Ehemaliges Betriebsgelände der Firma Pfaff in Kaiserslautern, 7.200 Mitarbeiter beschäftigete...
...es im Jahr 1961, es ist 220.000 Quadratmeter groß.
Aufnahme vom 06.02.2019
Die G. M. Pfaff AG erreichte im Jahr 1985 ihren Höhepunkt, in dem ein Jahresumsatz von einer Milliarde DM erwirtschaftet werden konnte.
In den folgenden Jahren brach der Umsatz jedoch ein. Personal musste abgebaut und die Aktienmehrheit verkauft werden.
Grund dafür war die Verlagerung der Produktion der Schuh- und Textilindustrie in den asiatischen Raum.
Die Hauptabnehmer der Pfaff-Nähmaschinen bezogen ab diesem Zeitpunkt hauptsächlich Nähmaschinen aus Asien, weshalb die Verkaufszahlen stark abnahmen.
Als Folge von Eigentümerwechseln, Managementfehlern und den neuen Gegebenheiten in der Schuh- und Textilindustrie musste die Pfaff AG 1999 erstmals Insolvenz anmelden.
Die Haushaltsmaschinensparte wurde an das schwedische Unternehmen Husqvarna verkauft und auch die Industriemaschinensparte wurde in den Folgejahren mehrfach verkauft.
Im Jahr 2008 musste erneut Insolvenz angemeldet werden Aktiengesellschaft. Die Firma verlagerte nach mehr als 100 Jahren den Firmensitz vom Galgenberg ins Industriegebiet Nord.
Im Jahr 2014 wurden 85 Prozent der Fläche zu einem symbolischen Preis von einem Euro an die Stadt verkauft.
Diese wird nun die Sanierung des Geländes durchführen lassen. Die größten zeittechnischen und finanziellen Probleme bereiten die Grundwasser- und Bodensanierung. Zur Zeit der industriellen Nutzung des Geländes fehlten Wissen und Bewusstsein über Folgeschäden für die Umwelt. Altlasten, die heute noch im Boden sind, können immer noch durch Sickerwasser ins Grundwasser gelangen.
Um eine weitere Grundwasserbelastung langfristig zu verhindern, ist eine Sanierung des Firmengeländes durch Versiegelung von 80 Prozent der Flächen notwendig. Auch viele Gebäude sind von der Schadstoffbelastung betroffen, weshalb sie kostenintensiv saniert und instandgesetzt werden müssen.
Trotzdem sollen einige Gebäude wie beispielsweise das Verwaltungsgebäude und der alte Haupteingang erhalten bleiben, um an die Vergangenheit zu erinnern und die Geschichte und Identität Kaiserslauterns zu wahren. Die alten Gebäude sollen mit modernen Ansätzen kombiniert werden. Aus dem ehemaligen Werksgelände soll ein Mischgebiet entstehen. Es soll ein Stadtteil unterschiedlicher Nutzung geschaffen werden, der Wohnen, Arbeiten, Forschen und Dienstleistungen verbindet.
https://www.westpfalz.wiki/wiki/ehemaliges-pfaff-areal-in-kaiserslautern-2/
Josef Schließmann 11/02/2019 8:29
Ich glaub früher hatte jeder Haushalt eine Pfaffnähmaschine, schade um dieses große Werk. Schön von dir gezeigt.LG Josef
Reiner Fischer Bilder 10/02/2019 12:49
Kann mich noch gut an eine Betriebsbesichtigung 1976 während meiner Lehrzeit erinnern.Wenn man dann alles mitbekommen hat, was aus so einem Unternehmen gemacht wurde.
Schön dein Bild, weckt Erinnerungen.
vg
reiner
Susanne Lo. 08/02/2019 22:21
Interessante Industriegeschichte, sowas stimmt mich immer etwas traurig.LG Susnne Lo.
KHMFotografie 08/02/2019 11:07
... eine klasse Industrieaufnahme zeigst du hier wieder, rainer..... klasse+++++LG. kalle
Marion Stevens 08/02/2019 10:59
Das zu sanieren, wird Unsummen kosten, aber die Ziele klingen gut.Vielen Dank für die ausführliche Info zu deinem guten Foto, die zusammen sehr gut die Firmengeschichte dokumentieren.
