Die versunkene Stadt.....Torum
genauer gesagt ein Marktflecken.
Wo heute der Dollart flutet, da führte von Hunderten von Jahren schwerreiche Bauern auf prachtvollen Höfen ein Herrenleben. Zweiunddreißig Ortschaften soll es dort gegeben haben, in denen man keine Armut kannte, denn die Kaufleute und Handwerker verdienten an dem wohlhabenden Landvolk. Nirgends fanden sich so viele Goldschmiede, ihre Kunst war berühmt, und die Frauen dieser Gegend trugen nicht nur an Feiertagen kostbaren Schmuck.
In der Stadt Torum allein wohnten acht Goldschmiede. Sie wetteiferten darin,
die köstlichsten Geschmeide herzustellen, und die Frauen und Mädchen hatten goldene Spangen und Ketten, Ohrringe und Armbänder in Überfluß. Bei ihrem üppigen Leben vergaßen die Leute in Torum Gott, und wenn die Glocken zur Kirche riefen, dann folgte keiner ihrem Ruf.
Einst feierten sie wieder ein Fest und lärmten in ausgelassener Trunkenheit.
Da erhob sich ein Sturm aus Nordwesten, der peitschte das Wasser der Nordsee, dass die Wellen gegen den Deich sprangen. Die Torumer kümmerte das nicht.
Heulend rüttelte es an Türen und Fenster, doch sie lachten über das Toben.
Das gierige Meer aber fraß sich durch den Deich, und es war kein Halten mehr. Die Flut brach ins Land und kam über die Stadt Torum.
Die Menschen schrien in Todesangst, und viele flüchteten in höchster Not in die Kirche, und nun betete mancher Mund, das er längst verlernt hatte.
Doch die Glocken gaben noch einen wimmernden Laut, dann versanken sie mit Turm und Kirche, und Torum verschwand mit allen Lebendigen in der See.
Schiffer aber, die an stillen Abenden über den Dollart fuhren, haben es wohl und sacht klingen hören. Dann sagten sie untereinander : „ Hör, de Klocken van Torum ! „
Bei ganz niedrigem Wasser konnte man auch noch Steinhaufen und Spuren der Straßen sowie allerlei Gerät sehen; einmal soll man sogar ein Fässchen mit uralten kleinen Silbermünzen unter diesen Ruinen hervorgeholt haben.
Aus : Ostfriesische Sagen von Wilhelmine Siefkes, Leer Ostfriesland 1963
Pentax ist DL
Ulfert k 24/11/2008 13:40
Eine interessante Geschichte hast du uns hier vorgelegt.Feine Info.Das Meer hat sich zu jeder Zeit das Land und die Menschen geholt.lg
ulfert k
Folkert Saueressig 22/11/2008 22:34
Danke an Wikipedia :Bei Pogum-Dyksterhusen befindet sich eine aufgeschüttete Plattform im Dollart, auf der im Jahre 1964 Probebohrungen nach Erdgas durchgeführt wurden. Von dieser alten Bohrinsel hat man heute einen Überblick über den ganzen Bereich des Dollarts. Bei Flut ist hier auch das Baden und das Surfen möglich (ohne Badeaufsicht). Es ist der westlichste Punkt der Gemeinde Jemgum. Die Anfahrt ist über einen Deichweg mit dem PKW möglich. Hier befindet sich ein großer Parkplatz, der von 9 Uhr bis 22 Uhr genutzt werden darf.
Hier in der Nähe befindet sich der Stein.
Ein Ausflug lohnt sich zu jeder Jahreszeit !
Rudolf H. P 22/11/2008 21:10
Sehr interessant. Und der Text ist lehrreich.LG Rudolf
Übrigens wo befindet sich dieser Stein?
Jens Weinert 22/11/2008 20:34
Eine sehr interessante und spannende Geschichte zum Foto!VG, Jens