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Der Vater des Gesundheitswesens

Der Vater des Gesundheitswesens

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Der Vater des Gesundheitswesens

[Alter St.-Matthäus-Kirchhof • Berliner Friedhöfe, zwischen den Jahren 2022/23 entdeckt]

Ehrengrab von Rudolf Virchow (13.10.1821 Schivelbein/Pommern – 5.9.1902 Berlin)

Kaufmannssohn und Fleischersenkel – offenbar ideale Voraussetzungen, um ein großer Arzt zu werden.
Nach dem Studium übte er mehrere Praxis-, Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Charité aus.
Seine erste Berufung als Professor erfolgte 1849 an die Pathologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Erst 1856 wurde er auch Professor an der Charité – als Direktor der Pathologie mit eigenem Institut.

Verdienste um das GESUNDHEITSWESEN als Begründer der SOZIALHYGIENE in Preußen:
• Durchsetzung hygienischer Lebensbedingungen, u.a. Abwassersystem und Kläranlagen
• medizinische Versorgung zur Bekämpfung von Infektionen, Epidemien, Hungertod und Frühsterblichkeit
• Unterstützung der polnischen Minderheit, die stärker als Deutsche unter Armut und Krankheit litt
• Einführung der obligatorischen "Trichinenschau" in Schlachthöfen
• Einrichtung erster kommunaler Krankenhäuser, öffentlicher Parks und Kinderspielplätze in Berlin
• Begründung des Ausbildungsberufs Krankenpflege, in Partnerschaft mit dem Ärztestand

Medizinische FORSCHUNG:
• Rückführung aller Krankheitsbilder auf eine Störung der Körperzellen bzw. ihrer Funktionen
• Erforschung von Tropenkrankheiten und ihre Diagnose in Preußen infolge der Kolonieheimkehrer
• Jodmangel im Trinkwasser als Ursache für Schädel-Hirn-Fehlbildung und Kropfneigung
• auslösende Faktoren in Blut und Venen für Thrombosen

Verdienste in der POLITIK:
• allgemeine Abrüstung und Beschränkung der Militärausgaben (des Norddeutschen Bundes)
• Vordenker der "Vereinigten Staaten von Europa" und internationaler Schiedsgerichte
• "Kulturkampf" zur Befreiung der deutschen Kultur vom Einfluss der Kirche
• Anprangerung des Antisemitismus und der deutschen Kolonialpolitik
• wissenschaftliche und statistische Widerlegung der Rassentheorie
• Förderung der Archäologie, u.a. der Troja-Forschung von Schliemann

KONTROVERSEN zu seinen eigenen Überzeugungen:
• Gegner von Semmelweis, der die mangelnde Infektionsvorsorge im Wochenbett anprangerte
• Gegner der Volksaufklärung bezüglich der Darwin'schen Evolutionstheorie durch Ernst Haeckel
• späte Finanzierung von Robert Kochs Forschung zu den Tuberkulose- und Milzbranderregern

Mitglied in AKADEMIEN DER WISSENSCHAFTEN und NATURFORSCHER:
Leopoldina Halle/S., Bayern, Preußen, Niederlande, Schweden, Russland, Frankreich, England, Schottland, USA (Washington und Cambridge/MA), Ungarn

Comentarios 11

  • kurt.wilk 28/03/2023 10:59

    ... danke für dieses Foto und die umfassende Information! Wunderbar - ich habe es erst jetzt entdeckt. Auch in meinem Portfolio habe ich dazu etwas veröffentlicht: Beispielsweise ein Wandgemälde aus der Geburtstadt von Rudolf Virchow, der hier heute noch hochverehrt wird. Seine Geburtstadt "Schivelbein" heißt heute übrigens "Swidwin" (78-300) und liegt in Westpommern, Polen .....
  • sabiri 28/01/2023 11:54

    Dieser Typus von Mensch scheint auszusterben. Zu sehr ist die Gleichmacherei und dabei gleichzeitig das Schubladendenken in Mode. Irgendwie ein Wiederspruch. Kann es selber nicht genau erklären. Es wäre auch verwunderlich, wenn wir selber wo wir in einer Krise stecken, es erklären könnten. Wir glauben das nur. Wir sind eindeutig Teil des Problems alleine schon mit unserer Lebensweise.
    LG Gerhard
    • smokeonthewater 28/01/2023 14:54

      Sein Vorteil war, dass er Pathologe war, wodurch er mit einem anderen Denken an die Probleme heranging und Schnittmengen mit allen Disziplinen hatte. Das ist so ähnlich wie der Erfolg der Juristen in der Politik. Heute steht eine medizinische Spezialisierung den generalistischen Forschungen eher im Wege. Außerdem bekam er alle gewünschten Mittel zur Verfügung gestellt, während heute jeder Euro erkämpft werden muss, weil Bürokraten statt Experten die Mittel bewilligen.
      LG Dieter
  • Zwecke 28/01/2023 9:49

    Er war ein ewiger Querdenker in der Zeit wo er Verantwortung trug.
    LG Horst
  • homwico 28/01/2023 1:09

    Wieder mit einer schönen Biografie versehen gezeigt.
    LG homwico
  • anne47 28/01/2023 0:42

    Virchow hat wahrscheinlich in den letzten 3 Jahren mehrfach in seinem Grab rotiert, bei dem Wildwuchs von Querdenker-Geschwurbel während der Pandemie. Vielleicht wäre er heute Gesundheitsminister, wenn er denn noch leben würde.
    LG Anne
    • smokeonthewater 28/01/2023 1:03

      Obwohl er ein großes Herz hatte, soll er sehr autoritär gewesen sein. Und weil er ein großes Herz hatte, hätte er zuerst mit allen herzlosen Egoisten und Deppen aufgeräumt.
    • anne47 28/01/2023 1:10

      damals waren Ärzte noch Respektspersonen und Halbgötter in Weiß, das hat sich etwas geändert
    • smokeonthewater 28/01/2023 14:42

      Heute sind Ärzte Menschen, die sich nicht irren dürfen, wirtschaftlich arbeiten müssen und durch Krankenkassen-Bürokratie vom Wesentlichen abgehalten werden. Die wissenschaftlichen Fortschritte geschehen dabei mehr im Verborgenen, ab und zu schafft es eine Leistung in die Medien oder wird mit jahrelanger Verzögerung durch den Nobelpreis gewürdigt.

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