Gruß
Marion
Nikonus 08/02/2019 7:45
ich sehe Rainer deine Stadt hat mehr gute Fotomotive (die du uns sehr schön zeigst) zu Bieten als guten FußballL.G.Rudi
Stefan Jo Fuchs 08/02/2019 6:21
Wirtschaftsgeschichte mit all ihrem Glanz un ihren Dramen erzählst du hier gut in Wort und Bild!lg stefan
Thomas Koch. 07/02/2019 21:52
Ich mag mich noch gut an die Firma Pfaff erinnern, wusste aber nicht, dass die so ein Schicksal erlitt. Aber anscheinend hat auch die Landschaft dazumal ein Schicksal erlitten. Ich hoffe, dass man das meiste wieder ins Lot bringt.Nun zum Foto, das ist wieder einmal mehr super, die Farben sind stark und die Schärfe, messerscharf und einen Eckläufer gibt es auch noch.
Danke für die Geschichte, die hat mich irgendwie beidseitig berührt, einmal wegen der Pfaff und anderseits wegen der Landschaft.
LG Tom
ralf mann 07/02/2019 20:11
Das ist ja ein echtes Kaiserslauterner Unternehmen gewesen . . . wirklich schade fürdie Region . . . mit einer Tradition, welche bis 1862 zurückreicht . . . kann man nur hoffen,
dass etwas als Denkmal übrigbleibt . . . gutes Dokumentationbild. Gruß Ralf
Brigitte Kosch 07/02/2019 19:20
Sehr gute Aufnahme und DokumentationLG Brigitte
homwico 07/02/2019 19:12
Der Werdegang liest sich wie ein Wirtschaftskrimi. Schön hast Du den Niedergang in Bild und Wort dokumentiert.LG homwico
Karl-Heinz Klein 07/02/2019 18:57
tja...so eine Pfaff hatte wohl jeder Haushalt...meine Eltern hatten auch eine und ich wäre froh, ich hätte sie heute noch...es gab eine Zeit, da war der Name ein Begriff...Lautern hatte mal 2 Begriffe..Pfaff und 1. FCK...tja...mal sehen was die Zukunft bringen wird.Dein Bild hier ist sehr eindrucksvoll und klasse aufgenommen, schön klar und scharf, toll gemacht.
liebe Grüße
Karl-Heinz
Thomas Zurek 07/02/2019 17:53
Die Industriemaschinen hatten den besten Ruf, ich weiß, wo von ich spreche.Schade das die Zeit über so ein Traditionsunternehmen hinweg rauscht.
Ich hoffe, man kann das Gelände einer anderen Nutzung zuführen und wieder Leben
einziehen lassen. Fototechnisch zeigst Du eine fantastische Arbeit.
Grüße Thomas
thomas-digital 07/02/2019 16:34
das Verschwinden geht schnell, wer weiß heute noch wer Pfaff war und was sie hergestellt haben. In den allermeisten Haushalten gibt es ja auch keine Nähmaschinen mehr!D.h. mit dem Symbol auf dem Dach fängt auch kaum einer mehr etwas an!
Gute Info und in letzter Blick auf die alte Wirkungsstätte.
- lg thomas
Hans Pfleger 07/02/2019 16:18
Jahrelang bin ich auf der Fahrt von Wfb nach Lautern am Pfaff-Tor vorbeigekommen. Ist schon ein Trauerspiel, dass so ein Traditionsunternehmen nun wohl ganz von der Bildfläche verschwindet. Ich habe den Niedergang der Schuhindustrie wie auch später der Textilindustrie ja hautnah miterlebt. Für diese, hauptsächlich auf Handarbeit ausgerichtete Produktionen war selbst die Pfalz, was die Lohnkosten betrifft, nicht mehr wettbewerbsfähig- die von Dir angesprochenen Managementfehler kamen hinzu. Sehr schade. Um so mehr freut es mich, mal wieder ein Foto davon zu sehen. Eine Erinnerung der ganz besonderen Art ! Dank dafür !