Die sogenannte "Israelstele" im Tempel vom Pharao Merenptah… (2)
Hier zeige ich nun die eigentliche Vorderseite der Kopie der Stele, von der das Original im Museum Kairo sich befindet.
Ich nehme an, wegen des Textes mit der Erwähnung des Namens Israel, hat man sie umgedreht aufgestellt. Leider aber so dicht an die halbhohe Mauer, daß zwischen Mauer und Stele gerade mal der Arm Platz hat und man sie so nicht ganz von der anderen Seite sehen kann.
Erstaunlich finde ich, daß hier von dem oberen Drittel noch so viel Farbe vorhanden ist, obwohl sie den ganzen Tag dem grellen Sonnenlicht vom Süden her ausgesetzt ist.
Wie Detlef Hilser schon unter dem anderen Bild erkannte, sind hier Schäden, wahrscheinlich vom salzhaltigen Grundwasser zu sehen. Schon seit längerer Zeit ist man dabei sich mit diesem Problem zu beschäftigen und hat auch angefangen Maßnahmen dagegen zu unternehmen. Dabei hat man festgestellt, daß diese nicht mit dem Assuanstaudamm und dem Nilwasser in Zusammenhang steht, sondern von der stoßweise zu starken Bewässerung und Überdünnung der Felder herrührt. Da dies ein Thema ist, wo ich mich nicht weiter auskenne, möchte ich mich auch nicht dazu äußern.
Merenptah ließ dann später die Stele, welche im Tempel von Amenophis III. hinter den Memmonkolossen stand in seinen Tempel bringen und beschriftete die Rückseite.
Diese Stele, welche ursprünglich für den Totentempel des Amenophis III. aus der 18. Dynastie (so etwa um die 200 Jahre vor Merenptahs Regierungszeit) bestimmt war, hat eine Höhe von 3,10 m, eine Breite von 1,60m und Dicke von 32cm.
In der Armana-Zeit (unter Echnaton) wurde der Text dieser Stele fast vollständig zerstört. Sethos II. (zweiter König der 19. Dynastie) ließ diese als "Denkmal für seinen Vater Amun" wieder restaurieren.
Außer der erwähnten Inschrift mit dem Namen Israel wird dort textlich in selbstverherrlichter Ausführung von seinen Eroberungen und auf der anderen Seite vom errichten der Baudenkmäler für Amun berichtet.
Die bildliche Darstellung auf einer Seite im oberen Drittel zeigt (hier auf dem Foto zu sehen) oben den geflügelten Sonnengott Re , sind Uräusschlangen zu sehen die nach unten hängen, von denen eine die Krone von Unterägypten und die andere die Krone von Oberägypten trägt.
In der Mitte befindet sich eine Namenskartusche mit der Titulatur, welche von mehreren Königen benutzt wurde.
Inschriftlich lautet dies:
Neb-maat-re;, was übersetzt bedeutet : "Herr der Maat - ein Re" ( nach Schneider) oder auch als "Gott der Gerechtigkeit ist RE" gedeutet wird.
Weil der Name selbst keine direkte göttliche Zuweisung an den Namensträger darstellt, wird hiermit die Verehrung des genannten Gottes ausdrückt.
Darunter ist der Pharao dargestellt wie er opfernd dem Gott Amun Wein darreicht und von Amun, der das Heka-Zepter (ein Herrschaftssymbol) in der Hand trägt, einen Djet-Pfeiler (Symbol für; Beständigkeit, Ewigkeit) und ein Ankh-Zeichen (Symbol für Leben und Lebensatem) vor die Nase gehalten bekommt und so ewiges Leben erhält.
So nun genug geschrieben, wohl nicht zu übersehen, daß ich wieder dabei bin und Euch mit viel Text nerve :-))))))))))
Frank Dro 02/10/2008 19:43
Eine sehr schöne Aufnahme. Sehr schöne Perspektive, aber auch klasse Farben und Schärfe, über die Doku muß man eigentlich garnichts mehr sagen, echt Monika Jennrich. ;-)))LG Frank
dancy 30/09/2008 23:06
Und das bei strahlend, blauem Himmel! :-)Schön!
Liebe Grüße,
Sarah
Reinhold Müller 29/09/2008 16:36
Die ist aber verdammt noch gut erhalten. - Tolle Beschreibung.LG Reinhold
Marion Voege 27/09/2008 23:19
Beeindruckend von der Aufnahme und der Info ..!!Die Inschrift ist noch gut erhalten ...
Leider kenne ich mich mit diesem Thema nicht aus und lerne nur durch deine Info´s ...danke dir :o)
Ägypten war bisher noch nicht mein Ziel...
LG Marion
Vitória Castelo Santos 27/09/2008 21:36
Phantastisches Motiv toll eingefangen !!! +++LG Vitoria
Ulrich Ruess 27/09/2008 20:38
Wahnsinn, wie sich der Stein mit seinen Kartuschen über so lange Zeit so gut erhalten hat, man kann nur hoffen, dass er durch die jüngeren Einflüsse, die Du beschreibst, nicht ernsthaft Schaden nimmt,lG Ulrich
Helga Hack 27/09/2008 12:43
Eine sehr gute Aufnahme! Du hast Recht, es ist erstaunlich, wieviel Farbe noch übrig geblieben ist!Deine Erläuterungen sind nicht zu lang!!!
Lieben Gruß!
Helga
Dagmar Clausen 27/09/2008 10:36
Ein herrliches Bild, Monika. LG DagmarReMo-49 27/09/2008 10:08
Eine fantastische Aufnahme. Hier sind die einzelnen Kartuschen klasse zu erkennen. Ich kann sie leider nur unvollständig entziffern und vertraue daher auf den Wahrheitsgehalt deiner Erläuterungen ;-)LG Reiner
J.Swede 27/09/2008 1:39
Sehr interesant.Die lese sehr gerne deine Dokus. Bild und Text sieht immer toll. Ich lerne hier gerne. Schön das du die jetzt zeigst, wo ich in Israel war. Perfekt.
lg Jan