Die autofreie Stadt
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Comentarios
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 29/01/2016 20:44
Hier:geht es weiter
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 29/01/2016 20:43
Der Fotograf bedankt sich für die interessante und sachliche Diskussion.elstp 26/01/2016 13:17
Der Titel ‚Die autofreie Stadt‘ fordert vom Betrachter schon ein wenig Interesse an dieser Aussage, denn in dem Bild weist nichts auf Autos oder eine Stadt hin. Das ist konsequent, denn der Begriff weckt bereits eine Assoziation, die sich nicht beschreiben lässt: Beschreibe mal etwas, was nicht da ist, nicht da sein soll, was aber als wohltuend angesehen wird, wenn man es nicht eilig hat!Es geht also um einen Zustand, den der Betrachter des Bildes nachempfinden können soll. Das Leben in einer idyllischen kleinen Stadt, in der keine Autos fahren, dient ihm als Vorbild ??
Die hier vorgestellten Gegenentwürfe, die das Bild ‚angenehmer‘ machen sollen - so ist das ja wohl gemeint -, versuchen, die bewusst ausgeschlossene Dynamik doch einzufügen. Das ist verständlich, weil wir diese Ruhe respektive Bewegungslosigkeit, die von dem Bild durch die mittige Anordnung des Fahrrads ausgeht, nicht gewohnt sind.
Hier stoßen wir nämlich auf die Prämisse der Fotografie, dass sie in Bruchteilen einer Sekunde eine Situation ‚einfriert‘, die wir Menschen so gar nicht empfinden können. Ein Fotograf versucht im allgemeinen dem zu begegnen, indem er eine gewisse Dynamik durch Symbole oder Anordnung oder Schnitt bewusst heraus arbeitet. Das vorliegende Bild erzeugt mit dem mobil machenden Fahrrad, mit der für Fahrradräder idealen Fahrbahn und vor allem mit der Munterkeit und Zwanglosigkeit der Farben und dem Verkaufsfenster die Lust darauf, das Fahrrad zu bewegen, um das ‚gefrorene‘ Bild aufzutauen. Das aber widerspricht der Absicht des Autors!
Er erzeugt auf diese Weise eine Spannung, die der Betrachter sonst durch das Pulsieren des Lebens, seines Herzschlags, dem Wandel der Vegetation, durch Vorlieben für bestimmte Musikrhythmen und durch die Alltagsmobilität, die uns abverlangt wird, immer vorfindet, hier aber nicht.
Dem Bild eine gewisse Dynamik durch die Position des Fahrrads geben zu wollen, entspricht nicht der Absicht des Autors, erscheint aber einigen Betrachtern die nahe liegende Lösung zu sein. Nicht so nahe liegend ist es tatsächlich, sich eine ganze idyllische Kleinstadt vorzustellen, in der keine Autos fahren, wo sich die Bewohner vermutlich alle noch kennen und man ein stressfreies Leben erwartet, das alle vermutlich schon mal herbei gesehnt haben.
So versucht der Autor, uns Appetit auf einen Besuch Buranos zu machen .
_visual_notes_ 26/01/2016 13:11
Blende f/8 ist bei einem Objektiv mit Offenblende f/5.6 genau eine Stufe abgeblendet. Das wäre auch meine Einstellung gewesen - wenn ich mit 90 mm Brennweite fotografiert hätte. *)Hätte ich aber wohl nicht.
Ich hätte vermutlich mit etwa 35 mm geschossen, nicht mit 90 mm. Dann wäre die Offenblende f/4 gewesen, und abgeblendet f/5.6, und die Schärfentiefe etwas größer.
*)
"Hätte, hätte, Fahrradkette", dieser Kinderreim passt hier gut. :-)))
Clara Hase 26/01/2016 10:33
twelve_pictures, heute um 9:34 Uhr
3 Fragen an Clara Hase zum Bild:
Die Fragen sind eher obligatorisch zum drüber nachdenken
und nein - ich als Aussenstehende muss nichts lesen können und der Dynamo macht nicht das Bild sondern die Wände
Das Behäbige und Alter des Rades käme evtl mehr hervor
ansonsten gibts nur die Schnittideen wie vor
Matthias von Schramm 26/01/2016 10:08
natürlich ist der gemeine grafiker versucht ein mittig abgebildetes fahrrad ein wenig zu rudimentarisieren. nun fliegt es hier quasi in der mitte zwischen den farben. blende acht ist immer richtig, wenn er es halten konnte. aber der unbedachte schnitt ist tatsächlich etwas, was nur mehr den farbflash übrig lässt. im übrigen wäre das fahrrad weg, würde der schnitt gleich wieder stimmiger sein. so ist das mit den elementen. auch wenn das ein schickes fahrrad ist, mit dem fahrrad wirds schwieriger.twelve_pictures 26/01/2016 9:34
3 Fragen an Clara Hase zum Bild:1. Welche Bildaussage möchtest Du wie verändern?
2. Welche Einstellungen hättest Du dafür gewählt?
3. Welche Bildaussage ändert sich durch lesbare Schrift und knackscharfen Dynamo?
Clara Hase 26/01/2016 8:50
Hätte das Foto noch mit sinnvollerer Einstellung18-105 mm bei 40stel Sek Blende 8
noch besser werden können?
so dass zB der Schriftzug im Fenster lesbar wäre?
