:: Der Schlachter :: [homo sapiens sapiens]
Was zuvor geschah:
Zur Betäubung wird den Rindern vor dem Blutentzug mit Hilfe von munitions- oder druckluftangetriebenen Bolzenschussgeräten ein 7-11 cm langer Bolzen von ca. 1 cm Durchmesser in den Schädel geschossen. Der Aufschlag des Bolzens auf dem Schädeldach bewirkt eine Gehirnerschütterung, die mit einer kurzen Bewußtlosigkeit verbunden ist. Das Eindringen des Bolzens in den Kopf verursacht zudem umfangreiche Gehirnschäden. Hierdurch wird die Dauer der Wahrnehmungs- und Empfindungslosigkeit erheblich verlängert. Da eine sofortige Tötung durch alleinige Anwendung des Bolzenschusses jedoch nicht "garantiert" werden kann, muss bei der Schlachtung der Tod unverzüglich durch Blutentzug herbeigeführt werden. Voraussetzung für eine sofortige, tiefe und bis zum Tode durch Entbluten anhaltende Betäubungswirkung ist die korrekte Durchführung der Bolzenschussbetäubung.
komplette Bildserie Rinderschlachtung [77 Bilder]: http://www.soylent-network.com/doku/03rinderschlachtung.htm
Toddy T. S. 28/01/2004 20:55
Yo... themenwechsel :-)Felix H. 21/01/2004 10:33
Brabbel einfach weiter, irgendwann wird schon was Sinnvolles dabei sein.Felix H. 21/01/2004 0:23
@Meiko: Wer will da wem jetzt seine Meinung aufdrängen?Wenn Du nicht in der Lage bist, nach logischen Regeln zu argumentieren und zu diskutieren, dann mag das vielleicht an fehlendem Potenzial liegen. Mich nervt's langsam. Du solltest einfach mal stillschweigend akzeptieren, dass es Sachen gibt, die Du einfach nicht verstehst, weil Du schlicht nicht in der Lage dazu bist.
Ob Shalima jedes Mal ein kläffendes Schoßhündchen braucht, wenn ihr die Argumente ausgehen? ;o)
Dummdreister Doppelmoralist!
De Ghe 20/01/2004 23:26
Ergänzend neue Uploads:De Ghe 20/01/2004 22:43
P.S.: ------------- Zitat: >>"" S.: -------------Absolut richtig!
Ich schreibe dazu:
"Wir befinden uns zwar ganz offensichtlich in dem Dilemma, mit einer unvermeidbaren Vernichtung von Leben passiv sowie aktiv behaftet worden zu sein, trotzdem ist dies nicht letztendlich die Summe unserer Ethik als vielmehr ihre Basis. Indem wir die Einsicht "Wir töten weil wir töten müssen!" als eine Art Handlungsanweisung für unser Leben missverstehen, bleiben wir fatalistisch und handlungsunfähig sowie ethisch auf der Stelle stehend." (www.soylent-network.com)
und
"Schließlich müssen wir erkennen, dass wir uns in einem Dilemma befinden. Die (gegenseitige) Vernichtung von Leben und Lebewesen ist eine Konstante der Natur. Mit der Entwicklung einer ethischen Verantwortung gibt es Reibungen zwischen Theorie und Praxis. Aber die Tatsache, dass uns allen der Tod definitiv bevorsteht, hindert uns nicht daran zu leben. Mit jedem Atemzug den wir ausführen erhalten wir uns am Leben, kommen aber linear Zug für Zug unserem Tod ein Stück weit näher. Auch dies ist ein Dilemma. Atmen wir nicht, leben wir nicht - atmen wir weiter, bewegen wir uns direkt im Prozess des Vergehens. Was tun? Akzeptieren wir, dass wir sterben müssen, und kümmern uns in der Zwischenzeit um Dinge von anderer Bedeutung. Ähnlich verhält es sich mit dem Veganismus: akzeptiere, dass Du zwangsweise Leben vernichtest, kümmere Dich aber darum, dass Du den Umständen der zivilisatorisch und gesellschaftlich getragenen Vernichtung von Leben mit Krititk entgegen trittst, um daran etwas zu verändern." (www.soylent-network.com)
und
"Wir alle befinden uns in Strömungen, sind an übergeordnete physische und metaphysische Konstanten gebunden. Zudem besteht jedoch die chaotische Möglichkeit, als Element unter Elementen Einfluss auf das direkte Umfeld zu nehmen, welches je nach Umstand einen Effekt mehr oder weniger weitergibt. (Vgl. Chaos-Theorie, "Lorenz-Effekt")
Das eigene Handeln kann nahezu unbemerkbar untergehen oder es ist Teil einer (größeren oder kleineren) Kettenreaktion. Das ist zwar mehr schlechte als rechte metaphysiche Schwelgerei, aber es hilft dabei, die idealistische Bedeutsamkeit des eigenen Handelns (und dessen Möglichkeit) aufrecht zu erhalten und sich dennoch einer gewissen Ohnmacht bewusst zu sein. Was auch immer Dir widerfährt im Leben, Dein eigenes Handeln kann getrennt davon von entscheidender Bedeutung sein. Was nützt uns diese Sichtweise?: Es wäre eine ungenutzte Chance, nicht nach seinen Idealen und den inneren Überzeugungen streben zu wollen!" (www.soylent-network.com)
weitere Gedanken von mir in dieser Form:
http://www.soylent-network.com/extra/
De Ghe 20/01/2004 22:39
1. Danke an die/den FC-Member, welche/r das Foto für die Galerie vorgeschlagen hat.2. Technisch gesehen ist das Foto tatsächlich schlecht.
