Die Ästhetik des unscheinbaren Luft-Akrobaten

Die Ästhetik des unscheinbaren Luft-Akrobaten

Eines der atemberaubendsten und unbezahlbaren Privilegien die man als Photograph genießen darf ist die Fähigkeit das Wesen der Zeit ein wenig zu dehnen und magische Momente, die sich wie bei dieser Aufnahme im 4000stel Bruchteil einer Sekunde abspielen - auch wenn wir analog sehen und nicht in frames per second, liegt unsere bewusste "Einzelbild-Wahrnehmung" unter 1/20 Sekunde, da beginnt der "Film namens Leben" ;).. Wenn einen in den ersten Jahren das "offensichtlich Spektakuläre" zur Photographie zieht (oder ganz andere illusionäre Vorstellungen), bedarf es vieler tausend schwarzer und weißer, unscharfer oder, die schlimmsten, "fast-scharfer" Aufnahmen an denen man Tage der Post-production verbringt um sie, eine Lektion weiter, schweren Herzens von der 15ten überlaufenen Festplatte zu bannen, weil es tatsächlich schmerzt und einem den Verstand raubt, dass dieses (theoretisch) simple Dreieck aus ISO - Blende - Belichtungszeit so unsagbar schwer intuitiv zu kontrollieren ist, die technischen Fortschritte sind ein trügerischer Ausweg, jede weitere Möglichkeit der Bildstabilisierung (ich bin begeistert) will aber erst verstanden werden und dann "verinnerlicht", erst wenn die Kamera ein "natürliches Körperglied" ist, fühlt man sich sicher, dann allerdings ist jeder Schritt ohne als wäre man nackt ;).. naja, und obwohl ich fast nackt dastehe, ist das Bild immer noch NICHT GANZ SCHARF, aber ästhetisch, oder?