"Die Schutzfrau von Münnerstadt" (2) ...
... im Heimatspiel spielt Gerald Vielwerth den in schwedischen Diensten stehenden Unterhändler und Söldner-Obrist Otto von Schaumburg.
Die Aufnahme stammt von einer Spielpause, die Sonne brannte herab und die Laiendarsteller löschten ihren Durst mit einer frisch eingeschenkten Maß Bier.
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Beginnen wir mit unserer Zeitreise im Sommer 1641: Die Bürger von Münnerstadt feiern mitten im großen, schrecklichen Krieg ihr fröhliches Erntedankfest. Das letzte Korn ist eingebracht, Lieder erklingen, Musik ertönt, es wird ausgelassen getanzt und gelacht. Plötzlich beendet Kanonendonner das lustige Treiben. Die Schweden stehen vor den Mauern der Stadt. Mit weißer Fahne überbringt der in schwedischen Diensten dienende Obrist Otto von Schaumburg als Unterhändler dem damaligen Münnerstädter Oberbürgermeister Hans Vait und seinen Stadtrat-Senatoren die Übergabebedingungen seines schwedischen Feldherrn von Rosen. Man droht mit der Belagerung und der Beschießung der Stadt, sollte den Forderungen des Schwedenheeres zur Übergabe nicht umgehend Folge geleistet werden. Die aus dem Nachbardorf geflüchteten Bauern berichten dem Bürgermeister und seinem Rat von grausamen Taten des übermächtigen Feindes. Die Stadt ist in höchster Gefahr. In Ihrer großen Not flehen die Bürger auf die Hilfe der Muttergottes, ihre inbrünstigen Gebete der gläubigen Frauen aus der Rosenkranzbruderschaft werden auf wundersame Weise erhöht: Kaum beginnt der Beschuss auf die Stadt, verstummen gar plötzlich die Kanonen und der Feind flüchtet Hals über Kopf aus seinen Stellungen vor den Stadtmauern. Keiner der Bürger kann sich dies erklären. Münnerstadt wird auf wundersame Weise gerettet. Die Legende berichtet, dass über der Stadt die Muttergottes erschienen sei und mit ihren ausgebreiteten Mantel die feindlichen Kanonenkugeln aufgefangen habe.
Die vor 350 Jahren entstandene Legende von der wundersamen Rettung der Stadt wird jährlich im Heimatspiel „Die Schutzfrau von Münnerstadt“ am letzten Sonntag im August und an den ersten beiden Sonntagen im September wieder lebendig. Mehr als 200 Bürger stellen in farbenprächtigen Kostümen die packende Geschichte dar. Das ergreifende Spiel der Laiendarsteller und die historische Kulisse der mittelalterlichen Stadt schaffen eine einmalige Atmosphäre, die jeden in ihren Bann zieht. An den Heimatspieltagen gibt es ein wechselndes Rahmenprogramm mit Festzügen, Besichtigungen, Konzerte, Markttreiben, Führungen über die Kunstwerke von Tilmann Riemenschneider und Veit Stoß und machen den Besuch im Fachwerkstädtchen an der Lauer zu einem besonderen Erlebnis.
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