3. Meiner Auffassung nach ist es pervers, wenn man die Beurteilung der fototechnischen Qualität bei diesem Motiv in den Vordergrund stellt. Das spiegelt die ausserordentlich tiefe Gleichgültigkeit dieser Gesellschaft zu solchen Umständen. Viele Member werden das anders sehen. Denn das hier ist schließlich eine FOTOcommunity. Kann ich nachvollziehen. Dennoch hätte ich mir dieses Verhalten nicht erlaubt in Bezug auf vergleichbare ethische Dokumentationen. Dies zeigt ganz offensichtlich die Prioritätensetzung der entsprechenden Kommentatorinnen und Kommentatoren.
4. Diese "Diskussion" ist, wie ständig bei diesem Thema, gepflastert mit Schuldzuweisungen, persönlichen Angriffen und gefährlichem Halbwissen. Ich bitte alle Beteiligten, davon Abstand zu nehmen.
5. Dinge die ich so nicht stehen lassen kann:
------------- Zitat: >> "(...)geht's hier ja eher um Vegetarier-Propaganda, und das ist einfach schwachsinnig!"-------------
Ich denke, das trifft auf moralische Anstöße dieser Art nicht zu. Viele Kommentare zeigen wieder einmal mehr, wie vorhersehbar das soziale Machtgefüge reagiert: Meine Beiträge (Fotos) werden allem Anschein nach vielmehr als "Fremdkörper" begriffen, die das ansässige Kollektiv sogleich beseitigen möchte. Weg damit!, was auch immer dieser Mensch uns zeigen will. So geschieht es der Moral, die dem aktuellen Weltbild in den Köpfen widerspricht. >>Die Erde ist der Mittelpunkt des Universums, die Würde des Menschen ist unantastbar und Schweine sind zum Schlachten da. Amen.> "(...)nicht ausserordentlich grausam, da gibt es schlimmeres, wie z.b. übervolle, überlange viehtransporte. das wäre sicher eher eine doku wert. -------------
Was für mich eine Doku "wert" ist, entscheide ich für mich selbst. Alle meine Fotos, die ich auf http://www.soylent-network.com veröffentlicht habe, waren für mich persönlich das Ertragen der Situationen und Momente wert. Egal ob die Fotos "im Detail" deutlich unscharf sind, oder sich "störende Metallkübel" im Vordergrund befinden. Ich war in so einigen stinkenden Ställen, in blutverschmierten Schlachtereien, in großen "Tierfabriken", in kleinen dunklen Kerkern, .... Überall dort werden Tiere von Menschen gezwungen und gleichgültig behandelt. Wie Ware. Wie Stück. Wie Nutztiere eben. Menschen wie du und ich die abends die Tagesschau oder Deutschland suchte den Superstar oder sonstwas im Fernsehen ansehen, diesen ganz normalen Menschen ist es scheißegal wie die Tiere in ihren Käfigen oder in den Ställen die Zeit verbringen müssen. Die LEBENSzeit wohl bemerkt. Diese Tiere sind schlau. Diese Tiere haben körperliche und emotionale Bedürftnisse. Aber diese Tiere werden anders behandelt als "Pfiffi" und "Maunzi". Diese Lebewesen werden extra für den Menschen produziert. Sie sollen für den Menschen produzieren. Sie tragen Identifikationshalsbänder und Ohrmarken. Nummer "11 644" (oben im Bild zu sehen) wurde mit dem Bolzenschussgerät niedergestreckt und abgestochen. Für mich hat diese Dokumentation einen eindeutigen Wert. Keinen ästhetischen, keinen technischen. Vielmehr gibt es einen moralischen Ansatz. Und das ist nicht zuletzt ein klares und gängiges Charakteristikum der Dokumentation. Einigen sind die Bilder von Leni Riefenstahl zu ästhetisch, anderen sind die Fotos von Dirk Gießelmann zu unscharf. In besonderem Maße zählt die Absicht. Die Intention. Ich kann das was ich tue auch verantworten!
