Der Verkehrsturm auf dem Potsdamer Platz
Es ist heute ein Nachbau dieser Normaluhr mit Rundum-Ampeln, ursprünglich 1924 auf einer Verkehrsinsel aufgestellt.
Der originale Verkehrsturm ist bei 1:35 in diesem Video über den Geisterbahnhof der Ost-S-Bahn unter dem West-Platz zu sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=wCtXuYLJl7Y
Heute vor 54 Jahren begann der Bau der Berliner Mauer – auch quer über den Potsdamer Platz, der ohnehin Ruinenfeld war.
Am 21. Juli 1990 fand hier das legendäre "The Wall"-Konzert vor 350 000 Leuten statt (ich war dabei):
https://www.youtube.com/playlist?list=PLpvaJjkVHsOMB25YRdShoNe7pm7lQLvr1 Der Abriss der Styropor-Mauer findet in Titel 24 statt – und alle Zuschauer stimmten in den Liedtext des Chores ein: Tear down the wall!
SUZIKJU 23/08/2015 22:46
Ich habe noch eine schöne alte Originalpostkarte, wo genau diese Uhren / Ampel zu sehen ist. Da haben wir uns ja beim Konzert 1990 verfehlt ;-)))LG regina
Hannes Gensfleisch 16/08/2015 12:55
Am Potsdamer Platz kann man
eindrücklich besichtigen,
wie schlimm es ist, dass Berlin
damals in Schutt und Asche
gesunken ist.
Makarena 16/08/2015 3:22
Da hast du jetzt neue Sachen- Altes von früher.
Ich glaube mit der Mietminderung wird nix.
Dazu ist es bei mir zu leise, da ich etwas zu viel
um die Ecke wohne.
LG Margit
Rheinbild 14/08/2015 23:30
Die Umgebung sah damals echt Scheiße aus. Ein paar richtig teure Häuser in öder Umgebung. Drinnen machte man (wie immer) auf dicke Hose, aber während des Regens lief das Wasser innen an der Fassade runter, War also mal wieder scheiße geplant. Optisch fand ich das Atrium ganz ok. Der Bahnhof jedoch.....Aber dort hab ich immerhin das einzige Stück Mauer in der Stadt gesehen. Schon komisch, wenn man früher schon mal dort war. Ich hatte nicht erwartet das die so gründlich entfernt wurde, schon aus historischen Gründen.LG
Rheinbild
Fotobock 14/08/2015 14:08
Den finde ich auch so beeindruckend...Dieser Kontrast alt /auch wenn Nachbau- und neu ...
kommt sehr gut heraus. Mir gefälllt dieser Platz mit all den modernen Hochhäusern sehr gut.
schöne Grüße Barbara
heide09 14/08/2015 13:52
Als Kind hatte ich eine Heidenangst beim durchfahren der Geisterbahnhöfe.Und die Beklemmung blieb bis zum Verschwinden bestehen.
Viele Grüße
Ania
gelbhaarduisburg 14/08/2015 12:42
Zum gestrigen Gedenktag:gelbhaarduisburg 14/08/2015 12:06
Roger Waters hat mit "The Wall" sein ganzes Leben revuepassieren lassen, das weißt Du, denke ich. Die Mauer hat mehr umschlossen als nur Gedanken von Schulkindern. Er sieht sich in dem gesamten Werk als isolierter Mensch. Sohn eines im Krieg Gefallenen, der von der Mutter mit Liebe erdrückt wird und dann eine Kindheit und Jugend mitmacht, während der ihm jeder Ansatz zur individuellen Entfaltung verwehrt wird (man denke nur an die Szene im Film, in der der Lehrer den Helden Pink für seine Versuche verhöhnt, ein Gedicht zu schreiben). Letztlich fühlt sich Pink / Waters auch in seinem Popstarsein herrlich isoliert, frustriert, vom Publikum vereinnahmt, aufgefressen und natürlich auch von den bösen bösen Frauen ausgenutzt und nicht geliebt. So haben wir das alles jedenfalls früher interpretiert und ich sehe das auch heute noch so. Der Fall dieser Mauer im Stück ist allenfalls Symbol für Pinks Emanzipation und - Pink-Floyd-Fans sehen das oft ähnlich - Waters´ Loslösung von der Band. Schön und gut, wenn man drauf steht. Aber das alles als Event an das Ende des Eisernen Vorhangs zu binden, war ziemlich billig.smokeonthewater 14/08/2015 10:16
@utico: Eben deshalb muss man immer mal wieder daran erinnern.@DDA: Ich sehe es wie Du und nicht wie Heidemarie: Der Platz ist absolut seelenlos durch die Protzbauten, die auch keine Einheit bilden. Er hat weder was von New York, noch bietet er den Charme einer südlichen Piazza. Er war schon immer ein Verkehrsknotenpunkt, das ist er auch wieder; so sollte man den Potsdamer Platz einordnen.
