Der Letzte in Osthessen
Früher waren sie allgegenwärtig: Schrankenposten. Während sich an hochbelasteten Hauptstrecken alle paar Minuten die meist von Hand bedienten Schrankenbäume senkten und nach Durchfahrt des Zuges / der Züge wieder öffneten blieben die Schranken an wenig befahrenen Strecken meist den ganzen Tag geöffnet und schlossen sich nur für die wenigen Zugfahrten. Umgekehrt konnte dies natürlich bei wenig befahrenen Straßen auch passieren, dass sich die Schranken nur für die wenigen „Kreuzungswilligen“ öffneten.
Bekanntheit erlangte ein Schrankenposten in Norddeutschland durch die Sendung Extra3 des Norddeutschen Rundfunk, dessen Aufgabe es ist die Zufahrt zu einem einzigen Haus auf der anderen Seite der Schienen zu sichern.
Auch wenn die Aufgabe der diensthabenden Kolleginnen und Kollegen damals ein wenig ins Lächerliche gezogen wurde ist die Verantwortung die sie tragen nicht zu unterschätzen. Nur selten ist die Sicherung eines Bahnübergang in die Abhängigkeit von Signalen gestellt, so dass ein Zug theoretisch trotz geöffneter Schranken den Überweg passieren könnte.
Beim Schrankenposten 149, welcher sich im Gebiet der kleinen Gemeinde Hauneck-Unterhaun befindet ist dies allerdings nicht der Fall: Unmittelbar vor dem Übergang befindet sich für aus Richtung Bad Hersfeld kommende Züge das Einfahrsignal des Betriebsbahnhof Oberhaun. Für Züge aus Richtung Fulda ist das Ausfahrsignal des genannten Bahnhof die „Sicherung“.
In den vergangenen Jahren wurden die meisten Bahnübergänge durch Brücken oder Unterführung ersetzt um die sich teilweise innerhalb von Städten und Dörfern bildenden Staus abzuschaffen, sorgten diese mitunter doch bei längeren Schließzeiten für erhebliche Verkehrsbehinderungen. Dort wo es sich nicht anders lösen ließ verwendet man heute zumeist automatische Schrankenanlagen, welche sich durch einen vom Zug befahrenen Kontakt mit entsprechender Vorlaufzeit schließen und nach Passage des Übergangs (auf der anderen Seite befindet sich ein weiterer Kontakt) wieder öffnen.
So sind besetzte Schrankenposten - besonders entlang von hochbelasteten Hauptstrecken - mittlerweile zu einer echten Seltenheit geworden. Ob und wie es mit dem Schrankenposten in Unterhaun weitergeht vermag im Moment niemand zu sagen, doch sicher ist eins: Aktuell laufen im Abschnitt zwischen Bad Hersfeld und der südlichen Kreisgrenze die Vorbereitungsarbeiten für die Einrichtung und spätere Inbetriebnahme eines elektronischen Stellwerk mit Standort in Bad Hersfeld. Ob sich ein personalbedienter Schrankenposten mit der möglichen „Fehlerursache“ Mensch in die komplexe Elektronik einbinden lässt darf stark bezweifelt werden.
Zu sehen ist die Mannheimer 185 398-5, welche mit einem Kesselwagenzug auf dem Weg Richtung Süden ist, wobei mir ehrlich gesagt die 185 mit der Ordnungsnummer 389 oder 399 wesentlich lieber gewesen wäre. :-)
Aufnahmedatum: Montag, 28. März 2011 - 15:31 Uhr || Aufnahmeort: Hauneck-Unterhaun [Nord-Süd-Strecke / KBS 610 / südlich Bad Hersfeld] || Verwendete Kamera: Nikon D80
Ein Mastfeld weiter Richtung Fulda
Gar nicht weit Richtung Bad Hersfeld entfernt
185666-5 31/05/2011 20:44
Klasse BildGrüße aus Eisenach
Dieter Jüngling 01/04/2011 12:58
Manchmal findet man noch so einen schönen alten Bahnübergang oder ein altes Wärterhäuschen. In Guben Nord z.B. wurde der Bahnübergang erneurt. Das schicke alte Wärterhaus steht aber noch, ist fast zugewachsen und strahlt immer noch Eisenbahnatmosphäre aus. Ich das doch bei Gelegenheit mal einstellen.Schönes Wochenende und
Gruß D.J.