Dorothee Sölle
Dorothee Sölle bei einem Vortrag auf dem Kirchentag in Stuttgart 1999 im Juni 1999.
“Ich wünsche mir wirklich von ganzem Herzen, daß diese Erde bleibt . . . daß diese Schöpfung bestehen bleibt. Ob ich als Person, also mit Visitenkarte oder Enkelkindern, da vorkomme, ist mir nicht zentral. Gott ist. . . . Der Fluch ist das Töten, nicht das Sterben” sagte sie in ihrem letztem Vortrag am Abend vor ihrem Tod.
Sie fehlt mir, ihre heilsame Unruhe fehlt heute.
30. September 1929 - 27. April 2003
Gedicht von Dorothee Sölle:
Das cello
Er fuhr nach hause von der orchesterprobe
er war müde
er dachte sich nichts als sie einstiegen
als sie anfingen zu pöbeln
Erst als es leerer wurde
und sie zudringlicher
bekam er es mit der angst
Als sie ihn schlugen
waren nur noch wenige in der s-bahn
er wehrte sich nicht
da merkten sie wo es wehtat
Und traten auf den instrumentensack
daß es nur so krachte
Was hat ihnen das cello getan
was hat ihnen der blasse junge getan
und was haben wir ihnen nicht getan
Scan vom Dia
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