Ein Blick sagt alles
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Hier werden destruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum, die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.
1. Das Foto darf noch nicht in der fotocommunity veröffentlicht worden sein
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Comentarios
75
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Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/03/2019 18:26
Hier:geht es weiter.
Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 22/03/2019 18:24
Der Fotograf Kessler Heinrich bedankt sich für die Diskussion seines Bildes.felixfoto01 22/03/2019 5:24
An den Fotografen, der sein Bild hier in Agora einreichte.Du hast ein wunderbar sperriges Bild hier in Agora eingereicht. über 70 Anmerkungen, die sich mit dem Bild und dem darin und darum drehen. Ich halte das für Agora sehr erfolgreich und würde mich freuen, wenn es mehr Bilder gäbe, die diese Anzahl an Kommentaren erreichen. Allerdings ist das Foto aus möglicherweise anderen Gründen sperrig, als es Dir gefällt. Ich bin mir sicher, dass Du das aushalten kannst. Aus meiner Sicht gibt es hier im wesentlichen zwei Dimensionen zu betrachten: Einerseits der Inhalt des abfotografierten Gemäldes. Bei einem Malewitsch (schwarzes, rotes, weißes Quadrat) wären andere Kommentare gekommen. Andererseits die Tatsache, dass ein anderes (bereits anerkanntes) Kunstwerk dominanter Teil Deines Bildes ist. Hier könnte man noch eine tiefe Diskussion über Uploadfilter führen, zB war das deutsche Wikipedia gestern aus Protest zum europäischen Leistungsschutzrecht und der damit verbundenen Uploadfiltern offline. Was werden Uploadfilter in der Zukunft für Bilder wie dieses bedeuten? Andere, weitere, nachrangige Dimensionen könnten dann Deine Leistung betrachten: technisch, fotografisch - Raumaufteilung im Bild, Verhältnisse der im Bild zu sehenden Objekte und Personen zueinander, Formen, Flächen, Linien, Punkte, etc.
Also zusammenfassend: Gratulation an Dich und das Agorateam, die hier ein kalkuliertes Risiko eingegangen sind und so eine interessante Diskussion ermöglicht haben.
Vielen Dank für Euren Mut und die Freundlichkeit uns mit diesem Foto zu konfrontieren.
Harja Waldaz 20/03/2019 18:58
Ohne auf die hier teilweise geführte Diskussion über das Bild von Gottfried Helnwein "Epihany I" einzugehen, mir gefällt das eingestellte Foto. Es ist scharf, gut belichtet und gut aufgebaut. Die Wahl des Blickwinkels auf die Szene verleiht dem Bild Tiefe und die Darstellung in sw befreit von ablenkenden Farbtupfern. Die Entscheidung dem Bild von Helnwein einen so großem Raum zuzugestehen und die Betrachtergruppe etwas ins Abseits zu stellen, macht das Foto für mich spannend. Denn natürlich wird mein Blick zunächst von dem beeindruckenden Gemälde gefangen, mit der Männergruppe in korrekten, gut sitzenden Uniformen, geradem Rücken und gepflegten Kurzhaarfrisuren. Die Symbole auf den Kragenspiegeln vermitteln ein dumpfes Gefühl von Angst. Einer Angst die ich, wem auch immer sei Dank, nicht erleben musste, sondern nur aus Filmen und aus Büchern kenne.Die von links nach rechts führenden Linien führen den Blick aber auch unweigerlich zu der Gruppe junger Menschen, die sich für dieses Gemälde interessieren und
locker-flockig die Texttafel lesen oder das Bild betrachten. Sie sind total entspannt und lässig und ich freue mich, dass ich in dieser Zeit leben darf und nicht in der finsteren Zeit, die auf dem Gemälde dargestellt ist.
Was mich an dem Bild allerdings stört, ist der Titel. Sicher hat sich der Auto etwas dabei gedacht, was sich mir aber nicht erschließt. Dieser Blick sagt mir nur, dass der junge Mann das Gemälde betrachtet. Ich hoffe aber mit dem Autoren, das der junge Mann sich wirklich Gedanken macht.
