Dörrberg
Während eines Plandampfes im Thüringer Wald durchbricht die T 20 mit einem langen Güterzug nach Meiningen die beschauliche Ruhe des Haltepunktes Dörrberg, südlich von Gräfenroda, an der Stecke Arnstadt - Meiningen gelegen.
Dörrberg
Während eines Plandampfes im Thüringer Wald durchbricht die T 20 mit einem langen Güterzug nach Meiningen die beschauliche Ruhe des Haltepunktes Dörrberg, südlich von Gräfenroda, an der Stecke Arnstadt - Meiningen gelegen.
peter claus 27/12/2011 17:30
da ich in kürze nach frankenhain fahren werde, das ich aus meiner kindheit kenne und seit der wende sehr oft wieder besuche, kam mir dein foto in die "quere". wie oft sind wir von frankenhain zum bahnhof dörrberg gelaufen, um von dort nach schmalkalden zu meiner urgroßmutter zu fahren. ist lange her! war wohl ende der 50-iger. übringens ein guter schuss!Jörg Dörrberg 22/06/2011 0:19
Ich fasse es nicht - ein Bild aus meiner Kindheit!Rechts standen zwei zum Schuppen umgebaute Personenwagen, der Fahrkartenschalter war tags immer besetzt und Expressgut konnte man aufgeben und empfangen. Wenn ein Brief eilig war, wartete man abends auf den D-Zug und steckte ihn da in den Briefkasten am Postwagen hinein.
Wenn da nur nicht dieses Klo gewesen wäre (im dekadenten Westen wäre es vielleicht als Kunstobjekt teuer gehandelt worden).
Rechts vom Bahnübergang Richtung Schweng gingen die Frauen mit Eimern Blaubeeren kämmen.
Wenn man die Bahner an der Strecke Unkraut jäten sah, war es wieder mal soweit: Ulbricht fuhr in seinen Lieblingskurort Oberhof!
Das zweite Gleis hatten die Russen als Raparation bekommen, irgendwann wurden beim verbliebenen Gleis die Radien vergrößert und damit der Traum von der Zweigleisigkeit vorbei.
Bei den Güterzügen rannten wir nebenher und wären am Liebsten aufgesprungen und hätten uns ins Bremserhäuschen gesetzt, wenn da nicht eine unbestimmte Angst gewesen wäre. Dieser Bahnhof war das Tor zur Welt!
Unten im Tal wohnte ein pensionierter Eisenbahner, der den Fahrplan im Blut hatte. An seinem vorwurfsvollen Blick, wenn er zu gegebener Zeit seine Taschenuhr zog und wiet und breit kein Zug zu hören war konnte man den Niedergang der Reichsbahn ablesen.
Wenn man im Tal das Quaken der Frösche an den Gräsersteichen, das Schimpfen des "Froschkönigs", das Glucksen der Gera oder bei der Getreidemahd das Rauschen der Sensen hören konnte, wurde es ab und zu durch das Stampfen aufwärts fahrender Züge oder das Quietschen der Bremsen talwärts fahrender unterbrochen. Das war ein Konzert, wenn ein Güterzug mit dreifacher Bespannung dem Tunnel entgegenstrebte!
Eines Tages war ein ungewöhnliches Geräusch auf der Strecke - die erste Diesellok als Vorbote der Traktionsumstellung. Danach ungewöhlich lange Zeit kein Zuggeräusch. Dann kam eine einzelne Dampflok von Arnstadt, die den Zug wieder aus dem Brandleitetunnel hinausschob - der Diesel war darin regelrecht erstickt. Das war ein Frohlocken bei den Anwohnern! An das Stampfen der Dampfloks, das durch das Tal hallte, hatte man sich gewöhnt. Als die Tunnelbewetterung umgerüstet war, wagten sich dann sogar die Taigatrommeln auf die Strecke. Damit ging ein Stück Romantik verloren und ein Teil der Kindheit.
Lutz Käppler 27/05/2011 2:00
Wiedermal eine prachtvolle Schwarzweiss-Aufnahme von Dir. Und ein weiterer Beweis, dass nicht immer Sonnenschein vonnöten ist, um ein ausdruckstarkes Eisenbahnbild zu schiessen. Das war sicher auch ein akustisches Erlebnis.Gruss Lutz
Thomas Jüngling 27/05/2011 0:05
Die perfekte Illusion. Absolut nichts, das das wahre Alter der Aufnahme verrät. Wirkt authentisch und damit sehr gut!Gruß Thomas
Uwe Fligge 27/05/2011 0:02
Herrlich, wie die da durch brettert.VG Uwe
Roni Kappel 26/05/2011 18:12
Hallo!Schöne Dampfstimmung! :-)
lg,
Roni
Olaf Herrig 26/05/2011 17:33
Wieder eine gelungene Aufnahme!Gruß, Olaf.
INNmedia 26/05/2011 11:54
Genial gemacht.Glückwunsch zu diesem Bild.
Gefällt mir sehr gut.
Lieben Gruß Harald