Die Suche...
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Comentarios
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 03/11/2017 18:44
Hier:geht es weiter.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 03/11/2017 18:39
Der Fotograf Ha Sch55 schreibt:"ich möchte mich ganz herzlich bei dem Agora-Team bedanken für die Wahl meines Fotos.
Weiterhin bedanke ich mich bei allen, die sich die Zeit genommen haben, einen Kommentar zu verfassen. Mein ganz besonderer Dank gilt ELST, der mit seiner Analyse des Bildes inklusive des Titels und Textes, genau das auf den Punkt brachte, was mein Bild auch ausdrücken sollte.
Die Frage, ob es sich bei dem Bild um ein Foto oder um ein gemaltes Bild/einen Farbklecks handelt, hat mich sehr erfreut, da es mir deutlich gemacht hat, dass meine SUCHE nach anderen Ausdrucksformen in der Fotografie erfolgreich sind. Es handelt sich auch definitiv um ein Konzept, welches ich verfolge.
Für mich sieht es übrigens auch nach einer Flugechse auf der Suche nach Nahrung/Partner oder Unterschlupf aus.
Im Übrigen handelt es sich um eine Nahaufnahme eines Rostflecks an einer Spundwand.
Durch die Aufnahmesituation haben sich auch die Einstellungen der Belichtungszeit, der Blende und ISO ergeben.
(Die Exif-Daten sind nicht vollständig, da ich mit adaptierten Objektiven fotografiere.)
mit den besten Grüßen
HaSch55"
Willy Brüchle 29/10/2017 17:19
Ein neues Motiv für Rorschachtests? MfG, w.b.elstp 29/10/2017 11:04
Die deutsche Bedeutung des Wortes Realität ist Wirklichkeit, und seine Anwendbarkeit erstreckt sich von dem, was ALLE als solche empfinden, bis hin zum Individuum, das sie (für sich) anerkennen muss. Man kann bei diesem Begriff auch von Meinung sprechen, denn die Wahrnehmung ist etwas subjektives. (Wer kennt den Zweifel nicht, ob irgendetwas wirklich wahr ist! Und wie beeinflussbar ist man manchmal!)Insofern ist dieses Bild sehr passend, zumal sein Titel ‚Die Suche….‘ genau das Verhalten bezeichnet, das zu einer Identifikation des Wahrgenommenen führen kann.
Ich sehe hier keine konkret abgebildete Figur, sondern eine, die sich aus meiner Vertrautheit mit einigen Komponenten daraus bildet, und die sich, je nach Perspektive und Stimmung, vor allem nach zunehmendem Informationsstand, noch verändern lässt - genau das soll eigentlich eine Meinung auch, und man nennt das ‚Lernprozess‘, wenn sie das eigene Wissen bestimmt.
Bestimmend für mich ist im Moment das Element in der Mitte, das mich an eine Schreibfeder erinnert, das aber nach links hin durch seine Beugung und sein ‚Gewicht‘ auf eine Verkörperung des Verhaltens ‚suchen‘ hindeutet. Eine Tier z.B., das auf dem Grund nach Nahrung sucht, nimmt eine solche Haltung ein; das kommt in der Natur sehr häufig vor. Und Lebewesen suchen, das müssen sie, um überhaupt leben zu können; selbst Lauerjäger tun’s. Beim Menschen nennt sich das dann Neugier oder Interesse.
Der Autor lädt mit seinem Bild den Betrachter ein, seine Vorstellungen von Realität ein wenig zu klären: Jeder hat beim Sprechen lernen auch begreifen müssen, dass Worte nur dann etwas nutzen, wenn man sie so gebraucht, dass der Empfänger das gemeinte auch damit in Verbindung bringen kann.
