungen und Normen hinweisen würde, die alles als
Brennstoff verbieten und nur die Ausnahmen:

- unbehandeltes 2 Jahre durchge trocknetes Naturholz ohne Restfeuchte
- Brikett aus Braun- und Steinkohle
- Pellets
erlauben.

Würde man dieses hier aus dem Karton verfeuern, dann gäbe es zwar
einen wunderbaren Duft in der Straße und in den Höhen und es würde
knistern, knarzen und knallen im Ofen, doch auf unserem Planeten
wäre schon bald Schicht im Schacht!

Und ich müsste danach viel Gutes Holz nachlegen, z.B. die vom Baumarkt
strichkodierten Birkenscheite hier, damit der Schornstein wieder trocken
würde.

Mein Schornsteinfeger Dieter Schlot-Kath hielt mir dazu ausführlichste
Monologe, die ich durch Zeitungsausschnitte aus der FAZ noch anfeuerte.


Ja, oft wird einem schon dadurch warm ums Herz und auf der Haut.
Die Strahlungs-Wärme eines Ofens mit Festbrennstoffen ist immer
der Strömungs-Wärme von Zentral-Heizkörpern oder der Kontakt-
Wärme mit heißen Teilen vorzuziehen, gerade, wenn man Allergiker
ist oder Haut-Geschichten oder Rheuma hat.

Hier bei diesem Foto, ich stellte den Karton nur kurz ab, er soll
dann in den Hintergarten zum Osterfeuerplatz, wurde mir bewusst,
dass ich ganz viel für die CO-zwei-Bilanz unseres Planeten tun kann.

Letzte Woche, als mich mein Cousin besuchte, fiel uns ein gut
riechender Rauch in der Straße auf. Einer meiner Nachbarn
verbrannte Strauchzeug und Strohiges. Ich ging zu ihm und
sprach ihn an, zunächst ganz freundlich, und als er dann
sagte: "Meine Frau braucht Dünger.", da wurde ich noch
freundlicher und sagte zu ihm: "Ich freue mich so, dass
Sie dies hier so machen für ihre Frau."

Und vor zwei Jahren wachte ich morgens auf, weil schon um
7:15 Uhr an einem Sonntag weißer, fast flüssiger dichter
Rauch in meine Klo-Fenster zog, es roch nach "Someone´s
House Is Burning" (Jimi Hendrix sang diesen Song seinerzeit)
und als ich draußen den Ort des Feuers fand, stand da ein
anderer Nachbar fassungslos vor brennendem Holz, Latten,
Brettern, Zaun-Elementen und Rollen von Auslegeware.
Daneben zwei verschlossene Flaschen Korn (beide voll).
Er sagte kaum Guten Morgen sondern begann gleich ganz
souverän zu sagen: "Ich habe vorher geguckt, ob Igel in dem
Strauchhaufen sind, doch es ist März, da haben die ja keinen
Winterschlaf mehr." Er ist alteingesessenes Mitglied der
Freiwilligen Fuerwehr und er fuhr dann fort: "Meine ganzen
Augenbrauen sind schon weggesengelt. Ich wollte die
Teppichrollen ja aus dem Feuer ziehen, doch das ist ja
so unberechenbar wie die Ehefrauen von Mathematikern.
Alles abgesengelt schon im Gesicht."

Ein anderer Nachbar, der war Präsident der Freiwilligen
Feuerwehr verbrannte damals wirklich alles, dies geschah
aber noch lange vor der Zeit der diversen deutschen und
europäischen Gesetze, Verordnungen und Normen, die jetzt
glücklicherweise gelten und von meinem Schornsteinfeger
Dieter Schlot-Kath verwirklicht werden - und dieser Nachbar
verbrannte auch Schuhe, sogar paarweise zog er sie aus
dem Second-Hand-Kreislauf unserer Einen-Welt. Irgend-
wann brannte der Schornstein selber, da er sich mit Ruß so
fast zu beschichtet hatte und die Gase wollten ja raus, so
glühend heiß wie sie waren. Dieser Nachbar gab zu
bedenken, dass der Schornsteinfeger wohl nie
ordentlich gekehrt hätte und deswegen sein Geld nicht
wert sei.

Niemand beschwerte sich damals,
außer einem zugezogenem Nachbar, der angeblich Asthma
hatte - doch ein Attest konnte der nie vorlegen - doch der
rächte sich dann auf der Beerdigung beim Witwer, indem
er kein Wort am Grab mit ihm wechselte und stumm auf
der anderen Straßenseite nach Hause ging. Der Witwer
legte dann noch was im Ofen nach, denn es war Winter
und seine Frau war nicht mehr im Haus. Er war allein
mit seinem Ofen.

Jetzt, wo ich den Karton hier so stehen sehe, komme auch
ich ins Nachdenken, so allein an diesem heutigen Sonntag
mit meinem Ofen hier - doch ich freue mich aufs gesellige
Osterfeuer und lasse den Karton hier ruhig noch etwas durch-
trocknen, das ist dann gut für das Osterfeuer am nächsten
Samstag.

Comentarios 18

  • Neydhart von Gmunden 20/07/2018 8:56

    .... früher, also vor Deiner Zeit, wurde so zufällig die Holzkohle erfunden .....
  • Trugbild 04/07/2017 11:32

    Gut gerüstet für das Osterfeuer, in Einsamkeit zu Hause. Danke für Deine Geschichten zu den Fotos. VG Adeltraut
  • Ilse Rehn 31/03/2010 1:36

    deine Novelle gefällt mir sehr gut, witzig und humorvoll beschreibst du uns deine Nachbarn und ihre und deine Umweltsünden !!
    Gefällt mir sehr gut deine Geschichte !!
    glg.Ilse
    PS: ich hätte übrigens auch noch ein paar Kartons mit Umzugsgut, falls du dein Osterfeuer etwas vergrößern willst, so gut einen LKW voll !!!