Oder der Dynamo knackscharf?
Das Verhältnis von Objektivlänge - Blende - Zeit
ich kanns nur primitiv erklären - Hyperfokaldistanz oder wie es heisst:
Ein Tele benötigt entsprechend seiner Länge auch eine schnellere Zeit (statt 40stel zb 125stel oder bei 300 mm zb 300stel) da über Entfernungen grösserer Abstände zum Motiv, leichte Verwacklungen auftreten können. Stativ im Urlaub - nervig)
Blende 8 - wie dicht mag der Autor dran gewesen sein? Ist diese kleine Blende notwendig gewesen?
_visual_notes_ 25/01/2016 23:51
Ich finde, einiges spricht hier für Entschleunigung:- die mittige Anordnung des Fahrrads,
- die waagerechten Linien,
- das Fehlen einer Story, eines "entscheidenden Moments",
- die fehlende Tiefe,
- das Fehlen von direktionalem Licht und Schatten.
Jedoch widerstreben dieser Intention
- die sehr dominante vertikale Linie und
- die sehr lebendigen Farben.
Um "die gute alte Zeit" oder "Entschleunigung" zu zeigen, wäre ein anderer Hintergrund geeigneter, oder, wenn man bei diesem Foto bleiben will, eine s/w-Konvertierung.
Zum Schnitt: ein 16:9 bietet sich an, mit Schnitt unten, statt des derzeitigen (circa) 16:10.
Clara Hase 25/01/2016 19:01
das Bild an sich - mit anderem Schnitt mag ich auch -nur der Wille des Autors hat mich kritisch werden lassen
i.67 25/01/2016 15:39
In erster Linie muss ein Bild für mich schön anzusehen sein. :)Mir gefällt es enger geschnitten und aus der Mitte genommen einfach besser. So viel mehr dynamisch finde ich es trotzdem nicht.
elevatorjwo 25/01/2016 15:38
@ elstp: Niemand hier wil Dynamik erzeugen - glaube ich.Der Autor wollte die Entschleunigung zeigen und meinte, dass dafür das Fahrrad mittig sein muss
Regel: Ruhe = zentrale Anordnung
Wie Du an den Vorschlägen selbst sehen kannst, ist es für die Darstellung von Ruhe in diesem Fall völlig unerheblich, wo sich das Fahrrad befindet, denn die Ruhe wird von der harmonischen Anordnung der Bildelemente und der Farben im Verhältnis zueinander bestimmt.
Kannst Du übrigens bei Harald Mante "Das Foto" nachlesen und anhand von Beispielen ansehen.
Edit: Eigentlich kennen wir doch nur einen kleinen Ausschnitt der Intensionen des Autors.
Jeder von uns wird diese auch anders interpretieren und darauf begründet, seine Vorschläge erarbeiten.
Für den Autor ist das doch super. So erhält er sehr viele Vorschläge aus sehr vielen Sichtweisen und kann am Ende die heraussuchen, die seinen eigenen Intensionen bei der Gestaltung dieses Bildes am nächsten kommen.
elstp 25/01/2016 15:28
@I.67 25.1.16, 10:28Eine Bilddiskussion muss auf der Grundlage des Bildes und der Aussageabsicht des Autors stattfinden.
‚Ich hätte es anders gemacht‘ reicht ohne Begründung nicht, denn die Bildaussage darf nicht verändert, sondern sollte mit Hilfe von Hinweisen deutlicher werden.
Diese Gegenentwürfe hier sollen alle etwas Dynamik erzeugen, und gerade die wollte der Autor nicht.
i.67 25/01/2016 10:28
Rüdiger, ganz schön radikal.Das werde ich später am PC mal anschauen, jetzt bin ich nur mit dem Handy hier.
elstp
Ist doch Sinn der Sache hier, zu diskutieren, was man anders gemacht hätte. :)
elstp 25/01/2016 9:22
Zitat des Autors:„Den Drahtesel habe ich bewusst sehr mittig gesetzt, um dem Foto alle Dynamik zu nehmen.“
Die Mittigkeit des Fahrrads lässt sich am Zentrum der Pedalscheibe erkennen: dieser bildet horizontal die Mitte und vertikal den Drittelpunkt unten. Der Autor hat also wirklich gemeint, was er in seinem Einführungstext schreibt. Warum sollten wir also das Bild ändern wollen?
Die Absicht des Autors ist jedenfalls so zu verstehen, dass er sich als Bildaussage einen Blick auf einen uns fremden Lebensrhythmus vorstellt. Das ihm das gelungen ist, bildet sich in Euren Versuchen ab, dem Bild eine gewisse Dynamik zu geben….