Die Frage aller Fragen
Die Frage hat sich bestimmt schon jeder einmal gestellt. Wie kommt eigentlich das Wasser in den Kessel? Wenn die Lok fährt, wird doch Wasser in Form von Dampf verbraucht. Das muß doch ergänzt werden.
Jeder hat stimmt an der Seite einer Dampflok einen großen schwarzen Klotz gesehen, der im gleichmäßigen Rhythmus tack - tack - tack - tack macht. Befindet man sich auf der Lokführerseite, so hat man meistens Pech, denn dieses Gerät ist normalerweise die Luftpumpe, ein Kompressor. Den erkennt man immer daran, daß er Kühlrippen hat.
Auf der anderen Seite, da ist, wenn einem auch noch das Glück verlassen hat, gar kein Klotz mit dem typischen tack - tack - tack - tack. Da sieht man wie hier im Bild nur eine Leitung, in der es schon mal kräftig rauschen kann. Das Rauschen kommt daher, weil durch diese Leitung Wasser und Dampf strömen und den Kessel auffüllen. Über ein Düsensystem wird Wasser angesaugt und mit kräftigem Druck in den Kessel geleitet.
Auch eine Kolbenpumpe, das Ding mit dem tack - tack - tack - tack auf der Heizerseite fördert durch eine zweite Leitung Wasser in den Kessel. Ein Dampflokkessel muß immer zwei Pumpen haben, egal welche Bauart. Was ist aber, wenn der Kessel leer ist und kein Dampf da ist. Wie kommt dann das Wasser in den Kessel?
So wie wir es hier sehen. Kurz bevor die Speiseleitung in den Kessel mündet befindet sich ein Ventil. Man sieht sehr schön die Handräder zum Absperren. Unter den Ventilen ist immer ein blind verschlossener Stopfen, an den man über ein Zwischenstück einen Feuerwehrschlauch anschließen kann. Ja und wie nun das Wasser in den Kessel gelangt ist jetzt jedem klar.
Dieses ist die übliche Methode eine ansonsten dichten und leeren Dampfkessel mit Wasser zu füllen. Übrigens, was man mit dieser Vorrichtung auch noch machen kann soll das Rätsel des Tages sein.
Zu gewinnen gibt es ausser etwas Wissensvorsprung wie immer nichts. Und die Dampflokkenner halten sich mit der Lösung wie immer weise zurück .
blind lense 25/08/2011 10:20
@Joachim, so wie du es dir vorstellst, war es auch nicht. Die Lokomotiven waren nicht automatisch mit einem C-Schlauch und Spritzrohr ausgerüstet um damit Streckenbrände zu löschen. Dann gäbe es diese Teile im Ausrüstungsverzeichnis der Lokomotiven. Das ist nicht der Fall. Aber es gab in bestimmten Bahnhöfen den sogn. Hilfszug. Der war nicht nur für Entgleisungen und Unfälle gedacht und von daher immer einsatzbereit. Zu seiner Ausrüstung gehörten auch Feuerwehrschläuche und Spritzrohre. Darüber hinaus gibt es, wie man weiß Wasserwagen (mit einem "a"!), die waren nicht nur zur Unkrautbeseitigung gedacht. Einen speziellen Löschzug unterhält aus bekannten Gründen auch die HSB.Wenn man bemerkte, das die eigene Lok einen Brand am Bahndamm verurschte, nahm man zum Löschen den Kohlenspritzschlauch. Denn in der Anfangsphase ist der Brand noch so klein, daß diese Methode sehr wirkungsvoll ist.
Da wir auf unserer Stammstrecke auch durch ein Waldgebiet fahren, gehören C-Schlauch und Spritzrohr zum Zugzubehör.
@Ralf und Bernd. Zum Abspritzen der Lok würde ich wegen Chemikalien im Tenderwasser doch lieber eine andere Methode nehmen. Die von Ralf empfohlene Dampfmethode scheint mir die richtig Lösung zu sein.
Ralf Göhl 25/08/2011 10:02
Eigentlich sagt der Name des entsprechenden Teils am Kesselspeiseventil alles aus, es handelt sich um den -"Feuerlöschstutzen".@Joachim, glaube mir damit kann man sehr gut löschen.
Fragt sich nur wie lang mit der Dampfstrahlpumpe wenn der Druck absinkt doch das geht genauso mit der Speisepumpe die hält dann länger durch.
Natürlich kann man wie Bernd schon aufführte damit auch die Lok abspritzen.
Wasser auffüllen (übrigens auch ablassen) sowie abspritzen der Lok ist auch über das Abschlammventil möglich.
VG Ralf
Joachim Engelbracht 24/08/2011 23:05
Stelle mir gerade einen Güterzug, gezogen von einer Reko 52 in den Steppen von Meck Pomm vor. Der angehalten hat um einen Streckenbrand zu loschen.Na ich weiß nicht.
Aber wenn blind lense das sagt muss da was drann sein.
Liebe Grüße: Achim
blind lense 24/08/2011 22:04
'N abend Bernd-Peter,die Lösung ist im Bild zu sehen. Man dreht oben die Ventile zu, befestigt mit dem Zwischenstück einen Feuerwehrschlauch, setzt ans andere Ende ein Spritzrohr und stellt die Pumpe an. Das war eine vorgesehene Methode um Streckenbrände zu löschen. Vor allen Dingen in Gegenden, wo die Feuerwehr nur sehr schlecht hin kam.
Joachim Engelbracht 24/08/2011 17:33
So einen Schlauch habe ich auch an der Waschmaschine.LG: Achim
Thomas Reitzel 24/08/2011 17:19
Gut, daß Du das mal ansprichst:
Denn wie beim Strom, der ja aus der Steckdose kommt,
kommt eben der Dampf aus dem Schornstein...
VG Tom
Steffen°Conrad 24/08/2011 17:18
Die Sendung mit der Maus könnte nicht spannender sein ;-)Nettte Szene aus dem Dampfalltag.
Fast könnte man es Starthilfekabel nennen ;-)
vgconni