  • E. W. R. 30/03/2010 18:06

    Lieber Werner, in den fünfziger und frühen 60er Jahren hat man ja alles verfeuert, was man nicht hinterm Dorf auf die Müllhalde bringen konnte. Aber die Ehefrauen von Mathematikern waren damals so unberechenbar wie heute ;-). Eckhard
  • † Foto-Volker 30/03/2010 14:17

    Wenn ich mir so den Kamin betrachte, muss ich an W. Busch's Lehrer Lämpel in Max und Moritz denken.
    Er zündet sich vor seinem Ofen, auf dem die Kaffekanne steht, voller Dankbarkeit und Zufriedenheit seine Meerschaumpfeife an. ...Rums!!!!!.... . wie es ausgeht, kennen wir ja.
    Also, lieber Wernern nicht vor dem Ofen Pfeife rauchen, böse Buben könnten dir einen Streich gespielt haben!
    VG Volker
  • Janne Jahny 30/03/2010 11:09

    Da kam mal die Polizei zu uns. Wir hätten am Wochenende ein Feuer entzündet,was verboten sei. Wir zeigten den Herren die klitzekleine Feuerstelle mit den kaum sichtbaren Resten eines klitzekleinen Feuers. Sie nahmens gelassen und nach einem kleinen Austausch über Nachbarn, die immer alles aufbauschen würden, zogen sie von dannen.
    Gut dass sie nicht nach oben geschaut hatten. Genau über der klitzekleinen Feuerstelle sah in ca. 3 - 4 Meter Höhe ein riesiger Ast der Kastanie irgendwie schwarz-verkohlt aus.

    LG
  • Willi Thiel 29/03/2010 21:19

    osterfeuer ?
    hab mal eins mitgemacht in wiechendorf .
    mein lieber mann das war ein riesenfeuer , alles was an bäumen ästen gestrüpps in der gegend vorhanden war wurde echt hoch geschichtet und abgebrannt . näher wie 5 m rangehen war nicht hitze pur.
    interessant waren auch die getränke die die einwohner dabei hatten - mein lieber mann .....
    dein text lang aber gut zu lesen ...
    ja ja verbrennen darf man längst nicht mehr alles . außer im garten gemütlich in ner feuerschale oder korb.....
    meine kinder beide pfadfinder , einer noch etwas aktiv - die brennen auch als ab was aus holz ist... und da meckert keiner.
    man darf sich halt nicht erwischen lassen und außerdem fremdsachen nur in geringen maßen verbrennen...
    g willi
  • Rolf Gleitsmann 29/03/2010 11:38

    Werner, Du solltest mal die Millionäre vom Hamburger SV einladen und ihnen Feuer unter den Ar... machen.

    "Lohn der Angst", Du verfeuerst zwar kein Glyzerin, sitzt aber trotzdem auf einem Pulverfass. Argwöhnische Nachbarn könnten Deinen Rauchabzug akribisch beobachten. Oder sieht man das in Hamburg gelassener ? In meiner Gegend pflegt man die Tradition Osterfeuer jedenfalls nicht.

    Deine Erzählung ging wieder runter wie Öl. Bleibt noch die Frage, mit was Du das Feuer löschst ? Bier, Wein oder ???

    Viel Vergnügen, Gruß Rolf
  • Adrena Lin 28/03/2010 22:22

    Wunderbarer Text....und wieder etwas dazu gelernt...Ich brauche einen Kamin...Thema Allergie und Haut.....
    Ich muss mir unbedingt ein Osterfeuer suchen....
    Ich danke Dir...
    Lieben Gruß
    Andrea
  • Wolfgang Weninger 28/03/2010 20:29

    leider geht das in den Neubauwohnungen ohne Kamin nicht mehr, dabei war das früher immer so gemütlich
    Servus, Wolfgang
  • Christine Matouschek 28/03/2010 18:42

    Werner, Dein Rauchzeichen hat mich angelockt.

    Es ist angerichtet,
    Ostern kann kommen.
    Gruß Matou
  • Dietmar Stegmann 28/03/2010 18:26

    Die kleine Geschichte liest sich gut. Fotografieren solltest Du mehrere. Dann wird auch eins scharf. Dieser Tipp war wirklich nett gemeint, gell!!
    VG Dietmar
  • Carl-Jürgen Bautsch 28/03/2010 18:20

    Schön schräge Geschichte und ein ebensolches Bild. Der Schornsteinfeger wird Arbeit bekommen.
    LG, Carl
  • Inge Striedinger 28/03/2010 17:44

    Du warst ja ordentlich fleissig ... ich würde sagen, das Holz ist für Osterfeuer sogar zu schade. Im nächsten harten Winter könnte es dich wärmen. Danke für die Genuss-Novelle :-)
    LG Inge
  • Watndat 28/03/2010 17:30

    Jau das ist ja mal eine gute Geschichte übers Brennen und Qualmen ..
    Nun das Osterfeuer dass ..wenns soweit ist ,,, stark bewacht wird ..warum es auf Dörfern so ist??
    Na ja damit kein anderer aus einem anderem Dorf vorher noch den Berg an alten Ästen und Restolz anfackelt...
    Und ..ich betone dass , dass es in der Stadt, wenn´s soweit ist das Osterfeuer anzustecken .. auch noch in die Stad zieht und für Smog sorgt ..nicht ganz so schlimm dass der Ozonwert....etz.
    Und Abends am Himmel das Schimmern sieht wenns brennt..

    Ach ja dass mit Peter Schloth Kad mmm ..irgendwie bekannt vorkommen tut..
    Denn man tau!!..
    Lg