Der Kaiserblick
Donnerstag mit Durchblick
... hier auf Kaiser Friedrich Barbarossa.
Im Wortlaut der Barbarossasage (auch “Kyffhäusersage”) heißt es :
“Der alte Kaiser Friedrich Barbarossa ist durch einen Zauber, d.h. eine übernatürliche heimliche Gewalt, in ein unterirdisches Schloss des Kyffhäuserberges in Thüringen versetzt worden. Hier sitzt er schlafend auf einem Stuhl von Elfenbein und stützt sein Haupt auf einen Marmortisch. Sein roter Bart, bei Lebzeiten dem gelben Flachse ähnlich, leuchtet wie Glut des Feuers und ist durch den Tisch, ja fast um denselben herumgewachsen. Zuweilen bewegt der Kaiser das blonde Haupt, hebt die schweren Augenlider halb und zwinkt oder blinzelt mit den Augen. Durch solch’ traumhaftes Augenzwinkern winkt er in langen Zeiträumen - von 100 Jahren - einem Zwerg, kaum der Größe eines Knaben, hinaufzugehen und nachzusehen, ob die Raben, die Bilder der Zwietracht und des Unglücks, noch um den Berg fliegen und krächzen. Ist dies der Fall, so schließt der Kaiser seufzend die Augen, schläft und träumt abermals 100 Jahre. Erst, wenn der Bart ganz um den runden Marmortisch gewachsen ist und ein mächtiger Adler in stolzem Flug sich aufschwingt, den Berg umkreist und den Rabenschwarm verscheucht, erst dann wird der Kaiser mit seinen gleichfalls verzauberten Getreuen erwachen.” (kyffnet.de)
Friedrich Rückert griff diese Sage auf und schrieb:
BARBAROSSA
Der alte Barbarossa,
Der Kaiser Friederich,
Im unterird’schen Schlosse
Hält er verzaubert sich.
Er ist niemals gestorben,
Er lebt darin noch jetzt;
Er hat im Schloß verborgen
Zum Schlaf sich hingesetzt.
Er hat hinabgenommen
Des Reiches Herrlichkeit,
Und wird einst wiederkommen,
Mit ihr, zu seiner Zeit.
Der Stuhl ist elfenbeinern,
Darauf der Kaiser sitzt:
Der Tisch ist marmelsteinern,
Worauf sein Haupt er stützt.
Sein Bart ist nicht von Flachse,
Er ist von Feuersglut,
Ist durch den Tisch gewachsen,
Worauf sein Kinn ausruht.
Er nickt als wie im Traume,
Sein Aug’ halb offen zwinkt;
Und je nach langem Raume
Er einem Knaben winkt.
Er spricht im Schlaf zum Knaben:
Geh hin vors Schloß, o Zwerg,
Und sieh, ob noch die Raben
Herfliegen um den Berg.
Und wenn die alten Raben
Noch fliegen immerdar,
So muß auch ich noch schlafen
Verzaubert hundert Jahr.
Josef Schließmann 21/08/2023 7:59
Klasse dieser Durchblick auf den Kaiser Friedrich Barbarossa.LG Josef
Quetzalcoatl-50 18/08/2023 16:30
Klasse.. gefällt mir - dazu noch umfangreicher Beschreibung und Gedicht, was will man mehr...Grüße Harald
bachmann ingrid 17/08/2023 23:54
Perfekt hast du den Barbarossa ind Bild gebracht. Danke auch für das Gedicht.Wir waren das letzte mal dort, als unsere Kinder noch klein waren und anschließen in den Höhlen.
LG Mumimutti
ulrikekirchhoff 17/08/2023 21:04
... diese Skulptur mitsamt ihrer Geschichte hat mich als Kind beim Besuch in der Höhle sehr beeindruckt....und tut es noch heut... schön dargestellt... überraschend, dieses Foto heute Abend zu sehen....Ob wir diese Zeit, von der in der Sage die Rede ist, noch erleben werden? LG UlrikeAxel Sand 17/08/2023 19:57
Klasse gemacht!Gruß Axel
19king40 17/08/2023 12:30
Top Aufnahme und Info.LG Manni
LH Foto 17/08/2023 12:26
Sehr schönes Foto. Gute Info.LG Lutz
Martin Walter S 17/08/2023 12:06
Das Foto ist exzellent, ebenso auch die Texte! Eine kleine Erinnerung an die Schulzeit..Gruss Martin
Foto-Fuzzi1 17/08/2023 11:11
Sehr schön aus einem dunklen Gewölbe heraus der Blick auf Barbarossa. Interessante Kreuzreime. VG EckhardConstantin H. 17/08/2023 10:03
So würde ich vielleicht auch gucken, wenn ich Kaiser wäre. Zumindest hin und wieder.Herzliche Grüße, Constantin
Manfred Kreisel 17/08/2023 9:03
sehr schön hast du dieses Detail in Szene gesetzt - ich hoffe du hast ihn nicht aufgeweckt.Gruß manfred
Yamadori12 17/08/2023 9:02
Ein toller Blick .....und die VerseLG Jürgen
alicefairy 17/08/2023 8:53
prima BeitragLg Alice