Der Tod des Königs (nach Art des Salvadore Dali)
Nach langem, aber aussichtslosem Kampf fiel am Ende des vorigen Jahrhunderts der Kopf der Kupfermine "Thomas Müntzer" wegen Unrentabilität von seinem unterirdischen Leib getrennt in den Korb des Vergessens. Die am Fuß der Schuttberge versammelten Kumpels, welche in seiner Obhut über vierzig Jahre lang guten Lohn und Brot erhalten hatten, brachen bei diesem Anblick in verzweifelte Tränen aus. Die Fama erzählt, daß der unter gräßlich metallischem Knirschen zusammenbrechende Förderturm in seinem Sturz für einen kurzen Moment innehielt, um einem Abrißarbeiter, welche die Gefahr falsch eingeschätzt hatte, den rettenden Sprung in die Sicherheit zu ermöglichen. Der "Alte Thomas" ist so gestorben, wie er gelebt hat. Souverän, als ein König. So entstehen Sagen, Märchen und Mythen und so ist bewiesen, daß der Mensch trotz allem immer noch an den Sieg des Guten über das Böse glaubt. Und das ist gut so.
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