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Ein Weibchen der Wespenbiene Nomada fabriciana ...

Ein Weibchen der Wespenbiene Nomada fabriciana ...

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

Ein Weibchen der Wespenbiene Nomada fabriciana ...

... beobachtet einen Ort auf dem sandigen Kartoffelacker, auf dem mehrere Weibchen der Sandbiene Andrena bicolor ihre Nester graben.
An genau dieser Stelle hat ganz kurz vorher eine Sandbiene gesessen - als die Wespenbiene noch auf ihrem Suchflug in der Umgebung war. Sie wird ihre Wirte außer durch Sehen auch mit ihrem Geruchssinn finden.
Die schön gefärbte Biene ist etwa 10 mm lang und damit etwa nur so groß wie eine Stubenfliege.
Zwei wichtige Bemerkungen zu den beiden Arten:
1.) Die N. fabriciana ist sicher bestimmt - denn die Weibchen (die ihre Eier in die Baue von A. bicolor legen) haben arttypisch ein orangefarbenes Fühlerende. Und die gleichzeitig vorkommenden Sandbienenarten haben völlig anders aussehende Nomada-Arten als Parasiten.
2.) A. bicolor habe ich auf den anderen Fotos sicher identifiziert: schwarze Kopf- und braune Thoraxbehaarung. Die Bilder sind nicht zeigenswert, denn die flüchtigen Bienen sind blitzschnell wieder verschwunden, sodaß scharfe Fotos die Ausnahme sind.
Aber zwei ganz interessante Beobachtungen habe ich gemacht:
1.) Die Flugzeit der Nomada (ob auch der Andrena, weiß ich nicht) scheint zwei Maxima zu haben, wie ich in den letzten beiden Jahren vermuten konnte: eine vormittags und eine am frühen Nachmittag. Die Bilder beider Arten sehe ich später nochmal alle durch, denn die Uhrzeit ist vermerkt. Ob es sich um eine gewisse Synchronisation der Flugzeit bei Wirt und Parasit handelt, versuche ich dann herauszufinden.
2.) Dieses Jahr fielen mir einige Weibchen der Sandbiene auf, die - obwohl sie sich ganz genau die Stelle ihres Nestes merken und sogar im lockeren Sand ohne "Landmarken" auch z.B. bei versehentlicher Zerstörung durch einen Fußabdruck zentimetergenau wiederfinden (wohl durch Geruchssinn) - pollenbeladen (also ihren Bau wie üblich unmittelbar anstrebend) mehrere Stellen anflogen, die zum Teil meterweit entfernt auseinanderlagen. So, als würden sie ihr Nest "suchen". Ob sie in Anwesenheit der Nomada-Parasitenbienen ein "Verleiten" ähnlich dem bekannten Flügelhängenlassen zur Ablenkung vom Nest bei den Regenpfeifern praktizieren??? Ich denke schon. Sonst gibt es für das herumirrende Verhalten der Sandbienen doch keine vernünftige Erklärung. Die einzige könnte sein, daß sie sich der Reihe nach bei verschiedenen Nestern für eins entscheiden müßten - das finde ich bei dem guten Orientierungssinn dieser Bienen (die bis zu eineinhalb Stunden für einen Pollenflug brauchen) unwahrscheinlich. Denn sie müssen ja ihren Bau schnell und zielgerichtet und damit effektiv mit Pollen beschicken, um keine Zeit zu verlieren, wenn zeitweise die Sonne nicht scheint oder das Pollensammeln und -suchen zeitaufwendig ist ...
Hat vielleicht jemand von Euch Ähnliches beobachtet?

Nomada fabriciana hat wie ihre Wirtsbiene, hier Andrena bicolor, zwei aufeinander abgestimmte Generationen im Jahr (ist "bivoltin") und kann sich - abgesehen von der perfekten Art des Auffindens der Wirtsnester (wie bei allen Nomada-Arten) - so stark vermehren; dementsprechend sind beide (auch die Wirtsbiene trotz starken Parasitenbefalls!) häufig.

Göfis/Vorarlberg, Österreich (ca. 500 m), 16.3.2017

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