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Die Mauer wird auch in 50 oder 100 Jahren noch bestehen.

Die Mauer wird auch in 50 oder 100 Jahren noch bestehen.

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Die Mauer wird auch in 50 oder 100 Jahren noch bestehen.

... meinte Erich Honecker am 19.01.1989.

Ob und welche Art von Mauern noch stehen, mag jeder selbst entscheiden. Der Todesstreifen ist weg - die Mauer aus Betonelementen auch... die Grenzposten, die ich kannte, wenn ich als Kind oder Jugendliche durch Berlin streifte, sind auch schon längst verschwunden. Manchmal laufe ich heute die Wege von damals ab und versuche, mich zu erinnern, wie weit ich kam und was ich sah.

Am 09.11.2024 hat man die Mauer auf 4 km mit Plakaten neu errichtet. Es war unheimlich bewegend, sich zu erinnern - in Berlin an diesem Abend.

- Reichstagsufer am 09.11.2024 -

Comentarios 13

  • Peter Schü - Freiburg 21/11/2024 10:54

    Dieses Bild war mir wohl entgangen. Ich bin davon sehr angetan, sowohl von dem Foto selber, wie auch von der Symbolik im Zusammenhang mit Deinem Text dazu.
    Ich hatte mich damals, vor Jahren als es geschehen ist und die Mauerspechte ans Werk gingen, so sehr gefreut und mich wie von Fesseln befreit gefühlt. Ich dachte auch lange, dass die Mauer aus Beton ewig stehen bleiben und sich sogar gegen Westen verschieben wird. Deshalb bin ich selber ganz in den Westen gezogen, um weit weg davon zu sein.
    Jetzt entstehen neue Mauern in unseren Köpfen und allgemein in der Gesellschaft. Die Politik zieht „Brandmauern“ gegen Andersdenkende, anstatt sich mit den anders Denkenden argumentativ auseinanderzusetzen! Wie entsetzlich!
    Ich finde es sehr gut, liebe Anke, dass anlassbezogen deine Fotos „politisch“ sind. Mach weiter so! Bitte. Du kannst in Berlin solche Fotos machen. Ich in der Provinz in Freiburg leider nicht. Darum beneide ich Dich ein bisschen. Das darf ich doch?
    Ich finde, dass auch hier Platz ist für eine politische Meinung, die tolerant, und warum auch nicht mit Humor, vorgetragen wird.
    Ganz liebe Grüße aus Freiburg.  Peter
    • Per Anhalter 42 29/11/2024 18:03

      Und mir ist tatsächlich Dein Kommentar bis jetzt entgangen ... Sorry, Peter. Ich kann rückblickend sagen, dass ich gemischte Gefühle hatte, als all das passierte... ab und an auch ein bisschen wirtschaftliche Angst. Mir geht es gut. Ich bin hier in dieser Gesellschaft angekommen. Für unsere Kinder ist Ost und West kein Thema mehr,  so wenig, wie die Frage, ob man Freunde aus Afrika, Russland oder Asien hat. Wenn Du mich fragst, was ich politisch so beobachten kann, dann ist es eine persönliche, geradezu narzisstische Profilierungssucht gepaart mit der Unart, dem anderen überhaupt nicht zuzuhören. Alle wissen alles. Bei mir lachen immer alle - meine Lieblingsfrage ist im Dialog nach wie vor "Warum?"... und letztens sagten mir welche, dass allein der Umstand, dass ich als Unparteiische immer wieder nach "warum" fragte, den Dialog der Leute seit langem mal entspannt hätte. 

      Und ja, Berlin ist natürlich gut für solche Fotos, aber ich glaube auch, dass es in der Provinz genug Raum für politische Bilder gibt. 

      Ganz liebe Grüße aus dem Norden Anke
  • jbd68 19/11/2024 19:37

    ich höre noch die Stimme in meinem Kopf ...niemand hat die Absicht eine Mauer zu erreichten - und dann war sie über Nacht dann doch da... ein feines Bild 
    VG Björn
    • Per Anhalter 42 19/11/2024 20:02

      Das mit der Stimme hören wir noch, weil es uns so häufig vorgespielt wurde ... ich war noch lange nicht geboren, als er gesagt wurde. Danke Dir und liebe Grüße Anke
  • Davina02 16/11/2024 12:50

    Neben der Emotion, die dein Foto einwandfrei herüberbringt, gefallen mir auch der Bildaufbau mit der halbogenförmigen Menschenansammlung, dem Gebäude, dem Wasser und die Farben!
    LG Angela
  • RolfH 15/11/2024 20:02

    … wir sollten uns nunmehr im eigenen Interesse auf die gegenwärtigen „Mauern“ konzentrieren: Türkei/Syrien, Mittelmeer, Polen/Weißrussland.
    Dennoch wird es mir selbstkritisch mit meinem Kommentar mittlerweile zu politisch für ein Fotoportal :-/
    • Per Anhalter 42 16/11/2024 16:59