------------- Zitat: >>"Das Bild kann mir den Appetit nicht verderben, daher ist es nicht so berauschend, als dass es in die Galerie müsste. -------------
Ich gebe mir Mühe, zukünftig "berauschendere" Bilder festzuhalten. Ob sie dann allerdings den Appetit verderben werden kann ich nicht versprechen. Das hängt wohl immer vom Betrachter ab! Ein großes Problem ist dabei allerdings, dass Tierausnutzer und Tiertöter sich nicht gerne auf die Finger kucken lassen. Ich muss situationsbedingt viele Kompromisse eingehen, die sich leider auf die Foto-Qualität und auf die szenarische Wiedergabe der Umstände niederschlagen. Wenn ich könnte, würde ich Makros von Einschusslöchern in Schädeldecken zeigen. Ich würde die tränenden Augen der jungen Schlachttiere zeigen. Ich würde Pferdeschlachtungen zeigen, und ins pulsierende Halsinnere von geköpften Hühnern hineinfotografieren. Wenn die Verhältnisse in naher Zukunft kein schnelles Ende nehmen, und danach sieht es momentan aus, dann werde ich vielleicht noch einige Gelegenheiten haben, um den alltäglichen Wahnsinn aufs Bild zu bringen. Dann möglicherweise technisch etwas anspruchsvoller. Ich will mich bemühen.
------------- Zitat: >>"Ich werde morgen trotzdem ins Steakhaus gehen. Den Salat, den wir essen fragt auch keiner, ob er umgebracht werden will ;-) - Oder ist das kein Lebewesen ? -------------
Eine typische Reaktion. Dass der Kommentator tatsächlich gestern ins Steakhouse gegangen ist, wage ich zu bezweifeln. wowo kann uns möglicherweise kurz was dazu sagen. Diese Aussage transportiert folgende beabsichtigte Botschaften: 1.) Die Person steht dem Thema gleichgültig gegenüber. 2.) Die Person weist eine ?Schuld? (die der grausamen Pflanzenvernichtung) zu . Dieses Phänomen ist häufig in spontanen Kommentaren wiederzufinden. Traurig ist für mich dabei stets die persönliche Verletzung, die hervorgerufen werden soll. Sie äußert sich durch das unterbewusst statuierte Exempel: "Ich handle deiner Ethik zuwider. Trotz deiner Auffassung esse ich jetzt Fleisch. Im übertragenen Sinne direkt vor deinen Augen, damit du es weisst." So inetwa kann der Bezug verdeutlicht werden, der durch solche Aussagen entsteht. Für mich immer wieder ein Grund, um danach zu fragen, ob sich der Mensch jemals ändern k a n n.
------------- Zitat: >>"Der Vegetarier-Missionar hat mal wieder zugeschlagen. Man weiß ja nie, wer hier zuschaut. Vielleicht ja auch Kinder?!? Alleine deswegen schon unverschämt. (...) -------------
Das hingegen ist eine astreine Doppelmoral! Die Kinder müssen geschützt werden vor den Beobachtungen des Verhaltens welches wir ihnen zugrunde legen.
Schützt die Kinder nicht vor der Wahrheit, schützt die Gesellschaft vor der Gewalt, die euch tief im Innersten zuwider ist! Die Gewalt die euch anekelt. Die Gewalt, bei der ihr die Kinder wegschauend machen wollt. Die Gewalt, die ihr im Unterbewusstsein versteckt. Die Gewalt, die ihr immer wiederkehrend rechtfertigt und dazu noch als immanent lobpreist mit Berufung auf prähistorische Zustände. Diese Gesellschaft malt sich ihr eigenes Bild von Recht und Unrecht, und legt dabei ganz eigene Filter vor die Augen, um das zu sehen, was sie sehen will. Ich schließe mich da nicht aus. Das ist einerseits subjektiv veranlagt. Andererseits besteht ein bedeutender (moralischer) Unterschied zwischen einem kollektiv etablierten Verhalten und einer individuellen Haltung.
