Der Scheiblingturm von Freistadt

Der Scheiblingturm von Freistadt

Freistadt ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirkes im Unteren Mühlviertel in Oberösterreich.
Die Stadt liegt rund 38 Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Linz und rund 17 Kilometer südlich der Staatsgrenze zu Tschechien.
Freistadt ist eine der wenigen Städte Österreichs, deren mittelalterliche Befestigungsanlagen fast vollständig erhalten sind. Von den ursprünglich acht Wehrtürmen sind heute noch sechs erhalten, die beiden anderen fielen Bränden zum Opfer.
Einen der sechs Türme zeige ich euch heute, den Scheiblingturm. Er wurde zeitgleich mit dem Dechanthofturm gebaut (1444-1447) und zählt mit zu den jüngsten Verteidigungsanlagen der Stadt. Der heute 25 m hohe Turm war ursprünglich nur 21 Meter hoch, das heutige Keildach wurde erst im 20. Jahrhundert gebaut. Wie der Dechanthofturm diente auch er zur Sicherung des Wassereinlaufs vom Frauenteich.
Im Turm befand sich auch der Stadtkotter, das damalige Gefängnis, das nur vom Wehrgang im ersten Stock aus betreten werden konnte. Die Zelle im Erdgeschoss wurde über ein Loch im Gewölbe mit 60 Zentimeter Durchmesser erreicht. Die Raumhöhe betrug sieben Meter; Frischluft kam nur durch drei schmale Schießscharten in diesen Raum.
1992 wurde eine Brücke als Verbindung der inneren und der äußeren Stadtmauer gebaut und damit ein fünfter Zugang für Fußgänger geschaffen.