De eeschte Prinz kütt
... im ersten Kölner Rosenmontagsumzug nach dem Krieg (dem "Kappenumzug" von 1949),
an der Ecke Kaiser-Wilhelm-Ring/Gladbacher Straße, mit dem Prinzen Theo I. (Theo Röhrig).
jünger und schlanker als die meisten Karnevalsprinzen vor und nach ihm.
Fotograf unbekannt, vermutlich Kaspar Kops, der Vater von Heinz Kops
Scan vom KB-Negativ
Auf der Prinzenproklation sagte Prinz Theo: „10 Jahre sind verflossen, seit das letzte Mal der traditionelle Rosenmontagszug durch die damals noch so schönen Straßen Kölns seinen Weg nahm und Hunderttausende voller Übermut in einen Taumel der Begeisterung und Freude versetzte. Wenn nun nach 10 Jahren erstmalig wieder die Herrschaft des Prinzen Karneval errichtet wird, so soll diese Dynastie, wie alles in unserem Vaterland, aus den Trümmern im alten Glanze entstehen. Angesichts der Wunden, die der schreckliche Krieg unserer geliebten Mutter Colonia zugefügt hat, haben wir ein Recht darauf, die Menschen für einige Tage ihre Sorgen vergessen zu machen und ihnen Freude und Frohsinn zu spenden. So rufe ich Euch zu: Öffnet weit Eure Herzen den goldenen Sonnenstrahlen zur Freude. Wir wollen uns selbst, unserem alten Köln und unserem rheinischen Heimatland Frohsinn und Lebensfreude geben, und wir wollen damit die Hoffnung verbinden, dass das, was aus aufrichtigem Herzen kommt, auch zum Herzen geht. Darüber hinaus dürfen wir hoffen, dass auch die Welt unsere Sprache und Freude versteht; denn frohe Menschen können keine Zwietracht säen und keinen Unfrieden stiften. Der Leitgedanke meiner Herrschaft: Freude und Frieden. Im Bewusstsein unserer Tradition wollen wir der Zukunft mutig ins Auge schauen und aus dem Born der Freude wieder neuen Lebensmut und neue Lebenskraft schöpfen“.
Tanzbär62 20/01/2022 7:25
Das Bild - die Kriegstrümmer noch gut erkennbar - und die Prinzenrede vermitteln einen guten Eindruck von der damals herrschenden Lebenseinstellung. Ein wenig von diesem Optimismus könnte uns heute auch gut tun...