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Die längste Rolltreppe Europas in "My Zeil" Frankfurt am Main

Die längste Rolltreppe Europas in "My Zeil" Frankfurt am Main

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Karl-Friedrich A. Ditter


Free Account, Offenbach am Main

Die längste Rolltreppe Europas in "My Zeil" Frankfurt am Main

Artikel der Frankfurter Neuen Presse vom 26.02.2009

Europas längste Rolltreppe

Frankfurt. Europas längste Rolltreppe wurde gestern Abend zur Meile des Staunens. Alle Gespräche verebbten, sobald die gut 1000 Gäste zur Eröffnungsparty des neuen Konsumtempels «My Zeil» gemächlich in den obersten Stock hinaufgetragen wurden. Dort angekommen, herrschte einstimmige Begeisterung über das neue Raumerlebnis vor.

Nur über den Namen des Gebäudes war man sich nicht ganz einig. Die Moderatorin des Abends, Sonya Kraus, erzählte, ihr Taxifahrer Hans habe aufgrund der ausgefallenen Fassade im schönsten Dialekt den Namen «de’ Trischter» geprägt. «Die meisten Frankfurter reden vom Loch. Ich hoffe, dass sie, wenn sie es erstmal gesehen haben, lieber vom Glasdach oder der Glas-Skulptur sprechen», betonte Michael L. Flesch, Direktor des Bauherren, der MAB Development Deutschland GmbH, in seiner Eröffnungsrede.


Anzeige Viele Herausforderungen habe es in den zwei Jahren Bauzeit gegeben. Von der Schwierigkeit, einen so großen Baukörper mitten in Frankfurt entstehen zu lassen bis hin zu herabfallenden Kranteilen und zeitweise verschwundenen Stücken des aus 1300 Scheiben bestehenden Glasdachs. Dass sie den Entwurf des Architekten Massimiliano Fuksas trotz allem verwirklichen konnten, machte auch diesen stolz. «Yes, we can» rief der Italiener ins Mikrofon und widmete den Bau seiner Großmutter Elisa, die Deutsche war.

In allen Reden wurde die europäische Dimension des Projektes gerühmt. Vielleicht deshalb hatten sich die Gastgeber als Rednerin für Nicola Beer (FDP), Hessens Staatssekretärin für Europaangelegenheiten, entschieden. Dass kein Vertreter der Stadt zu Wort kam und die MAB diese in den Dankesreden nicht einmal erwähnte, stieß nicht nur Planungsdezernent Edwin Schwarz (CDU) auf. Dabei hatten sich die Behörden in der Schlussphase des Baus nochmal richtig ins Zeug gelegt. So hatte die Bauaufsicht rund 200 Bauanträge innerhalb von zwei Wochen genehmigt.

Isaac Kalisvaart, Chef der MAB in Den Haag, lobte vor allem die architektonische Dimension des Projektes: «Das Gebäude wird die deutsche Kultur des Raumes bereichern.» In den vergangenen zwei Jahren hätten täglich mehr als 2000 Leute daran gearbeitet. Das erfuhr der Niederländer am eigenen Leib, denn auch er musste um 19 Uhr, als der Empfang längst begonnen haben sollte, noch vor dem Gebäude auf der Zeil ausharren, weil der rote Teppich nicht fertig verlegt war. Während seiner Rede wurden nebenan Fenster geputzt. Und selbst der Stargast des Abends, Sänger Roger Cicero, erzählte vor seinem Auftritt, er habe beim Soundcheck am Nachmittag noch einen Bauhelm tragen müssen.

Die Gäste – zumeist am Projekt Beteiligte, aber auch Vertreter der Stadt und einiger Institutionen – amüsierten sich dennoch, genossen Rinderbäckchen, Zander oder Sushi und sprachen immer noch über die beeindruckende Architektur. Sehr hell, sehr großzügig, fand Schwarz die Räumlichkeiten. «Sie sind als Akzent für die Zeil geeignet, Käufer aus dem Umland anzuziehen.» Sein Vorgänger Martin Wentz (SPD), der das Projekt einst mit anstieß, sah das ähnlich. «Über die Fassade außen kann man sich streiten, aber innen ist es prächtig. So etwas findet man in keiner anderen Stadt.» Jetzt müsse es nur ein Erfolg werden, betonte der Unternehmer Claus Wisser. «Das Wichtigste ist aber, dass ein solches Zentrum in der Innenstadt gebaut wurde.» Die künftige Verbindung zum Eschenheimer Turm mache es besonders reizvoll. Das dortige Thurn- und Taxis-Palais soll im September eröffnet werden, versprach die MAB und kündigte damit wohl schon die nächste Eröffnungsparty an.

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