Ehrenmal im Stadtpark Gladbeck
Auf kreisrundem Grundriss mit einem Durchmesser von rund 65 Metern erhebt sich eine sieben Meter hohe Arkade mit 16 Spitzbogenöffnungen. Auf der Innenseite der Arkade stand ursprünglich zu lesen: »Zur Ehre der Toten des Krieges. Zum Ruf für Geschlechter des Sieges«.
Deutsche Soldaten mit polnischen Namen
In den 1920er Jahren entstand im Wittringer Wald ein fußläufig erreichbares Naherholungsgebiet für die Arbeiter und ihre Familien, von denen etwa ein Drittel Polen waren. Neben Museum, Stadion und Freibad sollte ein Ehrenmal an die Gefallenen des Krieges erinnern. Die Grundsteinlegung fand – vermutlich bedingt durch die Weltwirtschaftskrise – erst 1933 statt und am 17. Juni 1934 wurde das Denkmal eingeweiht. Es war nach Plänen des Architekten Brüren auf einem leicht erhobenen Platz gestaltet worden. Auf kreisrundem Grundriss mit einem Durchmesser von rund 65 Metern erhebt sich eine sieben Meter hohe Arkade mit 16 Spitzbogenöffnungen. Auf der Innenseite der Arkade stand ursprünglich zu lesen: »Zur Ehre der Toten des Krieges. Zum Ruf für Geschlechter des Sieges«. Seit 1945 findet sich dort der Schriftzug »1914–1918. Zur Ehre der Toten der Kriege. 1939–1945«.
Die meisten Namenstafeln des Wittringer Ehrenmals sind verwittert, die Namen unleserlich. Doch wurden sie noch während des Ersten Weltkriegs in den Gladbecker Blättern in vier »Ehrentafeln der gefallenen Helden« veröffentlicht. Danach starben insgesamt 1430 Gladbecker als Soldaten an den verschiedenen Fronten des Ersten Weltkriegs, 30 Prozent von ihnen waren polnischer Herkunft.
Dem Ehrenmal wurde 1987 eine Edelstahlstele zur Erinnerung an alle Opfer von Krieg und Diktatur an die Seite gestellt. 1999 kam noch ein Gedenkzeichen für Deserteure hinzu. Damit erhielt das Ehrenmal einen neuen Charakter; es ist nunmehr Teil eines Ensembles, das die wechselhafte politische Gedenkkultur in unserer Gesellschaft symbolisiert.
K.-H.Schulz 10/08/2010 12:44
Hallo!Eine sehr interessante Aufnahme und ein interessanter Begleittext. LG:Karl-Heinz