DC-10-Restaurant „La Tante“ in Accra, Ghana

DC-10-Restaurant „La Tante“ in Accra, Ghana

Alle von uns waren schon in vielen Restaurants an vielen verschiedenen Orten. Hier ist mal ein Restaurant, welches schon an vielen Orten auf der ganzen Welt war.
Ganz in der Nähe des Flughafens von Accra, somit auch nicht weit vom Zentrum der Hauptstadt von Ghana entfernt, steht diese ehemalige DC-10 der Ghana Airways, die in ein Restaurant umgewandelt wurde und so seit 2013 dort genutzt wird. Während eines längeren Aufenthaltes in Ghana in 2015 konnte ich sie mal aufsuchen und als ein sehr ungewöhnliches Restaurant für einen kleinen Snack ausprobieren. Nur für eine Mahlzeit lohnt sich die lange Anreise aus Deutschland nicht, aber für jeden Technik- und Flugzeug-Fan ist die Location auf jeden Fall zu empfehlen, wenn man mal dort in der Gegend ist, vielleicht einen längeren Stopover in Accra hat.
Das Flugzeug hatte ein bewegtes Vorleben: Ghana Airways nutzte diese DC-10 ab Februar 1983, insbesondere für Flüge nach Europa und in die USA (flog auch deutsche Flughäfen an, z. B. Düsseldorf). 1985 wurde sie für Flüge im Auftrag der UN eingesetzt, um UN-Friedenstruppen von und nach Beirut zu transportieren. Ausgeliehen von der Caribbean Airlines flog sie 1986 Touristen von Europa in die Karibik und retour. 2002 wurde die Maschine in London Heathrow für längere Zeit beschlagnahmt, weil es Streitigkeiten zwischen der Airline und dortigen Firmen über die Bezahlung von Flugzeugteilen gab. 2005 stellte Ghana Airways seinen Flugbetrieb endgültig und für immer ein. Das Flugzeug gelangte schließlich nach Accra, dort sollten wertvolle Teile (z. B. Aluminium) ausgebaut und zu Geld gemacht werden. Im November 2013 wurde die DC-10 nach Umbau als Restaurant eröffnet, laut Internet offenbar immer noch in Betrieb. Serviert wird insbesondere typisch ghanaische Küche. Insbesondere bei Familien mit Kindern ist das Restaurant beliebt, auch einfach nur um mal ein Flugzeug von innen zu sehen und zu erleben, denn Fliegen ist dort für sehr viele Menschen finanziell nicht erschwinglich und nicht so (fast) normal wie bei uns hier.
Die Fotos musste ich etwas bearbeiten, weil – wie in den Tropen zur Regenzeit nicht selten – dunkle, schwere Wolken über Accra hingen und die Lichtverhältnisse auch am helllichten Tag für Fotos sehr schlecht waren.