Der Schienenbus
Die Schienenbusse
der Deutschen Bundesbahn (DB) waren die ersten Neubaufahrzeuge der Nachkriegszeit. Die ersten einmotorigen Probeexemplare VT95 wurden schon 1950 auf die Schiene gestellt. Nach umfangreichen Probefahrten wurden die Schienenbusse in großen Serien als ein- und zweimotorige (VT98) Varianten gebaut. Damit griff die DB die in den 1920er Jahren begonnene Entwicklung mit motorgetriebenen Triebwagen wieder auf und wie schon 30 Jahre zuvor wollte man mit diesen Fahrzeugen vor allem zwei Ziele erreichen: Zum einen sollten die Schienenbusse den personalintensiven und damit unwirtschaftlichen Dampfzugbetrieb auf schwach ausgelasteten Strecken ablösen, zum anderen sollte dem zunehmendem PKW -Verkehr eine preiswerte Alternative auf der Schiene gegenübergestellt werden.
Der Begriff „Schienenbus“ ist damals von der DB und den Herstellern bewusst gewählt worden, um den Unterschied zu den bis dato gebauten Dieseltriebwagen deutlich zu machen. Die älteren Triebwagen entstammen dem traditionellen Waggonbau und waren damit recht schwer und verbrauchten somit verhältnismäßig viel Brennstoff. Mit den neuen Schienenbussen wurde die schon vor dem Krieg begonnene Entwicklung des Fahrzeugleichtbaus konsequent vorangetrieben. Einerseits sollte dadurch Material gespart werden, andererseits konnte man mit schwächeren Motoren die relativ leichtgewichtigen Triebwagen spritsparend einsetzen. Nicht nur der Kastenaufbau wurde dem Omnibusbau entlehnt, vor allem kamen Motoren aus der Großserienfertigung von Straßenfahrzeugen zum Einbau, wodurch die Kosten bei Beschaffung und Wartung deutlich gesenkt werden konnten. Die einmotorige Bauart VT95 wurde sogar mit LKW-Anhängerkupplungen ausgeliefert!
- Industriemuseum Henrichshütte Hattingen -
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