------------- Zitat: >>"(...)Wenn Veganismus zur Religion stilisiert wird und Bilder zur Predigt von der Kanzel werden, stehe ich diesen Thesen allerdings eher mit einiger Distanz gegenüber." -------------
Distanz ist oft notwendig. Distanz wirkt konstruktiv. Gerade wenn es sich um Ideale und um moralische Strategien handelt. Aber egal wie eine ethische Betrachtung an mich herangetragen wird, schließlich stehe ich selbst in der Verantwortung, Zustände zu prüfen und Entscheidungen zu treffen. Dabei rate ich jeder/jedem, sich genauer zu informieren, das Internet macht´ s möglich. Ich befürworte stets die Entscheidungsfreiheit.
------------- Zitat: >>"(...)Billige Effekthascherei ist das in meinen Augen." -------------
Bequeme dich selbst ins Schlachthaus und sieh selbst. Hier ist nichts "billig erhascht". Ich vermute, sehr, sehr viele Members hier würden aus dem Schlachthaus wieder rausgehen und unbekümmert weiterleben wie bisher. Ich allerdings habe geweint. Nicht weil ich mich etwa von der menschlichen Natur entfernt habe, sondern weil ich mich als gesellschaftliches Element für die von allen getragenen Misshandlungen an den Lebewesen mitverantwortlich fühle. Wer mir diesbezüglich einen Vorwurf machen will, der darf dies zu Recht tun. Ich bestehe darauf! Denn es spiegelt mein ethisches Selbstverständnis. Eins bleibt mir immer im Gedächtnis: die Menschen werden mit der Zeit stumpf. Stumpfheit ist ein Prozess. Wir erlernen und lehren dies Tag für Tag. Indem wir Kinder zum Wegsehen auffordern, oder ständig neue Gesetze schaffen für einfache Selbstverständlichkeiten. Aber ohne eine gewisse Stumpfheit kämen wir nicht aus, sonst machen wir uns verrückt. Stumpfheit und Ignoranz allerdings sind Wegbereiter für totalitäre Systeme. Systeme, in denen vernichtende und destruktive Werte einer egozentrischen Überlegenheit leichtes Spiel haben.
?Faschismus fängt da an, wenn jemand im Schlachthaus steht und sagt: Es sind ja nur Tiere.? (in Anlehnung an Theodor W. Adorno, 1903-1969)
------------- Zitat: >>"(...)Die Natur hat dafür Endorphine geschaffen, für beide Seiten!! -------------
Ein Freibrief für all jene, die Gewalt anwenden wollen, in ganz besonderem Maße! Damit könnten wir das Rollenverhalten von Tätern und Opfern aus verschiedensten Bereichen rechtfertigen. Wir tun es aber trotzdem nicht. Unser Verhalten kann nunmehr mit den situativen Bedingungen von Geparden, Hyänen, Schneeleoparden oder Aasgeiern _nicht_ mehr gleichgesetzt werden. Wir stehen unweigerlich auf einer Stufe, auf der wir das innere Bedürfnis haben, Moral anwenden zu wollen. Wir erachten Hunde und Katzen unseren Familien als angehörig. Wir kritisieren elendige Umstände in Zoos oder Zirkusmanegen. Thunfisch? Aber bitte ausschließlich ohne Delphinbeifang! Schweine? Ja, Schweine die darf man wenigstens noch umlegen, und das zu Recht, weil der Löwe auch die Antilope reißt. Merkwürdig, wo sich Menschen doch stets durch ihr ganz besonderes Verhalten von allen anderen Tieren separieren wollen, so fühlen sie sich schlussendlich doch dem Löwen am nächsten. Warum? Weil´ s schmeckt! Aus traditionsbedingter Gewohnheit.
------------- Zitat: >>"(...)Die Natur ist nun mal brutal - da geht es um fressen und gefressen werden - so simple ist Natur." -------------
Nutztierhaltung und Domestikation haben mit der Natur so wie ich sie begreife zunehmend weniger zu tun. Es handelt sich hierbei etwa nicht um Symbiosen. Wenn die Natur brutal ist, und es im menschlichen Handeln wirklich nur ums Fressen und Gefressen werden geht, dann verstehe ich die konsequente Abneigung gegen Bernhardiner-Rippchen und Perserkatzen-Ragout nicht. Demnach stünde jede Bulldogge die ein wehrloses Menschenkind reißt im gleichen regulativen Verhältnis zu uns wie wir zu den Schweinen. Nämlich in einem absolut absurden! Für die globale Population von mittlerweile mehr als 6 Mrd. Menschen müssten wir uns undenkbar viele homophobe (menschenfeindliche) Fraßfeinde schaffen, um dem natürlichen Prinzip von Fressen und Gefressen werden gerecht zu werden. Im Gegenteil dazu dürfen wir uns kein lebendiges Essen heranzüchten. Das widerspricht dem evolutionären ökosystematischen Prinzip grundlegend. Was jetzt? Fressen und Gefressen werden, oder doch lieber züchten und fressen?