Bindiman 20/03/2019 13:05
ich zitiere nochmal schnell: "...Bitte hilf, indem Du Tipps zu Bildaufbau, Technik, Bildsprache etc. gibst" ...moinichbins 20/03/2019 8:49
Sachlich und doch emotionsbetont ist der unterschiedliche Tenor der Welten zweier Fotografien in einem Foto (fast) gut getroffen. Bemängeln kann ich nur die verdeckte weibliche Person in der aktuellen Welt. Die Welten haben wenig gemein und könnten vermutlich nicht viel miteinander anfangen. Blut und Ehre-Denken lässt Einen hier im Sinne der Aussteller gewollt erschaudern, weil die Bildsprache und die Komposition des hängenden Fotos aus meiner Sicht perfekt ist. Ich kannte das Foto auch noch nicht, gehe davon aus, es ist autentisch aus der Zeit. Aber der spezielle religiöse Wahn dieser Zeit ist derart penetrant anziehend, dass es erst einmal dauert, bis der Blick die gesamte Szenerie aufarbeitet. Und dann kommt natürlich die Überlegung: ja ich selber hätte schnell vor dem erläuternden Text gestanden, hätte nach Infos und Hintergründen gesucht. Und weil das Foto für den Betrachter eine lange Verweilzeit mit sich bringt, kann es auch nur als gut gemacht eingeordnet werden.Matthias von Schramm 19/03/2019 20:18
Es ist ein Foto mit einem Bild drauf, weil das Bild hing da und die Leute, die standen da rechts neben dem Bild da. Eine Hierarchie der Motive auf dem Bild, bzw. der Elemente sehe ich hier nicht. In der Tat aber wirkt die Zuschauergruppe auf mich dem Bild sehr alltäglich zugewandt. Sie studieren die Texttafel, während der andere einen Blick auf das Bild wirft. Dem Blick entnehme ich nichts, was mir eine Interpretationsmöglichkeit geben könnte und schon gar nicht sagt er alles. Das Bild selbst ist da inhaltlich von anderer Qualität bzw. inhaltlichen Tiefe, welche eben grade nicht vom Aussen gezeigt wird. Hätten die ordentlich gescheitelten Herren keine Naziuniformen an (Helge Schneider: ich bin kein Nazi, aber die Leute haben mir keine anderen Anziehsachen gegeben), so wäre es eine neuzeitliche Szene des Jesuskindes für mich. Nur ist nicht eindeutig ersichtlich von welchem der Männer der Samen stammt, den sie der jungen Mutter gespendet haben - welche wie ein Fotomodel daher kommt.So trifft also hier ein starkes Bild als Motiv auf eine schwache Zuschauergruppe, die an allen Wachturm verkaufenden älteren Damen achtlos vorbei laufen würde. Der Bildaufbau macht zwei verdrehte Trapeze oben und unten und somit das Ganze zu einem grafischen bizarren Comic. Es so noch angemerkt, dass der Fotograf diese Gruppe eben vor einem Helnwein abgebildet hat und eben nicht vor einem anderen Bild. Dies ist ein bewusster Vorgang und das Endergebnis spricht mich durchaus an.
Rogam 19/03/2019 19:24
Immerhin hat das Foto es doch geschafft, dass hier über das Gemälde, bzw. den Inhalt des Gemäldes zum Teil heftig diskutiert wird. Respekt gehört dem Fotografen! Auch Agora, weil dieses Foto veröffentlicht wurde. Reflektiert auch, dass der 2. Weltkrieg heute offen diskutiert werden kann.Allerdings glaube ich, dass es deutlich besser wäre, dieses Gemälde an einem Tisch zu diskutieren. Ich kannte den Maler nicht, und bin auch nicht vertraut mit der Herangehensweise des Malers an seine Werke. Für mich wäre auch sehr spannend, wer solche Gemälde privat kauft und warum. Aber ist jetzt egal, der Fotograf hat was gezeigt, was sehr viele Ecken und Kanten aufweist, sehr zum diskutieren anregt.
felixfoto01 19/03/2019 8:48
Würden wir, wäre Helnweins Bild durch eine schwarze Fläche ersetzt, das Foto in gleicher Weise diskutieren?elstp 18/03/2019 19:19
'Der Blick', der Abschluss einer Serie aus vier Bildern, die sich mit der Realität beschäftigt:Der 'Baumstamm', Agora-Foto vom 15.2.2019 ist analog fotografiert und hat dadurch dem Autor größtmöglichen Einfluss auf die Darstellung des Motivs gelassen. Hier spielt die Intuition eine wesentliche Rolle, so dass das Ergebnis auch für den Betrachter besonders realitätsnah erscheint.
Der 'graue Alltag' des nächsten Agora-Bildes zeigt eine kleine Szene, die spontan den Blick auf die Realität freigibt.
Die 'Abendstimmung', das darauf folgende Agora-Bild, gehört praktisch zum Standard als immer mal mögliche Komposition der die Realitätsstimmung abbildende Darstellung.