@Jens & DDA: Die Pannen beim Konzert waren heftig. Trotzdem war die Idee zum Mauerfall naheliegend, auch wenn es hier ums metaphernhafte Einmauern der Gedanken der Schulkinder geht. Am Ende wird die Mauer eingerissen, also passte es schon. Auf jeden Fall ist das Konzert in die Geschichte eingegangen. Ein richtiges Pink-Floyd-Konzert habe ich später in Hannover besucht, das war natürlich was ganz anderes.
gelbhaarduisburg 14/08/2015 9:00
@DDAKann ich gut verstehen, was Du schreibst. Ich hatte eben einen völlig anderen Fokus auf dieses Werk, auch im Vergleich zu anderen sehr genialen Pink-Floyd-Alben wie "Ummagumma", "Meddle" oder "The Dark Side Of The Moon". "The Wall" war dagegen ein Machwerk, das hätte Waters besser von vornherein solo gemacht. Und dann hätte er es ehrlicherweise besser "Selbstmitleid" genannt. Wäre dann sicher noch ein Modewort im Vereinigten Königreich geworden so wie später "Weltschmerz" oder "Zeitgeist".
DDA 14/08/2015 8:53
An die Grenzbefestigung dachte ich weniger, zu sehr war sie Teil meines Lebens (ich habe fast bis zum Ende meiner Schulzeit direkt darauf geschaut - in Berlin nichts außergewöhnliches).An das Konzert dachte ich schon eher. Ja, es war improvisiert, es ging richtig viel schief. Auch war die zugrundeliegende LP nie wirklich mein Favorit, erst der Film, den ich aber erst später sah, brachte die Platte mir wirklich näher.
Aber die Aufführung war die erste Chance, die musikalischen Idole (wenigstens teilweise) meiner Jugendzeit einmal zu sehen. Da war die kritische Distanz eher gering... Aber dazu stehe ich.
Mit dem Bonsai- NewYork, was wie gewollt und nicht gekonnt aussieht, stehe ich allerdings bis heute auf Kriegsfuß. Es paßt in meinen Augen dort mitnichten hin, es sieht aus wie eine mit Gewalt Komposition. Weniger wäre an dieser Stelle eindeutig mehr gewesen....
VG
Axel
gelbhaarduisburg 14/08/2015 7:58
Ich hab gestern auch an den Mauerbau gedacht.Aber keineswegs an dieses Konzert.
Nicht erst in der Rückschau finde ich Waters´ "Wall"-Inszenierung mit den Scorpions, Jerry Hall u.a. überflüssig wie einen Kropf. Das ganze "Wall"-Epos war eine einzige Bauchnabelspiegelung des Mr. Waters. So sehr mich das als 18jährigen auch fasziniert hat (nach dem Album von `79 kam `83 der Film), so nervig und lächerlich fand ich es dann bereits mit 25. Die ganze Handlung des Trauerspiels hat mit den Ereignissen von `89/`90 weniger als gar nichts zu tun, und es war ziemlich dämlich und abräumerisch, das Spektakel dann in Berlin vor dem Hintergrund der gefallenen Mauer aufzuführen. Gerdezu ärgerlich. Auch von den Einsätzen der Gäste konnte man größtenteils nur enttäuscht sein. Das Ding war offensichtlich schlecht geprobt, ach, und überhaupt schon damals total aus der Zeit gefallen.
Heidemarie 13/08/2015 23:56
Sehr gut hast Du die alte Ampel in Szene gesetzt. Was aus dem Potsdamer Platz geworden ist, unglaublich, wenn man weiß, wie es vorher war. Er ist mein Lieblingsplatz. Am FOL ist er immer ein besonderer Anblick, dazu das Sony-Center. Genial. Oh toll, Du warst bei dem Konzert dabei, super. Wie gut, daß wir nun seit schon über 25 Jahren EIN Land sind, zum 20. und 25. Mauerfalljubiläum war ich in der Stadt, macht immer wieder Gänsehaut. Noch kennen viele dieses Datum -13.8.1961 - gut, doch eines Tages kann es sich niemand mehr vorstellen, wie es war , sie gesehen zu haben. Doch die Geschichte bleibt. Danke für die interessanten Links dazu. Schönes Wochenende. LG Heidemarie