------------- Zitat: >>"(...)Die Auffassung von Herrn Gießelmann ist bestes Beispiel für die Pervertiertheit der modernen Gesellschaft, die ihren eigenen Antrieb in Frage stellt. Das Programm heißt: Überleben. Die Schwächsten fallen durchs Raster. Das war schon immer so, und daran werden auch Blümchen-Denker, rosarote Brillenträger, Biofleisch und Dementer nichts dran ändern." -------------
Es ist wohl speziell die Infragestellung an sich, die zum Menschsein als solches unbedingt dazugehört. Die Infragestellung machthaberischer Kollektive ist des Menschen beste Tugend nicht, aber er bemüht sich ja. Und: hier geht es, wie richtig erkannt, um Infragestellung. Nicht etwa um die Negation natürlicher Vorraussetzungen. Woher wir kommen sollte uns mittlerweile klar sein. Der Mensch mordet seinesgleichen und andere Lebewesen. Menschen verüben Gewalttätigkeiten und missbrauchen Schwächere. Der Mensch unterdrückt, er befiehlt und zerstört. Die Infragestellung menschlich inhärenter Antriebe ist ein erster Schritt hin zum moralischen Verständnis. Eine Pervertiertheit im allgemeingültigen Sinne kann ich diesbezüglich nicht nachvollziehen. Die Antriebe der menschlichen Natur sind vielfältig und nicht selten haben -a l l e- Elemente unserer Kultur ein Problem mit diesen Antrieben. Egal ob aktiv oder passiv. Es ist geradezu einfältig, hier den Schuldigen in dem Vermittler neuer Ansichten fest zu machen. Doch so ganz ohne Reflexion des eigenen Denkens und Handelns gelingt kein rechter Sprung ins Fortschrittliche.
------------- Zitat: >>"Super - ihr regt Euch über Schlachtereien und Massentierhaltung auf und preist Sojaprodukte...kurzsichtiger geht es wohl kaum.(...)"-------------
Nutztierhaltung erfordert ein vielfaches an pflanzlichen Rohstoffen, als für den Eigenbedarf des Menschen notwendig wären. Das gros der Weltsoja-Ernte, die Maisernte, ein Großteil von Weizen, Raps, Hafer und anderen hochwertigen Pflanzen wird als Mastfutter für die Nutztierhaltung angebaut. Demnach ist auch die gentechnische Entwicklung zu begründen. In großen Monokulturen in den USA, in Brasilien, Argentinien etc. wachsen undenkbar wertvolle und mengenmäßig unvorstellbar große pflanzliche Ressourcen für die Nutztierhaltung heran. Die gentechnisch auf ?Schädlingsresistenz? und Wachstum modifizierten Pflanzen haben ihren Ursprung in der ökonomisch ausgereizten monokulturellen Futterpflanzenanbauweise. Unmengen von wertvollem Süßwasser und gigantische Erträge von eiweißreichen Futterpflanzen in Erst-, Zweit- und Dritt-Weltländern gehen bei der Nutztierhaltung schließlich vor allem in Wärmeenergie, Abgase aber auch in Skelett-, Knorpel- und Hautbildung der Nutztiere verloren. Mit dem direkt genutzen Ernteertrag der Futterpflanzen ließen sich schwerwiegende Ernährungskonflikte beseitigen und ökologische Zerstörungen vermindern.
Es geht hier nicht darum, das Pflanzenesser die besseren Menschen sind. Es geht darum, dass wir uns in Bezug auf den Umgang mit Tieren moralisch weiter bewegen müssen. Das Leben scheint einfach zu funktionieren, wenn man meint, Veganer äßen den Tiere ihre Ernährungsgrundlage weg. Dass die Sachlage etwas anders aussieht, wird dabei gerne außer acht gelassen. Zumeist um dadurch das eigene Handeln zu rechtfertigen.
