Ein Stück vom Paradies

Ein Stück vom Paradies

... nämlich eine 360°-Rundschau vom Gipfel der Kogelseespitze (2647 m) inmitten meiner geliebten Lechtaler Berge. Nach einem anstrengenden Aufstieg mit Zwischenab- und -anstiegen erreicht man nach 2156 Höhenmetern den Gipfel und vergißt vor lauter atemberaubender Schönheit die Anstrengungen des Tages. Losmarschiert war ich am Morgen in aller Herrgottsfrüh noch in der Dunkelheit und habe die Sterne am Himmel über den Bergen bewundert. Ein Stern, der ganz nah am Grat war, fiel mir besonders auf. Denn er wanderte. Es hat schon etwas gedauert, bis ich kapiert habe, daß das ein Wandersmann (oder eine Wandersfrau) mit Stirnlampe war, der in der Früh schon unterwegs war. Der Weg führte dann elend lang durch Latschenfelder bergauf und irgendwann, wenn man schon glaubt, man kommt gar nicht mehr an, erreicht man den Kogelsee (2171 m). Auf dem Weg hinauf war die Sonne aufgegangen und hatte die Hänge der Allgäuer Alpen in rotes Licht getaucht und schon mal für ehrfürchtiges Staunen gesorgt. Am See angekommen kann man schon das Tagesziel, die Kogelseespitze, sehen. Doch vorher steht erst noch die Überquerung der Kogelseescharte (2597 m) an, danach der Abstieg durch ein steiles Geröllfeld hinunter zu den Parzinnseen (2180 m), dann hinauf auf das Gufelseejöchl (2373 m). Von dort hat man einen unglaublichen Blick auf die Berge, die sich hinter dem Gufelsee (2302 m) auftürmen. Man steht da, andächtig staundend und kann soviel Schönheit gar nicht fassen. Trotzdem geht es dann in einem leichten Aufstieg hoch zum eigentlichen Gipfel. Von dort hat man einen Blick über die Lechtaler und Allgäuer Alpen, hinunter zum Kogelsee, den man morgens passiert hat und freut sich. Nach der Brotzeit und einem letzten Blick geht es dann wieder hinunter, am Gufelsee vorbei zum vorderen Gufeljöchl (1959 m), dann in einem extrem steilen Abstieg hinunter zu den Branntweinböden und wieder hinaus nach Gramais (1328 m), dem Ausgang der Tour. Und dann kann man jahrelang von dieser Tour, die ich schon zweimal gemacht habe, zehren. Die Strecke der Tour beträgt etwa 16 km, man überwindet 2156 Höhenmeter und als ich noch richtig Kondition hatte, habe ich das Ganze in gut 10 Stunden geschafft.

Scrollen nicht vergeßen.

Nachtrag: ist natürlich nicht von heute, habe aktuell Nachtdienst und träum nur von solchen Touren. Aber das mußte jetzt trotzdem sein.

Und noch was: einer meiner kleinen Murmelfreunde lebt hier und ich habe ihn auf dieser Tour verewigt.