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Die Unwirtlichkeit unserer Städte

Die Unwirtlichkeit unserer Städte

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Videbitis


Premium (Basic), Köln

Die Unwirtlichkeit unserer Städte

... ist der Titel eines Buches von Alexander Mitscherlich.

"Gegenstand von Alexander Mitscherlichs brillant formulierten, aus profunder Kenntnis vorgetragenen Polemik sind die menschenfeindliche, weil aufs Merkantile gerichtete moderne Städteplanung, der Egoismus der Grundstückbesitzer und Bauherren und – nicht zuletzt – die Furcht unserer Politiker, durch unpopuläre, aber fürs allgemeine Wohl dringend erforderliche Maßnahmen ins Fettnäpfchen zu treten. Eindringlich entwickelt Mitscherlich, welche psychischen Schädigungen und sozialen Defekte eintreten müssen, wenn Städte und Wohnungen ohne Kenntnis der gesellschaftlichen Erfordernisse geplant und gebaut werden." Wolfgang Werth, Hessischer Rundfunk

Auf diesem Gelände stand einst eine Genossenschaftssiedlung mit günstigen Wohnungen. Die Bewohner wurden zwangsumquartiert, Heute findet man hier Büros und ein Hotel.

Comentarios 11

  • RuKl4711 06/03/2023 14:41

    sic transit gloria ...
    Gruß Klaus
    • Videbitis 07/03/2023 17:25

      Du sagst es. Die Leute suchen händeringend nach bezahlbaren Wohnungen, gebaut werden riesige Bürokomplexe und Kulturtempel. Der neuste Coup der Stadt: Die Sanierung von Philharmonie und Museum Ludwig soll, je nach Modell, zwischen 800.000 und 1,5 Milliarden Euro kosten (das Gebäude wurde 1986 für 260 Millionen D-Mark erbaut). Man muß halt Prioritäten setzen.
      Viele Grüße!
    • RuKl4711 07/03/2023 20:46

      was ich eigentlich nicht verstehe: warum muss ein gebäude, 1986 gebaut schon wieder saniert werden. wir haben ja was ähnliches in Muc mit den Gasteig. da muss doch fürchterlich gepfuscht/geschlampt worden sein. Gruß Klaus
    • Videbitis 08/03/2023 19:25

      Zufällig habe ich gestern ein Interview mit dem Architekten gelesen, der sich genau dieser Verdächtigung ausgesetzt sieht und beteuert, daß man damals nur das Neuste vom Neuen verwendet und größte Sorgfalt an den Tag gelegt habe. Ich glaub ihm das. Die Gebäude und die Technik sind wahrscheinlich nicht richtig gewartet worden, man sieht das ja auch bei vielen Schulen: Natürlich geht mit der Zeit bei öffentlichen Gebäuden was kaputt, und wenn dann gespart wird, ist der langsame Verfall vorprogrammiert. Und dann heißt es: Abriß oder sanieren. Idioten!
      Viele Grüße!
    • RuKl4711 08/03/2023 21:58

      das klingt plausibel ! Gruß Klaus
  • Pixelpiet 17/10/2022 17:17

    In Mannheim gibt es am Lindenhof hinterm Bahnhof auch so ein neues Stadtviertel, da sieht ein Haus aus wie das andere neben dran. Fenster gleichen Schießscharten und alles nur noch quadratsch praktische Klotz- und Protzbauweise, null architektonischer Einfall und kann weg ... von mir aus.
    • Videbitis 19/10/2022 0:41

      Ja, leider ist diese einfallslose, menschenfeindliche, der bloßen Funktionalität geschuldete Architektur ein internationales Phänomen. Kapitalistische Stadtgestaltung in Reinform.
  • quietschbunt 29/09/2022 5:30

    Büros am Deutzer Bahnhof mit U-Bahnanbindung sind "nachhaltig", da sie das Stadtsäckel nachhaltig zu füllen und das grüne Gewissen zu beruhigen versprechen.
    Der Blick auf den Dom und die Altstadt ist unbezahlbar und erfreut das Herz der Büro-Chefetage.
    Wohnungen zu bewirtschaften ist unrentabel und die Bewohner meist kostenintensiv, außer, es sind Raketentechniker*Innen, die wir aufgrund des selbstverschuldeten Fachkräftemangels importieren müssen. VG aus Schilda am Fluss
    • Videbitis 30/09/2022 1:21

      Wohnungen brauchen eine entsprechende Infrastruktur: Parkplätze, Kindergärten, Spielplätze, Schulen, Geschäfte, Parks - kann man sich bei Büros alles sparen. Da kann die Stadtverwaltung vielleicht sogar Gewerbesteuern einnehmen. Es gibt also durchaus eine innere - perverse - Logik für solche Bebauungspläne, zum Nachteil der Stadtbevölkerung.
      Viele Grüße!
  • LeBreton 28/09/2022 12:06

    Diese Entwicklung kenne ich auch aus Berlin, wo ich den größten Teil meines Lebens verbracht habe. Die dortigen Versuche, gegenzusteuern, kommen zu spät und sind oft erfolglos.  VG Klaus
    • Videbitis 28/09/2022 12:36

      Der Text von Mitscherlich ist von 1965 - es hat sich nichts geändert seitdem, allenfalls zum Schlechteren. Da wird ein riesiges Areal neu bebaut - mit gesichtslosen Funktionsklötzen, dazwischen windige Schluchten, in denen sich nur Menschen aufhalten, die zur Arbeit gehen oder von ihr kommen. Eine Stadtplanung, wie man sie schlechter nicht machen kann - fürs schnelle Geld.
      Viele Grüße!

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