Manchen Menschen ist davon etwas abhanden gekommen, aber Kommunikation funktioniert trotzdem so - ist das dann nicht beides Realität: der erfolgreiche Gebrauch und auch der folgenreiche Verlust?
twelve_pictures 29/10/2017 10:45
Man muss nur eine kritische Bemerkung unter ein Bild schreiben, etwas warten und dann auf sein Profil schauen, und schon meldet sich der betreffende Autor...Im Portfolio sind durchaus schöne Bilder vom "Rost".
eldia 29/10/2017 10:05
Für mich ist das eindeutig eine Flugechse, bzw. eine Versteinerung derselben, ein interessantes Spiel. Vielleicht in der Hand des Psychtherapeuten ein Mittel, tiefer in die Seele seines Clienten zu schauen? :-)))Zur Wertigkeit des Fotos speziell vermag ich nichts zu sagen, dazu fühle ich mich nicht kompetent genug.
Astrid Lohr 29/10/2017 9:43
Da frage ich mich schon, ob das Ablichten von bildender Kunst automatisch zu einem Kunstwerk der Fotografie wird. Ich tendiere zu einem Nein, denn wesentliche Momente wie Bildaufbau, Motivwahl, Gestaltung sind vom Fotografen ja "nur" übernommen und fordern absolut keine Kreativität von ihm._visual_notes_ 29/10/2017 2:16
Mir ist das auch zu weit von einem Foto weg. Geradezu skurill finde ich deshalb, dass da unten EXIF-Daten stehen: "1/320 s Belichtungszeit" und "ISO 1000".Ich mag das Bild durchaus, kann es mir ganz gut als Wanddekoration vorstellen. Ein Foto ist das meiner Meinung nach nicht (mehr).
Clara Hase 29/10/2017 1:20
ich habe wohl die meisste Phantasie: ein Hubsschrauber der das unten aufwirbelt - eine regelrechte Schlammmasseeinen Schatten gibt es auch von ihm.
Es kann auch eine nasse Libelle sein, die im Sandsturm zu Bruch kam... :-)
Aber ich sehe hier nciht ein bearbeitetes Foto - sondern doch eher eine Malerei oder Kleckselei.
Rogam 28/10/2017 23:51
Ich sehe einen Hund mit dem Kopf auf einer Decke liegend, welche sich auch um sein linkes Vorderbein legt. Schwarz weiss invertiert und reduzierte Formen.Im Text des Fotografen würde ich das Wort hoffentlich durch vielleicht ersetzen.
Klingt weniger wertend und hilft, nicht an der Formulierung hängen zu bleiben.
twelve_pictures 28/10/2017 22:03
Mit Verlaub aber die vom Autor angemerkte Bearbeitung bezieht sich hauptsächlich auf das Umwandeln in ein auf "alt" getrimmtes Foto, das Hinzufügen einer Vignette und vielleicht noch hi und da ein wenig Schnick-Schnack. Abstraktion durch den Autor kann ich hier beim besten Willen nicht erkennen. Ich mag solche Bilder meist und benutze auch gern die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung um Effekte zu verstärken oder überhaupt erst zu erzeugen aber man sollte nicht versuchen, mir so etwas wie dieses Bild als bewusst kreativ erarbeitete Kunst zu verkaufen. Die lag hier bestenfalls in der Auswahl des geeigneten Ausschnittes.Wahrscheinlich hätte mir die zerkratzte und verwitterte Blechtafel in Originalfarben besser gefallen. Auch hier hätten wir Dinge nicht klar erkennen also uns trefflich darin verlieren können.
ShivaK 28/10/2017 19:52
Abstraktion ist ja schön und gut; und dann ins Interpretieren kommen: was sehe ich, und wenn ja, warum ... das gehört für mich eher ins Zweiergespräch mit einer Fachkraft. In einem Fotografieforum hätte ich es jetzt nicht erwartet ... aber gegen die Erwartung etwas zu sehen bekommen, warum nicht. Ich werde es jetzt weder interpretieren noch mehr dazu sagen. Vielleicht soviel dann doch noch einmal an das Agora-Team:- kann man nicht die Regeln dahingehend ändern, dass der Autor mitdiskutieren kann?
- ist das Angebot "Agora" vielleicht nicht mehr zeitgemäß, wenn die Einsendungen doch eher zurückhaltend geschehen?
Helge Jörn 28/10/2017 12:38
"Wenn der Betrachter offen ist und seine Fantasie schweifen lässt, wirder hoffentlich eine Figur erkennen...."