'Dieser Blick', der alles sagt, zeigt ein Exponat im Museum, das so gemalt ist, wie sich Nazis selbst darstellen, rein, von Rang, so, wie sie ihr Bild im Spiegel zu sehen erwarten würden.
Helnwein hat diese typische Abkehr der Nazis von der Realität gekonnt umgesetzt - und der Autor des Agora-Bildes macht das deutlich, indem er dem Gemälde drei Betrachter in Freizeitkleidung quasi als Ausdruck der 'normalen' Sichtweise zuordnet.
Gruß LILO
wittebuxe 18/03/2019 13:17
Zum Gemälde nochmal meine Empfindung:Ich sehe den Offizier ('Max Wünsche') in Blickkontakt mit 'Maria' - die aber ihre Augen niederschlägt. Sie und ihr Kind stehen auf seiner Liste, und der Militär rechts schaut nach, ob das Kind beschnitten ist. Maria strahlt Stolz und Würde aus, sie macht auf die Besucher großen Eindruck. Einzig das Kind interagiert durch seinen Blick - wenig ängstlich, eher frech(?) - mit dem Betrachter. Sein Blutschwamm irritiert. Die anwesenden Museumsbesucher sind sich zu diesem Zeitpunkt des subtil dämonischen Inhalts des Werkes noch nicht bewusst.
Bindiman 18/03/2019 11:34
wieder ein gutes Beispiel für Ablenkbarkeit der Kritiker vom Wesentlichen. Die Aufnahme enthält ein Kunstwerk, einen Raum und einige Betrachter. Es geht aber nicht um die Besprechung der Einzelteile, sondern die konstruktive Diskussion des präsentierten Fotos!Schön gezeigt ist hier die Verschmelzung des Bildes mit der umgebenden Realität (Würde mit einem Rembrandt ja so nicht gehen …) Dafür würde ich mir allerdings tieferes Schwarz in den Personen rechts wünschen, um die Tonwerte wirklich anzugleichen. Alternativ dazu könnte man auch die Tonwerte der Umgebung deutlich abschwächen, um den Unterschied zu zeigen. So ist die Absicht des Fotografen nicht deutlich genug.
Die Komposition ist gut, wirkt dann aber im Detail doch ein wenig zufällig. Die Rahmung durch die grauen Flächen oben und unten hilft dem Auge sehr in der Bildmitte zu bleiben- sehr gut!
Die "Story" entsteht für mich hier durch die Blicklinie zwischen dem rechten Betrachter und dem SS-Offizier. Hier entsteht eine beklemmende Beziehung, weil der Offizier nun aus dem Bild heraus direkt auf den Betrachter zu blicken scheint. Die beiden bilden eine direkte Beziehung, die durch die Ähnlichkeit ihrer Profile (besonders Mund-Kinn-Partie) verstärkt wird. Der Betrachter wird von den anderen Personen (die ihm zuerst ja ähnlicher sind) mehr und mehr getrennt und durch den Blick in die Szene des Bildes gezogen … "spooky!"
Das macht die Aufnahme, nachdem man durch wenige Schwächen hindurchgesehen hat, wirklich sehenswert!
milchschäfer2 18/03/2019 7:58
F. J. StraußWolf Schroedax 17/03/2019 20:01
Und was haben die drei Zettel für eine Bedeutung, welche der Hochdekorierte links in Händen hält ? Zwei sind gerollt, einer ist offen, ohne dass wir erkennen können, was drauf steht. Das Ganze ist eine Begutachtung im Rahmen der Euthanasie. Siehe Clara H.16,3,19 !
Thomas Braunstorfinger 17/03/2019 18:39
Ich sehe das auch wie felixfoto01: der Mehrwert der Fotografie gegenüber dem Helnwein-Bild ist nicht so groß. Das abgebildete Gemälde stiehlt dem Foto gewissermaßen die Show. Trotzdem ein gutes Foto, handwerklich alles bestens und einem Moment erwischt, in dem nichts das Gemälde verdeckt und immerhin ein Gesicht zu sehen ist. Nur wage ich die These, dass jede andere Besuchergruppe zwischen 1 bis 7 Personen, bei denen mind, einer zum Bild sieht und nichts verdeckt oder beschnitten ist, genau so gut gewesen wäre.Und ich vermute auch, auch wenn das hier schon mal kam und zudem etwas klischeehaft ist, dass viele Amerikaner das Bild gar nicht verstehen. Das macht's dann wiederum wieder unfreiwillig komisch :-)