Der Schwan
Im ersten Morgenlicht gleitet er übern See,
glanzvoll sein Gefieder blütenweiss wie der Schnee.
Den Kopf hoch erhoben schwimmt er leise dahin,
die Wellen dahinter lautlose Kreise zieh’n.
Sein Blick stets erhaben als stünde er ständig
hoch über den andern; sein Stolz ist unbändig!
Kampflustig er immer die Seinen behütet,
doch aufopfernd, wenn er’s Gelege bebrütet.
Vollendete Schwingen sich kraftvoll erheben,
er scheint nicht zu schwimmen, nein er scheint zu schweben.
Majestätisch und stolz präsentiert er sich mir,
weil er so unnahbar, liebe ich ihn dafür.
(Gertraud M. Distl)
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