Matthias von Schramm


Premium (World), Hamburg

Der traurige Clown 28

Eine analoge Studie vom geilen Weib des traurigen Clowns mit Rumpsteaks von der Sitzung des 8. April 2008 mit K 1000 und Porta 400.

Dazu eine kleine neue Geschichte über Käthe und Jonathan zum Thema Beinverlängerung.


Zweierlei Maß

Käthe hat zwei verschieden lange Beine. Daher kommen ihre Kreuzschmerzen. Sehen kann man das nicht. Der Hintern liegt waagerecht an der richtigen Stelle. Alles ist ausgewogen und gut proportioniert. Käthe hat keinen Grund sich zu beschweren, auch wenn die Beine ein wenig länger und ein bisschen schlanker sein könnten. Aufgrund ihrer verschieden langen Beine, hat sie aber einen seltsamen Laufstil entwickelt. Sie läuft jeden Weg im Halbkreis gegen den Uhrzeigersinn, da das linke Bein das Kürzere ist. Das bedeutet auch, dass ich nie links neben ihr spazieren gehe, weil sie mich dann immer von der Strecke drängt oder meinen Laufweg schneidet. Deswegen gehe ich rechts neben ihr und um neben ihr zu bleiben, laufe ich diese Halbkreise immer mit, was mittlerweile dazu geführt hat, dass ich durch dieses unorganische Gehen (denn ich habe gleichlange Beine) Schmerzen in der linken Hüfte verspüre.

Es hat sich eingebürgert, dass wir immer zwanzig Meter mit starkem Linksdrall laufen und dann einen deutlichen Passsprung nach rechts vollziehen um den insgesamt graden Weg fortzuführen. Da man bei uns beiden äußerlich keine verschiedenen Beinlängen erkennen kann, sieht unser gemeinsamer Gang willkürlich und schrullig aus. Da ich mich Käthes leichter Gehbehinderung wieder mal als aufopfernder Lebenspartner angepasst habe, werden unsere Spaziergänge natürlich auch mit zweierlei Maß gemessen. All das hat mich dazu bewogen, Käthe zum Geburtstag eine Beinverlängerung zu schenken.

Das verlängern von Gliedmaßen ist bereits im Mittelalter von sehr kundigen Personen durchgeführt worden. Man hat ganze Menschen verlängert, sie teilweise nur gestreckt, was meistens aber zu deren Schaden war. So besorge ich eine Streckbank für nur ein Käthebein. Alles mit Federn und Metall robust ausgestattet. Käthe ist enorm erfreut über dieses Präsent und entkleidet sich ungeduldig, noch während der letzte Geburtstagsgast aufbricht und auch bleiben würde, wenn ich ihn nicht gewaltsam entfernte.

Bevor es aber zur Beinverlängerung kommen kann, verlangt Käthe als rituelles Vorspiel quasi, dass ich sie mit heißem Wachs übergieße und mit Gewichten an verschieden Körperteilen behänge, damit sie auf das rechte Schmerzempfinden für eine derartige Operation vorbereitet ist. Aus Solidarität trage ich dieses Stachelhalsband nach innen, welches uns immer schon bei schönen Gemeinsamkeiten feine Dienste erwiesen hat.

Alsdann Käthe ordentlich verbrannt und verletzt ist und ihre Schreie drei Mal die Polizei auf den Plan rufen, ist sie soweit. Sie lässt sich mit einem Kautschukknebel in Schach halten, damit wir ungestört arbeiten können.

Ich stelle das Gerät auf zwei Zentimeter Verlängerung ein, mit der Option, das Bein nicht aus der Pfanne zu reißen. Das funktioniert auch prima. Nach einer Stunde sind wir erfolgreich, ohne das Käthe an irgendeiner Stelle durchbricht. Ich massiere sie anschließend mit Babyöl ein. Käthe fühlt sich wie eine junge Göttin und ist nun sehr hungrig und mampft vergnüglich den Rest des Geburtstagsbüffets in sich hinein. Wir haben eine gemeinsame ruhige Nacht mit wenig Geschlechtsverkehr und einer ausgezeichnet funktionierenden Brandsalbe.

Am nächsten Tag lässt Käthe beim Orthopäden nachmessen. Die Beinverlängerung hat leider nicht funktioniert. Käthe kommt zornig heim und schnauzt mich an, ich solle mir nicht immer so einen Mist andrehen lassen. Empört gebe ich das Gerät beim einschlägigen Sexshop wieder zurück. Frecherweise wollen die mir auch noch Anwendungsfehler unterstellen.

Am Ende ist aber alles gut. Denn Käthe und ich nehmen uns auf verschiedene Weise so wie wir sind.


20. April 2008



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