Dia de los Muertos (XII)
D80, 50mm 1.4; F1.4, ISO 1600, 1/60 Sek.
Dieses und die dazugehörigen Bilder entstanden alle in der Nacht vom ersten auf den zweiten November 2010. Sie zeigen den Höhepunkt und Abschluss der traditionellen Totenfeier des Dia de los Muertos auf einem Friedhof in Zentralmexiko weitab jeder größeren Stadt.
Die Zeremonie beginnt kurz vor Mitternacht. Auf dem Friedhof verbringt man die Zeit zusammen mit den Verstorbenen, die in dieser Nacht als lebend Anwesende geglaubt werden. Man schmückt die Gräber und durchwacht die Nacht mit Essen und Trinken und angeblich Feiern. Ich sah allerdings nur stilles Gedenken. Es ist in der Zeit in der diese Fotos entstanden von Mitternacht bis drei Uhr früh im Hochland auf 2500m im November bereits recht kalt und die Kinder, die wie bei allen Festen der Mexikaner wie selbstverständlich dabei sind wurden bald in Decken gehüllt zur Ruhe gebracht.
Das Mexiko Lexikon schreibt darüber:
"Día de los Muertos, das mexikanische Totenfest am 2. November, ist neben dem Fest der Jungfrau von Guadalupe am 12. Dezember, das bedeutendste Fest Mexikos. Dem Glauben nach besuchen in der Nacht vom 1. auf den 2. November die Seelen der Verstorbenen die Lebenden. Aus diesem Grunde ist dieser Tag, anders wie z.B. in Deutschland, kein Trauertag sondern ein farbenprächtiges Volksfest zu Ehren aller Verstorbenen. In den Geschäften und auf den Märkten werden schon Wochen vor dem 2. November Skelette aus Draht oder Pappmaché, künstliche Totenköpfe in allen Formen und Farben, Abbildungen der berühmten " Calavera Catrina", Marzipansärge und "calaveras de dulce" (Totenköpfe aus Zuckerguss) angeboten. In den Familien laufen die Vorbereitung „zum Besuch der Verstorbenen“ auf Hochtouren. Damit sie den Verstorbenen einen feierlichen Empfang bereiten können, werden die Gräber mit Blumen und Kerzen geschmückt, die Häuser auf Hochglanz gebracht, Opferaltäre, die sogenannten "ofrendas", in den Häusern errichtet und ein spezielles Brot, das „Pan de muertos“ (Totenbrot), welches es nur an diesem Tag zu essen gibt, gebacken. Der Heimweg für die Verstorbenen wird mit Blumen gekennzeichnet. Um zu vermeiden, dass sich die Verstorbenen auf dem Weg nach Hause verirren oder versehentlich zu einem falschen Opferaltar gelangen, werden auf dem Weg vom Friedhof bis zum jeweiligen Wohnhaus gelbe Cempasúchil –Blüten, - in der Indiosprache Nahuatl "Blumen der 400 Blüten" - gestreut. Im überlieferten Glauben geht man davon aus, das Verstorbene die Farbe gelb am besten erkennen können."
Wikipedia:
"Nachdem in der Nacht auf den 2. November die Seelen der Verstorbenen im Haus empfangen wurden, findet anschließend der Abschied von den Toten auf den Friedhöfen und an den Gräbern statt. Es werden mitgebrachte Speisen gegessen, getrunken, musiziert, getanzt und die Verstorbenen bis zum nächsten Jahr, dem nächsten Día de los Muertos, verabschiedet.
Día de los Muertos wird je nach Region, und ob Stadt oder Land, auf verschiedene Weise gefeiert."
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Alle Bilder entstanden mit der Nikon D80 und hohen ISO Werten. Als einzige Lichtquelle standen der Schein der allerdings zahlreichen Kerzen auf den Gräbern zur Verfügung. Der Einsatz eines Blitzgerätes verbot sich selbstverständlich. Die daraus resultierende schlechte Bildqualität bitte ich zu entschuldigen; die D80 stieß an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Ich wolle hier trotzdem diese Bilder zeigen und hoffe auf Respekt gegenüber dem Gezeigten.
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Yehudi Menuhin, Adolph Baller (piano): Schubert Ave Maria - 1947
http://www.youtube.com/watch?v=LLperaX6Q3A
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Ende dieser Serie
Clara Hase 25/07/2011 11:10
hach - schreiben kannste auch?schön:
@ all:
Wenn Die Kerzen runter brennen und Ruhe eingekehrt und dann Erinnerungen und Gedanken aufsteigen; wenn das fahle Licht auf den Schädel fällt dann wird vergessen, dass er nur aus Zucker ist und man sieht im flackernden immer schwächeren Licht den schmerzlich vermissten Menschen: Ob Großvater oder Mann ob Kind oder Geliebten ...
Wenn dann der Wind in den Blumen rauscht, hört man vielleicht ein Wispern und die Seelen der Verstorbenen sind ganz nah und der Tod ohne Schrecken und ohne Bedeutung.
Uns aber, die wir nicht dazu gehören erscheinen die Gesichter in der Nacht verschwimmen und was bleibt ist die Erinnerung.
Dieses Bild bewusst als Letztes.
carlos Zitatende
Das besondere an dem Fest ist,dass es nicht nur um nahestehende Menschen geht - sondern ähnlich einem Gebet, auch andere einbezieht, die etwas im Leben bewirkt haben - und nun unter den Toten weilen.
Manfred Schneider 23/07/2011 11:18
Eine sehr gefühlvolle Bildserie von Dir. Danke fürs zeigen.lg manfred
Diamonds and Rust 23/07/2011 3:37
@ Lucky: Es vereint Mensch und Kult (das Bild)@ Alfons: So gehen wir einst alle und verschwimmen im Laufe der Zeit
@ mira: Sich die Zeit nehmen lohnt - manchmal
@ Andrea: Einblick in eine andere, nicht besser, nicht schlechtere Welt. Danke für Dein Interesse!
@ all:
Wenn Die Kerzen runter brennen und Ruhe eingekehrt und dann Erinnerungen und Gedanken aufsteigen; wenn das fahle Licht auf den Schädel fällt dann wird vergessen, dass er nur aus Zucker ist und man sieht im flackernden immer schwächeren Licht den schmerzlich vermissten Menschen: Ob Großvater oder Mann ob Kind oder Geliebten ...
Wenn dann der Wind in den Blumen rauscht, hört man vielleicht ein Wispern und die Seelen der Verstorbenen sind ganz nah und der Tod ohne Schrecken und ohne Bedeutung.
Uns aber, die wir nicht dazu gehören erscheinen die Gesichter in der Nacht verschwimmen und was bleibt ist die Erinnerung.
Dieses Bild bewusst als Letztes.
carlos
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/358/display/25262529
Adrena Lin 22/07/2011 19:32
Eine sehr berührende und sehr interessante Serie....Nochmals Danke für`s zeigen....Ich werde mir Bild für Bild noch öfters anschauen...LG Andrea
Mira Culix 22/07/2011 9:51
Ja, das muss man länger ansehen und die Einzelheiten wirken lassen!LG mira
Alfons Gellweiler 22/07/2011 9:43
Unmheimlich !
Dieses in Unschärfe sich verlierende Gesicht im
Hintergrund, davor diese groteske Maskerade !
Grüße
Alfons
Klacky 22/07/2011 9:20
Da muß man ein bißchen hinschauen und sich orientieren und die Dinge sortieren, aber dann ist es interessant. Oder deswegen.Gruß,
Old McKlacky