"Der Wachschutz sollte hier mehr durchgreifen...
...es kann doch nicht sein, dass die Touristen fröhlich herumlaufen und deren Kinder zwischen den Stehlen Versteckspielen und sogar manche von einem zum anderen Stein hüpfen. Das ist doch ein Mahnmal!"
(Auszug aus einem Gespräch, das eine kleine Gruppe hinter mir geführt hat, während dieses Foto entstanden ist)
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Ich empfand den Umgang der Menschen mit diesem Denkmal sehr angenehm und entspannend. Die Zusammenstöße zwischen den hohen Blöcken, das Lachen daraufhin sowie das neugierige Erobern dieses Ortes... das erinnerte mich an den typisch jiddischen Witz, mit dem man sich durch die vergangenen Jahrhunderte retten (bzw. trösten) konnte.
Trauer, Fassungslosigkeit und Scham seien dem Dokumentationszentrum vorbehalten. Dort sind sie richtig und wichtig. Ob man dahin aber seine kleinen Kinder mitnehmen sollte, ist zumindest diskussionswürdig.
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- Raum für Notizen -
Ernst R. H. 05/11/2005 11:37
Danke für den Hinweis auf dieses Bild und die informativen Texte. Ich habe die Diskussion zu meinem und einem anderen Bild zum Anlass genommen, einen extra Fotohome-Ordner "Reizthemen" einzurichtenlg erhBri Bri 04/11/2005 17:56
Bri Bri 04/11/2005 10:07
@ Detlef: Auf Bali sieht die Wahrheit nach deinen Feststellungen schon wieder ganz anders aus.Damit belasse ich diese Diskussion, denn die balinesischen Götter werden es schon richten.
Bribri
Der Manuel 04/11/2005 9:17
Naja, Deine Meinung ;-) Ist meiner Ansicht nach auch etwas, was man eher im persönlichen Gespräch durchdiskutieren kann. Als Internetkommunikation könnte es mal wieder leicht missverstanden werden.Darum gehe ich jetzt da nicht weiter drauf ein.
Der Manuel 04/11/2005 9:17
Naja, Deine Meinung ;-) Ist meiner Ansicht nach auch etwas, was man eher im persönlichen Gespräch durchdiskutieren kann. Nur in der Internetkommunikation könnte es mal wieder leicht missverstanden werden.Darum gehe ich jetzt da nicht weiter drauf ein.
Der Manuel 03/11/2005 22:18
Hmm.Das eigentliche Problem ist doch, dass die Wahrheit immer "Graustufen" hat (um mal in der Foto-Sprache zu bleiben), aber wir alle ganz gerne "SchwarzWeiss" sehen möchten.
Weil es einfacher ist. Weil es eben menschlich ist.
Freund oder Feind. Für mich? Oder biste gegen mich.
Aber leider läuft das nicht so. Leider gibt es immer zwei Seiten - und aus These und Antithese muss sich nicht zwangsweise eine Synthese entwickeln. Sondern häufig These2 und These3... etc.
Bri Bri 03/11/2005 11:00
@ DetlefDanke für deine ausführliche Antwort. Sie liest sich schnell und flüssig, ist also eingängig.
Gut, dass du "Bild" sagst und nicht Zeitung, denn so darf sie sich schon lange nicht mehr nennen.
Bribri
Bri Bri 03/11/2005 7:52
@ Detlef: nach deinem eigenen Profiltext zu urteilen machst du dir "umfangreiche" lesbare Gedanken zu einer "eigentlich" simplen Wahrheit, aus meiner Sicht."Niemand will die Wahrheit wahr haben" klingt so absolut. Es ist mehr als einen Gedanken wert. Viele Menschen wollen alles haben, warum nicht die Wahrheit? Ist sie evtl. relativ?
Bribri
Bri Bri 03/11/2005 7:06
@ Marek: Die Relativitätstheorie.Am besagten Wochenende fielen mir die wunderbaren Aussagen Einsteins auf, die an mehreren Orten von Berlins Gebäuden "sendeten". Sie sind "relativ" simpel und alltäglich aber eindringlich und daher wirkungsvoll.
