Ein Richtungswechsel...

Ein Richtungswechsel...

...ist im Bahnhof Michaelstein bei Blankenburg auf der Rübelandbahn unumgänglich. So sind gerade HVLE-185 640 und 641 aus Blankenburg kommend mit einem recht langen Güterzug in den Bahnhof eingefahren. Sie wechseln nun die Fahrtrichtung und nach einem prüfenden Blick des Zugführers geht's weiter aufwärts über Hüttenrode nach Rübeland. Da die Züge generell mit zwei Lokomotiven gefahren werden, entfällt aufwändiges Umsetzen und eine zeitraubende Bremsprobe. Nach dem Wechsel des Führerstandes geht es nahtlos weiter.

Lokführer und Zugführer haben auf dieser Strecke übrigens einige Besonderheiten zu beachten. Die Rübelandbahn wird im Zugleitbetrieb betrieben, kommt also weitgehend ohne Hauptsignale (daher vermisst man hier auch Ein- und Ausfahrsignale!), gesicherte Fahrstraßen und elektronische Sicherungssysteme aus. Auch die Rückfallweichen (erkennbar am gelben Weichensignal), vor allem hier in Michaelstein, können nur deshalb überhaupt zum Einsatz kommen. Die Steuerung der Betriebsabläufe erfolgt allein durch Kommunikation zwischen den Zugführern und den entsprechenden Zugleitstellen, also den Bahnhöfen an der Strecke, deren Fahrdienstleiter dafür zuständig sind. Diese Art der Betriebsführung gibt es nur auf ganz wenigen eingleisigen Nebenbahnen in Deutschland.
Da der Ablauf doch etwas komplizierter ist, verweise ich auf den entsprechenden Artikel bei Wikipedia, für den, der es genau wissen möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Zugleitbetrieb

Die Aufnahme ist ein Beifang auf der Jagd nach 95 027 am 01.06.2013