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Deep Purple live in Dresden

Deep Purple live in Dresden

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Roland Lubiger


Premium (World), Dresden

Deep Purple live in Dresden

22. Oktober 2013- Warten auf "Smoke on the Water"
http://youtu.be/l0lcYCPE4B8
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Bei Deep Purples "Smoke On The Water" flippt Dresden aus...
Die britischen Rockmusiker sind auf Deutschlandtournee. Am Abend machten Deep Purple Station in Dresden und zeigten, dass sie es noch immer können: eine Halle zum Kochen bringen.

Alte Hasen? Ja. Altes Eisen? Von wegen. Deep Purple, diese britischen Hardrock-Haudegen, von denen manch einer nicht mehr viel erwartet hat außer dem routinierten Wiederkäuen ihrer 70er-Jahre-Hits, haben sich in den vergangenen Jahren enorm gefestigt. Und mit ihrem in Nashville eingespielten neuen Album "Now What?!" haben sie es tatsächlich auf Platz 1 der deutschen Verkaufscharts gebracht. Das Video zur ausgekoppelten Single "Vincent Price" entstand Ende April in einem Berliner Gruselkabinett.

Diese Legende lebt
Eine höchst lebendige Legende steht da im gleißenden Rampenlicht. Deep Purple haben mit ihrem Album "Deep Purple in Rock" 1970 ihr Meisterstück geschaffen. Sie haben dem Rock 1972 auf ihrem "Machine Head"-Album mit "Smoke On The Water" das wohl klassischste aller Rock-Riffs beschert. Sie gingen durch Höhen und Tiefen und stehen wie in Stein gemeißelt unermüdlich auf den Live-Bühnen dieser Welt. "Into The Fire" vom "In Rock"-Album macht gleich als zweiter Titel des Abends ordentlich Druck. Längst ist das Publikum in Bewegung und huldigt einer Band, die auch im 45. Jahr ihres Bestehens noch jede Menge zu geben hat.

Das ging freilich nicht ohne Blessuren ab. Die Besetzungen wechselten, die Streitereien von Gitarrist Ritchie Blackmore und Organist Jon Lord auf offener Bühne sind legendär. Man löste sich auf, raufte sich wieder zusammen. Einzig Schlagzeuger Ian Paice ist als Konstante seit der Gründung 1968 dabei geblieben. Sänger Ian Gillan und Bassist Roger Glover sind mit kleinen Unterbrechungen seit 1969 Deep-Purple-Urgestein. Und stürzen sich jetzt auf den Klassiker "Hard Lovin' Man", ebenfalls vom "In Rock"-Album.

Gedenken an John Lord
Richie Blackmore hatte sich 1994 von Deep Purple verabschiedet, um sein Glück in der Mittelalterszene zu suchen. Jon Lord verlegte sich 2002 aufs Komponieren von Sinfonien. Im Juli vergangenen Jahres ist er einem Krebsleiden erlegen. Im Konzert widmet Gillan den neuen Song "Above and Beyond" dem gestorbenen Kollegen. Ein Foto von Lord wird auf die Videowand projiziert. Die Plätze von Lord und Blackmore haben Keyboarder Don Airey, seit 2002 dabei, und Gitarrist Steve Morse, der seit 1994 zu Deep Purple gehört, übernommen. Und sie haben der Band zu einem ungeheuren Energieschub verholfen. Ihr musikalischer Schlagabtausch ist von erster Güte.

Es macht Spaß, diese so ungeheuer gut aufeinander eingespielten Band zu hören. Der inzwischen 68jährige Sänger Ian Gillan macht sich prächtig beim Klassiker "Strange Kind of Woman" von 1971, schraubt seine tenorale Stimme immer wieder in hysterische Höhen, weiß aber auch mit seinen Kräften hauszuhalten. Immer wieder verschwindet er hinter die Bühne, um das Feld den Kollegen zu überlassen.