      Es gibt genug wichtige Bilder, die auch die Weltgeschichte beeinflusst haben ... nur wir tun hier so, als sei die Welt ein schönes Makro oder ein schöner Körper oder eine in der Sonne gebadete Landschaft... für mich ist es nicht schlimm, wenn Du politisch werden möchtest. Hey, es ist Berlin im Bild ... der Schmelztiegel schlechthin ;))
  • Der Könich 15/11/2024 17:36

    mauern bestehen nicht zwingend aus ziegelsteinen und mörtel. und auch die maurer benötigen nicht unbedingt kellen, gerüste und kräne. diese eine mauer, die zu bauen bekanntlich niemand je die absicht hatte und die dennoch als symbol der trennung inmitten europas 30jahre lang überaus physisch bestand hatte . . . 
    es ist nicht einfach, das festhalten an gescheiterten ideen loszulassen . . . ;O)

    eigentlich bräuchten wir nur eines, das zu vielem weiteren führt: toleranz. diese toleranz würde uns die gelasseneit verleihen, auf ergebnisse zu warten, langfristige ziele zu verfolgen und nicht mehr gezwungen zu sein, in legislaturperioden zu denken die unter dem motto 'ich bin gewäglt für vier jahre, ich habe vier jahre zeit, um reich zu werden!' zu stehen scheinen. zu genügend geduld, um abzuwarten, bis die bemühungen wirklich kluger und verantwortungsvoller menschen früchte tragen . . .

    die offenbare tatsache dass mauern gestürzt werden können, ist tröstlich. 

    lg heinz
    • Per Anhalter 42 16/11/2024 16:53

      "Es ist nicht einfach, das Festhalten an gescheiterten Ideen loszulassen." Was mich ganz persönlich anbelangt - ich hatte einen geradezu übermächtigen Wunsch "Freiheit" zu feiern ... mich zu erinnern, wie es war, wenn sie fehlt, wenn man mit den erwarteten Antworten und Wahrheiten antwortet, wie es ist, in einer Art Parallelwelt zu leben - in der man sagt, was man denkt und in der anderen, in der man sagt, was andere wünschen, dass man nur das denkt. 

      Meine Mutter wird immer sagen, dass die Idee gut ist oder war und sie ernsthafte Zweifel hat, dass diese jetzt eine bessere Idee sei.

      Toleranz scheint sich wie die Freiheit auch zu einer Art Bückware zu entwickeln ... bei uns war Bückware all das, was nur von unter dem Ladentisch verkauft wurde ... wie das kleine Glück eine passende Cordhose in der 152 zu bekommen ... 

      Wer, wenn nicht wir können diese Menschen (die klugen und verantwortungsvollen) sein? Wir warten immer darauf, dass irgendjemand kommt... da oben ... oder von da hinten ... ich erzähle meinen Leuten ... es kommt keiner, lasst es uns machen, so gut und so weit wie wir können. 

      Liebe Grüße in den Süden, Anke
    • Der Könich 16/11/2024 20:07

      oh, freiheit kann nicht zu hoch, oder auch nur hoch genug geschätzt werden. dies zum einen wertfrei, zum anderen muss man sie aber auch als solche erkennen und pflegen. und das haben wir ja nicht gelernt.
      die einschränkungen des alltagslebens sind ja kaum nachzuvollziehen ist man wie ich geboren 1963, 30km südlich des eisernen vorhanges, einer grenze die über lange strecken nur scheinbar friedlich von einem unscheinbaren bach am rand einer breiten brachfläche gezogen wird. also durchaus zufällig und recht knapp nicht mit einem tschechischen pass sondern einem österreichischen. wie es sein muss, wenn man sich plötzlich auf einer seite einer grenze wiederfindet, die nicht das ziel des eigenen strebens war, bleibt mir in letzter konsequenz verborgen, ich kann es vielleicht halbwegs erahnen und muss es so respektieren. denn eines ist gewiss, niemand hatte die absicht real existierende grenzen durch die eigenen familien, freundeskreise oder gemeinschaften zu ziehen, der teil dieser familien, freundeskreise oder gemeinschaften war. die menschen- nicht die politiker- hatten nicht die wahl.
      ich selbst habe den fall der mauer nur aus der ferne in überschriften, bildern und videomitschnitten die man heute durchaus ikonisch nennen kann, erlebt. aber mit freude und der naiven hoffnung, dass sich rasch vieles, wenn nicht alles für diese feiernden menschen zum besseren wenden würde, jede und jeder nach seiner fasson, mit dem eigenen soundtrack, eigenen ideen und blickwinkeln. wenigstens aber für jene, die damals jung und euphorisch waren, voller energie, hoffnung und visionen. freilich war mir bewusst, dass es auf beiden seiten auf alten positionen verharrende geben würde. dass ich diesen damals nicht die bedeutung und den einfluss zurechnen wollte den man heute sehen kann wenn man mag, ist der unerfahrenheit eines kaum 30jährigen zuzurechnen, und seinem unwillen sich die freude trüben zu lassen. 

      es gut machen, so weit wir nur können . . . ja, das ist ein guter plan. handeln ohne taktisches kalkül. und man muss es selbst tun, denn auch unser politisches system, genaugenommen wie alle systeme, beförden jene mit spitzen ellbogen schneller, als jene mit ideen die über das eigene wohlergehen hinausgehen, wo fairness als schwäche empfunden und darauf rücksichtslos reagiert wird. 

      am ende bleibt einem eben nur eines: niemals aufgeben, niemals kapitulieren. und mir selbst? den zyniker, der mich zu nicht unerheblichen teilen ausmacht, nicht zu gross werden zu lassen . . . ;O)

      lg heinz
    • Per Anhalter 42 17/11/2024 17:43

      Ich neige ja nicht zum Zynismus ... ich habe einen lieben Kollegen, den ich auf der Strecke auch immer einsammeln muss ... Zynismus ist mir zu dunkel, zu negativ, zu destruktiv ... vielleicht bin ich aber auch naiv, aber definitiv lebt es sich energetisch so besser ;)) Danke Dir für Deine Sicht.

      Liebe Grüße Anke
    • Anke Gehlhaar 28/11/2024 19:13

      stimme dir zu ...ganz sicher....