Der Kreuzgang Mont Saint Michel II
Das überraschende Moment der Säulenanordnung liegt in der für einen Kreuzgang ungewöhnlichen Leichtigkeit seiner Ecken. Während für gewöhnlich die massiven Ecken in den Kreuzgängen die quadratische Struktur betonen und jeder Winkel damit einer mächtigen Zäsur unterliegt, wird der Rhythmus der Säulen durch die Winkel nicht unterbrochen. Die Lektüre der gesamten Anordnung gewinnt damit eine perspektivische Beschleunigung, einen dynamischen Effekt. Dem mittelalterlichem Brauch verpflichtet, den Kreuzgang als irdisches Paradies der Genese zu verstehen, wird das Element des himmlischen Jerusalems zugefügt. Die Leichtigkeit der Architektur scheint den verspielten Vorstellungen jener apokalyptischen Stadt aus Edelsteinen zu entsprechen. Die Arbeit am Kreuzgang wurde 1228 abgeschlossen.
Juergen Schroeder 14/06/2013 21:48
diese filigrane Schönheit gekonnt ins Bild gesetztLG Jürgen
Annette He 07/05/2013 23:27
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie filigran Stein sein kann.Gruß,
Annette