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Der Tempel der Tresseerer

Der Tempel der Tresseerer

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Klaus Tesching


Premium (World), hinter den sieben Bergen

Der Tempel der Tresseerer


Tief verborgen in den undurchdringlichen Wäldern des Harzgebirges lag ein Ort, den keine Karte zeigte und von dem nur in geflüsterten Legenden erzählt wurde: der Tempel der Tresseerer. Dieser Geheimbund war der geheimste von allen, umhüllt von Dunkelheit und Schrecken.

Johann, ein junger Gelehrter mit einer Vorliebe für das Okkulte, hatte sein Leben der Suche nach verborgenen Wahrheiten gewidmet. Als er eines Tages in einer alten Bibliothek auf ein verstaubtes Manuskript stieß, das Hinweise auf den Tempel enthielt, konnte er nicht widerstehen.

Nach wochenlanger Reise und endlosen Nächten erreichte Johann den Rand des unheimlichen Waldes. Jeder Schritt tiefer ins Dickicht ließ das Tageslicht verblassen, und eine eisige Kälte umhüllte ihn. Schließlich stand er vor einem gewaltigen Steintor, verziert mit Symbolen, die älter waren als die Zeit selbst.

Ohne zu zögern betrat er den Tempel. Drinnen war die Stille überwältigend, nur unterbrochen von einem fernen, rhythmischen Trommeln. Schatten tanzten an den Wänden, formten Fratzen und verzerrte Gestalten. In der Mitte der Halle erhob sich ein Altar, umgeben von Kapuzenfiguren – die Tresseerer.

"Eindringling", zischte eine Stimme, die aus allen Richtungen zu kommen schien. "Du hast das Verbotene gesucht und gefunden. Nun wirst du Teil unseres ewigen Geheimnisses."

Johanns Herz raste, doch seine Beine waren wie gelähmt. Die Kapuzenfiguren rückten näher, ihre Augen glühten in einem unnatürlichen Licht. Mit einem Schlag erloschen alle Flammen, und absolute Dunkelheit verschlang ihn.

Am nächsten Morgen war vom Tempel keine Spur mehr zu finden. Wanderer berichteten von unheimlichen Geräuschen und flüsternden Stimmen im Wind. Johann blieb für immer verschwunden, ein weiteres Opfer des schrecklichen und undurchdringbaren Bundes der Tresseerer.

Seitdem warnen die Einheimischen jeden, der nach dem Tempel fragt: "Manche Geheimnisse sollten für immer verborgen bleiben."

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