Und wenn nicht? Gilt im Umkehrschluss für alle die hier keine Figur erkennen können, sie hätten keine Fantasie und seinen - für was auch immer - nicht offen?
Ganz ehrlich: Ich mag solche Art von Fotos nicht und ich kann auch nichts mit ihnen anfangen. Bei dieser Art von Arbeiten frage ich mich immer, warum sich eine Kamera zulegen, wenn es auch ein Tuschkasten tut?
Bei längerer Betrachtung vermag ich in der oberen Figur ein Auge zu erkennen. Doch dann steht der Rest dieses Werks in keiner sinnvollen Beziehung dazu. Das hat sich jetzt bei mir so festgesetzt - das Auge, meine ich - dass sich meine Fantasie festgefahren hat.
Ich bin wohl eben doch nicht "offen" genug:)
Matthias von Schramm 28/10/2017 11:17
Ich möchte hier keine Figur erkennen, sondern in der Abstraktion verharren, welche mir das Bild anbietet. Sagen wir mal so: Licht macht Formen sichtbar. Gäbe es kein Licht, so würde Form und Farbe entfallen. Hier sehe ich eher den Ansatz einer Grafik, die sich auf das Pure konzentriert. Also Schattierung, Fläche, Striche, Flecke, Spritzer von grau bis schwarz auf blassem beige. Insofern spielt diese Reduktion mit dem, was in unseren Erinnerungen ist, was wir schon mal gesehen haben. Und da kann ich wild spekulieren, weil das Spektrum gewaltig ist. Mir sind als erstes Landschaft und Schnittwunden eingefallen. Und Krümel auf einer Art Blech.Ich kenne zwar solche Abstraktionen die man als Kind gesehen hat und wo die Phantasie daraus Gesichter und Figuren gemacht hat. Aber Suchen möchte ich die nicht. Dies ist mir viel zu mühsam, viel zu ins Blaue hinein. Ich halte mich an das, was mich ankickt. Und wie Wolfgang schreibt: normale Realitäten versus einer Realität dahinter machen keinen logischen Sinn. Begebe ich mich auf das philosophische Feld, dann gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen und aufgrund von so etwas wie Blickwinkeln verschiedene Erkenntnisse. Dafür aber wird mir hier zu wenig angeboten.
Zurück zur Kindheit. Da gab es immer so einen Schrank im Schlafzimmer der Eltern. Da ich die ersten Lebensjahre im Schlafzimmer der Eltern schlief, sah ich bei fast kompletter Dunkelheit immer ein bestimmtes Gesicht im Holzmuster des Schranks. Zu Tageslicht war es ein anderes Gesicht. Nachts war es Willy Brandt, tagsüber ein Mann mit Turban, oder eine Frau mit Kapuze. Da mir das Angst machte, habe ich mir Geschichten zu den Figuren ausgedacht.
Deswegen liegt der Rorschachgedanke gar nicht so fern. Als der damals in den 1980er Jahren glaube ich brave Wiener Beamte Josef Fenz (später bekannt als Hermes Phettberg) im Rorschachtest Ayatollah Khomeini zu erkennen glaubte, wurde er von seinem Dienst befreit und machte eine Karriere als Wiener Original.
Zurück zum Bild: Es gefällt mir. Es ist brüchig und unklar und geheimnisvoll, aber ohne konkretes Angebot. Seine Färbung erinnert mich an vergilbte Grafiken aus den 1960er Jahren, so ähnlich wie wenn in alten Filmen schwarz weiss Farbbilder gezeigt werden, auf denen man nicht konkret erkennen soll, was drauf sein soll. Ich mag es, wenn man Dinge nicht genau erkennen kann. Vielleicht ist das wirklich die nächste Verbindung, die ich zu dem Bild habe.
Wolfgang Zeiselmair 27/10/2017 22:12
Für einen richtigen Rorschach-Test hätte man noch einmal falten müssen.Servus
Wolfgang
p.s.: was ist die normale Realität? Gibt es auch noch eine irreale Realität ähnlich der alternative Realität?, wie die jetzt so beliebte alternative Wahrheit. Wortgeschwubbel.