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Die Legende von Minna

Die Legende von Minna

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Antonio Spiller


Premium (Complete), München

Die Legende von Minna

In der Zeit, als die Römer begannen Gallien zu erobern, setzte sich ein Seemann in Brügge zur Ruhe und lebte dort mit seiner einzigen und gleichzeitig schönen Tochter Minna. Brügge war zu der Zeit noch eine kleine Siedlung, die von Wäldern und Sümpfen umgeben war. Da er wusste, dass seine Lebenszeit begrenzt war, suchte er nach einem geeigneten Bräutigam für seine Tochter. Er erwählte den jungen Mann Horneck, der gelegentlich zu Besuch kam.

Allerdings hatte Minna bereits Stromberg, einen Krieger des benachbarten Stammes, kennen- und lieben gelernt. Sie wusste, dass ihr Vater den benachbarten Stamm nicht schätzte und verbarg Stromberg vor ihm. Minna verschob die Vorstellung ihres Geliebten immer wieder, da sie eine Meinungsverschiedenheit vermeiden wollte.

Mit dem Einzug der Römer in das Land zogen alle Stämme in den Krieg. So auch Stromberg, der zuvor von Minna das Versprechen der Liebe und Loyalität erhalten hatte.

Minna konnte ihren Vater noch einige Zeit überzeugen, dass sie für eine Ehe noch zu jung sei. Als seine Geduld zu Ende ging, entschied er, dass die Ehe mit Horneck beim dritten Sonnenaufgang vollzogen werden sollte. Minna verzweifelte und war hin- und hergerissen zwischen dem Versprechen an Stromberg und dem Willen ihres Vaters. In der Nacht vor dem dritten Sonnenaufgang floh sie in den Wald und versteckte sich dort.

Nach dem Ende des Krieges kehrte Stromberg einige Zeit später zurück. Als er hörte, dass Minna verschwunden war, begann er eine mühsame Suche. Er fand sie schließlich im dichten Dickicht am Ufer eines breiten Baches. Allerdings verstarb die erschöpfte Minna in den Armen ihres Geliebten.

Daraufhin wollte Stromberg sich zunächst das Leben nehmen. Dann beschloss er, Minnas Todesort zu ehren. Er baute eine Hütte, legte einen Damm in den Bach und hob im trockenen Bachbett ein Grab aus, in das er Minna legte. Danach ließ er das Wasser wieder laufen.

An der Bank, an der er Minna gefunden hatte, legte er einen schweren Felsbrocken, in dem er „MINNA-WATER“ als Andenken an Minna meißelte. Es würde dieselbe Stelle sein, an der später der Turm gebaut wurde, der heute noch Minnewater dominiert.

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