Bribri
Marek Kraft 02/11/2005 17:32
Schade... war doch mal ne sachliche Disskusion...@ Manuel: auch noch selber schuld ;-)
@Bri Bri: sehr interessant die Ergänzung deiner Anmerkung...
Bri Bri 02/11/2005 12:39
@ RobinDemokratie kann gewalttätig wirken, wenn 51 % (die Mehrheit) "Alles" zu bestimmen haben und 49 % ins Unrecht stürzen.
Bribri
Der Manuel 02/11/2005 10:34
Aber die haben doch so hübsche Poller an der Straße mit roten Lampen drin ;-))P.S. und völlig off-topic: Ich war ja sehr beeindruckt, dass es eine "ständige Vertretung Niedersachsens im Bund" in Berlin gibt. Mit übrigens dem gleichen Zaun wie das Kanzleramt...
Bri Bri 02/11/2005 10:02
Den Berlinern reicht es schon, dass die in unmittelbarer Nähe liegende englische Botschaft ständig für Unruhe sorgt, ständig Terrorarlarm zu sein scheint, Berliner und Touristen daher Umwege laufen müßten und der ganz normale Besuch des Hotel Adlon dadurch unmöglich gemacht wird. Gefällt´s dem Adlon (Betreibern, Angestellten und Gästen) wirktlich dort? Es gäbe terrorresistentere oder terrorlangweiligere Standorte für Botschaften klang es aus "Berliner Schnauze". Warum gerade hier, wo wir leben wollen?Bribri
Der Manuel 02/11/2005 9:14
@ Bri Bri: Aha. Danke für die weitere Erklärung des Geschehens. Finde ich übrigens sehr gut, dass Du die Sache nicht auf Dir hast sitzenlassen und dass tatsächlich etwas geändert werden wird.Bei unserem Besuch waren dort nur zwei Mädels am Eingang, die Infoblätter verteilt hatten. Und vor dem Metalldetektor standen drei gelangweilte Beamte, die "Tascheninhaltsraten" gespielt haben (die Tatsache, dass es für dieses Mahnmal eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen braucht, hat mich stark berührt)...
Was sicherlich auch interessant werden wird: neben dem Mahnmal wird gerade die neue amerikanische Botschaft gebaut. Wenn die fertig ist, wird sicherlich dort am Mahnmal ein anderer Umgangston herrschen... Bin übrigens gespannt, wie hoch der Zaun werden wird, und wie groß sie die "Bannmeile" ausdehnen können.
Bri Bri 02/11/2005 8:31
in Fortsetzung meines oben geschilderten Erlebnisses @ die, die den Faden mit verfolgt haben:Ich konnte diese Begebenheit nicht unbehandelt hinnehmen, fühlte mich in der Position, etwas nicht "einfach so" stehen zu lassen. Der Vorwurf, der unseren Eltern und Großeltern gemacht wird, sollte nicht auf mir sitzen bleiben, nichts getan zu haben. Mich hier einzumischen ist mit dem Geschehen von "damals" nicht vergleichbar. Ein Tropfen hat aber schon bewegt.
Auf meine E-mail, die ich an www.stiftung-denkmal.de schickte, erhielt ich eine sehr feine differenzierte Antwort, die ich annehmen konnte. Es werden in Zukunft barfüßige Gäste, wie schon im Sommer geschehen, in die Dokumentationsräume gelassen. Die Wachfirma wurde eindringlich unterrichtet. Der sehr kluge und freundliche russische Wachmann an der Absperrung war nur den Anweisungen seines Vorgesetzten gefolgt. Das ein Subunternehmen eingesetzt wird, dem anscheinend der kulturpolitische Hintergrund nicht deutlich genug vermittelt wurde, hatte ich an dieser Stelle nicht erwartet.
Auf weiterhin anregende Anmerkungen
Bribri