Abschließend sei gesagt: verschwendet Eure Zeit nicht damit, euch gegenseitig unsinnige Anfeindungen an den Kopf zu schmeißen. Das bringt uns wenig weiter, denn so wird die Diskussion von einer sachlichen Argumentation hin zu einer emotionalen Angriffsweise verlagert. Begreift Euch nicht als Nonplusultra. Es werden noch Totalitarismen und Gesellschaften nach euch kommen. Es wird Kriege und Rechtfertigungen geben. Menschen verüben Gewalt und unterdrücken andere Lebewesen auf automatische Weise. Aber all diese sind keine vernünftigen Grundlagen, um uns hier und jetzt von einer ethischen Verantwortung freisprechen zu können. Jeder von uns trägt Verantwortung demgegenüber, was alltäglich in unserer Gesellschaft geschieht. So erfordert es auch ein Mindestmaß an Verantwortung, dem nicht gedanken- oder tatenlos gegenüber zu stehen.
Leider fehlt mir die Zeit, intensiver auf einzelne Stellungnahmen und Stichpunkte Bezug zu nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk
thematische Anregung: http://infraRot.Soylent-Weiss.de
Felix H. 20/01/2004 22:04
Kluge Worte von Ambrose Bierce:Felix H. 20/01/2004 21:48
Du willst mir also weißmachen, dass Du auf alle Produkte verzichtest, die in ihrer Entwicklung oder Herstellung das Leid von Tieren beinhalten? Bin ja mal gespannt, welcher Bio-Bauer Dir die nächste Grippe-Impfung liefert. Bestimmt verzichtest Du auch auf Lederschuhe.Felix H. 20/01/2004 21:36
Gegenfrage: Kaufst Du Deine Kosmetik und Artikel zur Körperpflege auch beim Bio-Bauern, oder vertraust Du eher auf die Erkenntnisse der Tierforschung?Felix H. 20/01/2004 21:21
@Shalima: Du bist doch durchaus in der Lage, diese Metonymie zu deuten, oder?Felix H. 20/01/2004 20:50
@Meiko: Ich lasse jedem seine Meinung. Was mich jedoch mächtig ankotzt, ist diese ekelhafte Doppelmoral. Sich mit Tierblut die Lippen bepinseln, aber von artgerechter Haltung faseln. Dein Mitleid kannst Du Dir getrost für Dich selbst aufheben. Gruß FelixFernando O.M. 20/01/2004 19:22
@Herr Felix Hoffmann,ich wollte mich nicht einmischen, aber das sind ja so langsam Aussagen... 'Kein ethischer Zugang'...
Schauen Sie sich mal ein bisschen um, und da werden Sie fündig werden: Die Literatur zur durchaus berechtigter Frage der gerechten Umgang mit Tieren bzw. Nichtmesnschlichen Tieren ist seit den 70er Jahren dermassen gewachsen, auch hier in Deutschland, dass kein Mensch allein sie überblicken kann - und so eine Aussage wie Ihre nur von Ignoranz der heutigen akademischen und gesellschaftlichen Diskussionen und der Tatsachen selbst zeugen kann. Tut mir leid.
Gruß Fernando
Felix H. 20/01/2004 19:00
@MeiKo H: Noch einmal: Zu diesem Thema gibt es keinen ethischen Zugang. Das wäre so, als ob ein noch ungeborener Säugling, die Richtigkeit seiner Zeugung in Frage stellen würde.Felix H. 20/01/2004 18:34
Immer wieder schön mit Dir! ;o)Felix H. 20/01/2004 18:07
@Shalima: Ich will ja nicht unhöflich sein, allerdings stellt sich mir ernsthaft die Frage, auf welchem Planeten du täglich wach wirst. Diese infantile Art erinnert mich ein wenig an Alice im Wunderland.Deine "moralischen" und "ethischen" Bedenken in allen Ehren, allerdings sind die nicht annähernd zu Ende gedacht. Der erhobene Zeigefinger steht Dir nicht.
Darf man Fragen, auf welche Medikamente Du zurückgreifst, wenn's Dir mal nicht so rosarot geht? Mit welchen Kosmetika Du Dich aufstylest, wenn die nächste Party ins Haus steht? Trinkst Du Kaffee, oder machst Du gerne Urlaub im Süden? Darf man fragen, mit welchem Kraftstoff Dein Auto betrieben und Deine Wohnung beheizt wird?
Antworten darauf erwarte ich nicht. Das Gebrabbel ist eh' nicht auszuhalten. Träum weiter! Gruß Felix