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Die Entdeckung der Brüder Derhendahle

Die Entdeckung der Brüder Derhendahle

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Klaus Tesching


Premium (World), hinter den sieben Bergen

Die Entdeckung der Brüder Derhendahle


Es war ein nebliger und trostloser Morgen im Jahre 1956, als die beiden norwegischen Brüder, die heute als die Brühder Derhendahle bekannt sind, ihre schmutzigen Stiefel in die feuchten Böden Norwegens tauchten. Ihre Mission? Die Entdeckung eines uralten Artefakts, das möglicherweise die Geschichte der Menschheit umschreiben könnte.

Hans und Bjorn Derhendahle, die sich für begabte Archäologen hielten, obwohl sie in Wirklichkeit einfache Fischer waren, stolperten buchstäblich über einen massiven, quaderförmigen Stein. „Sieh mal, Hans,“ rief Bjorn begeistert, „ein Felsen! Aber nicht irgendein Felsen – dieser hier hat Ecken!“ Hans, der ältere und weisere der beiden, nickte ernst. „Ecken, Bjorn. Das kann nur eins bedeuten: Menschenhand!“

Der Fels, so urteilten sie schnell, musste aus einer längst vergangenen Ära stammen. Tatsächlich stellten sie fest, dass der Stein aus dem Jahre 37655 vor Christus stammte – eine Zeit, die sie sich kaum vorstellen konnten.

Der Ruhm dieser Entdeckung konnte natürlich nicht allein den Derhendahles gehören. Kaum hatten sie ihre Funde verkündet, tauchten auch schon zwei italienische „Archäologen“ auf, die schnell zu zweifelhaften Berühmtheiten wurden. Luigi und Marco, wie sie sich vorstellten, bestanden darauf, dass sie ebenso an der Entdeckung beteiligt waren. „Natürlich, wir waren nur… ähm… im Hintergrund tätig,“ erklärte Luigi schulterzuckend, während Marco eifrig nickte.

Das merkwürdige Quartett posierte stolz vor ihrem Fund, wobei die Derhendahles finster dreinschauten und die Italiener übertrieben selbstbewusst grinsten. Luigi, der dreist genug war, um den Felsen „Luigi’s Entdeckung“ zu nennen, bestand darauf, dass er den ersten Schlag auf den Felsen gemacht hatte, obwohl niemand tatsächlich sah, wie er auch nur einen Finger krümmte.

Hans und Bjorn ließen die italienischen Trittbrettfahrer gewähren, wohl wissend, dass Geschichte und Ironie Hand in Hand gehen. Am Ende des Tages wurde der Felsen, der bis heute das älteste bekannte von Menschenhand geformte Artefakt bleibt, als gemeinsame Entdeckung der Brühder Derhendahle und der „inoffiziellen“ italienischen Archäologen Luigi und Marco verzeichnet.

Jahrzehnte später würden Historiker immer wieder schmunzeln und die Geschichte dieser kuriosen Entdeckung erzählen, bei der zwei aufrechte Norweger und zwei dreiste Italiener gemeinsam Geschichte schrieben – oder zumindest ein ziemlich kantiges Stück Stein fanden.

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