Die Ahnenforschung - ein faszinierendes Hobby!
Vor knapp 5 Jahren habe ich diesen Stammbaum nach dem Kaffee bei einem Nachbarn der verwandten "Janssen-Dynastie" in Waldfeucht, Kreis Heinsberg, mit meiner ersten Digitalkamera, einer Samsung 760, abfotografiert.
Den Stammbaum hat der inzwischen betagte Herr Vogels auf einer Stickerei auf grobem Leinen - mit auf Lederunterlage geklebten Namensschildchen, die auch Geburtsdaten etc. enthalten - angefertigt und eine Wand seines Wohnzimmers damit geschmückt.
Beim Einscannen von Dokumenten für die Ahnenforschung ist er mir jetzt wieder in die Hände gefallen.
Nach Betrachten der einzelnen Teile des Wandbildes, die ich der Lesbarkeit halber in Einzelteilen nochmals einzeln aufgenommen hatte, erlebte ich eine Überraschung: Über meine Urgroßmutter Tholen und ihre direkten Vorfahren gelangte ich zu Nyhsen und drei Generationen Vogels, deren ältester Vorfahr
Johann Vogels war, der in Waldfeucht am 11.7.1618 geboren wurde und um 1640 eine "Druitgen" . . . (Traudchen, von Gertrud) geheiratet hat.
Und schon sind wir beim Dreißigjährigen Krieg angekommen, über den hinaus es (wegen der damaligen Unruhen und der Vernichtung von Büchern durch Brände) schwierig ist, Ahnenforschung zu betreiben. - Immerhin - ein Sprung von über 100 Jahren zurück im Auffinden von Vorfahren! Das ist ein seltener Glücksfall für Stammbaumforscher am "toten Punkt" !
Das Bild zeigt ein interessantes Phänomen der Stammbaumforschung: den sogenannten "Ahnenschwund". Auch hier haben - unwissentlich und unwillentlich - nach etwa 10 Generationen Verwandte wieder geheiratet: dort, wo sich die Zweige des Stammbaums oben treffen. Damit hat nach unten hin jeder der Beteiligten weniger Vorfahren als die zu erwartende, sich stets durch die Eltern verdoppelnde Ahnenzahl.
Bei der Annahme, daß in (Mittel-?)Europa zur Steinzeit nur höchstens einige Zehntausend Menschen lebten, ist das auch gar nicht anders möglich. Neuere genetische Modelle und Forschungen zeigen, daß alle heutigen Einwohner Europas auf nur eine Handvoll(!) Vorfahren zurückblicken können! Mal sehen, was - außer der genetischen Ahnenforschung durch Wangenschleimhautabstriche - die Zukunft noch an Erkenntnissen bringt . . .
Die liebe Berni, die damals den Kaffee gekocht hat, ist leider vor einiger Zeit schon verstorben. Und der fleißige Stammbaumforscher als deren unmittelbarer Nachbar inzwischen mein/unser allerentferntester, bekannter Verwandter . . .
1.12.2013
P.S.: Die ewige Nörgelei, die jeder Sammler kennt ("Was willste denn mit dem ganzen Kram???") hat sich damit etwas zu meinen Gunsten relativiert!
Andreas E.S. 02/12/2013 17:57
Das ist ja eine ganz besondere Kostbarkeit. So etwas hätte ich auch gerne, aber bei mir laufen die Zweige weit auseinander. Da mein Vater aus Bayern und mein Großvater aus Wien stammen, habe ich das Problem, dass es dort kaum ein ordentliches zentrales Archiv gibt, sondern die Pastöre die wichtigen Kirchenbücher (Matrikeln) in der Schublade liegen haben. In Weißensee bei Füssen fehlte z.B. genau der Band, den ich brauchte. Die Daten sind restlos verschwunden. Bei den meisten Vorfahren bin ich so weit, dass die Pfarrer bei Taufen nur noch den Namen des Täuflings eintrugen ohne die Eltern. Da ist dann kein Rückwärtssuchen mehr möglich. Gratuliere zu diesem großartigen Fundstück.LG Andreas
Nscho-tschi 7 02/12/2013 12:46
Interessantund sehr beeindruckend , natürlich wäre es noch interessanter , wenn man dazu auch noch alte Fotos hätte !
lg Rosi
Günther B. 02/12/2013 9:26
So eine Ahnentafel hätte ich auch gerne. Aber vielleicht ist es nie zu spät dazu.Eine starke Konzentration meines Nachnamens ist hier im Kreis Offenbach. Hier, wo ich schon immer lebe, gibt es auch ein Ackergrundstück mit meinem Namen - Im Breidertbüschchen. Ist aber mehr Wiese, als Busch;-)
Mein Opa, den ich nie gesehen habe, war Bauer.
LG Günther
† liesel47 01/12/2013 23:59
Ist ja irre, auf dem Thumbnail sah es aus wie das Zentrale Nervensystem und irgendwie hat es auch eine bildhafte Ähnlichkeit. Ganz lieben Gruß von Liesel und eine angenehme neue Woche.