Natürlich bekommt Ian Paice bei "The Mule" Raum für ein ausuferndes Schlagzeugsolo samt futuristisch leuchtender Drumsticks. Gitarrist Steve Morse kann mit der Instrumentalballade "Contact Lost" und bei "The Well-Dressed Guitar" brillieren. Und Airey, man kennt das schon aus früheren Konzerten, darf sich zitatenreich zwischen Rock und Klassik auf E-Piano und Hammond-Orgel austoben, "Das ist die Berliner Luft, Luft, Luft" inklusive.

Warten auf "Smoke on the Water"
Und natürlich kommt es dann, das Stück, auf das alle seit eineinhalb Stunden warten. Und natürlich setzt es wieder den furiosen Schlusspunkt unter eine an Höhepunkten reiche Hardrock-Show: "Smoke On The Water", das Lied über den Rauch, der sich im Dezember 1971 über dem Genfer See ausbreitete, nachdem das Casino von Montreux bei einem Konzert von Frank Zappas Mothers of Invention in Flammen aufging. Deep Purple waren auch dort, schrieben darüber einen Song und haben sich damit auf ewig in der Rockgeschichte verankert.

Unbarmherzig stampft das Gitarren-Riff, das durch die Orgel unisono angestachelt und vom wuchtigen Bass-Schlagzeug-Beat angetrieben wird, durch die Halle und bringt die Stimmung zum Kochen. Berlin flippt kurz aus. Alles singt mit. Der Applaus ist frenetisch. Im Zugabenblock gibt's noch den allerersten Purple-Hit von 1968, die Billie-Joe-Royal-Coverversion "Hush", zu der Ian Gillan im weißen Dinner-Jacket erscheint. "Hush" geht nahtlos über in ein schlagwerkgetriebenes, rockiges Bass-Solo von Roger Glover.

Ja, sie können es noch immer. Sie haben durchgehalten. Sie machen unermüdlich weiter. Und zeigen den Nachgeborenen, wie alles anfing. Und wie es im Alter weitergehen kann, auch wenn die ganz großen Hallen nicht mehr ausverkauft sind. Die neuen Stücke, fünf spielen sie an diesem Abend, passen sich bestens ein ins Repertoire. Mit dem Klassiker "Black Night" von 1970 schicken Deep Purple ihre Fans in die herbstlaue Dresdner Nacht.
http://www.deeppurple.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Deep_Purple
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http://www.lubiger-weltsichten.de/

Comentarios 5

  • Stefan Dummermuth 16/07/2014 21:31

    Ich sah Deep Purple am 11.7.14 zum x-ten Mal, diesmal in Münchenstein bei Basel an einem kleinen, aber feinen Openair und war einmal mehr absolut begeistert. Was die bald 70-jährigen "Altrocker" bieten, ist immer noch sagenhaft und viele jüngere Rockbands können ihnen nach wie vor nicht das Wasser reichen. Keep on rocking!

    LG, Stefan
  • gelbhaarduisburg 17/04/2014 8:05

    "...die Streitereien von Gitarrist Ritchie Blackmore und Organist Jon Lord auf offener Bühne sind legendär"???

    Ist zwar eigentlich nicht SO wichtig, aber: Ich glaube, hier hattest Du schlechte Quellen. Davon hab ich noch nie gehört. Der Zoff bestnd doch immer zwischen Gillan & Blackmore. Wie sagte Gillan in einem Radiointerview in den 90ern über Ritchie: "The guitar player is a pain in the ass!". Das ging doch so weit, dass Ritchie Ian mitten im Auftritt ein Glas Bier ins Gesicht gekippt hat, weil er dessen Gesang zu schlecht fand...
  • gelbhaarduisburg 16/04/2014 22:21

    Deep Purple in der heutigen Besetzung - leider ohne Jon Lord (Jon ohne "h"!!!) - sind die besten Deep Purple, die es je gab. Diese Band ist ein Phänomen, und zwar das geilste Phänomen, das die Geschichte des Rock´n´Roll hergibt!!! Klasse Foto!!!
  • † wovo 28/10/2013 16:33

    +++
  • Daniela Boehm 27/10/2013 22:29

    Total klasse gezeigt :)LG Dani

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