Eine Begegnung Nachts so gegen 3.00 Uhr im Bahnhof Saalfeld
Freitagsfoto !
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Längere Zeit ist es her das ich Euch in eine Eisenbahnnacht mitgenommen hatte.
Also wird es wieder Zeit eine Plan- Nachtschicht vorzustellen bei der es zu einer feinen erfreulichen Begegnung gekommen ist.
Altbau 01 2204 Ex- Museumslok Dresden trifft zu nächtlicher Stunde den Öl- Bullen 95 0041 aus Probstzella.
Doch der Reihe nach. Seit dem 18. August 1980 schlugen mein Planheizer Micha und ich uns zusammen mit dem Edelrenner 01 2204 die Nächte um die Ohren.
Alles Stunden mäßig gesehen harte Schichten wo keine unter 13.15 Std. ihr Ende fand.
Die längste immerhin zog sich weit in den Vormittag hinein wie Kaugummi von 18.45 - 9.00 Uhr hin also 14.15 Stunden.
Die begann gleich mal mit einen 2000t Bomber Erz. dem Gag 56811 welchen wir als Vorspann zusammen mit einen Jumbo nach U- Born im Fünfzylindertakt hoch wuchteten.
Ein außergewöhnliches Hörspiel was da zur angehenden Nacht auf der Rampe abging. Ja eine kleines Diensttonband wäre sicher da zur Freude und vom historischen Nutzen gewesen.
Sicher war die 01 2204 danach erfreut als der Zugharken sich vorerst wieder entspannen konnte bei der Lz Fahrt nach Könitz.
Dort wartete bereits wieder ein Bomber auf uns an dem wir bis Camburg dran blieben der Gag 56491 .
Nach dem Fahrplan mit 1700t angegeben, da war es mitunter wie beim Fleischer der unschuldig fragte, “darf es auch etwas mehr seien ” ?
Mit der Fuhre segelten wir Tender voran runder nach Saalfeld. Wo wir Kopf machten so dann mit dem Schornstein Richtung Camburg standen.
Mittlerweile war es Nachmitternacht geworden höchste Zeit die Großküche aufzusuchen zwecks einer kräftigen Stärkung. Dem kam uns der überaus personalfreundliche Fahrplan sehr entgegen.
Denn von 0.34 Uhr der Ankunft bis zur Abfahrt 1.36 Uhr mussten wir keinesfalls hetzen um zu futtern.
Gut gestärkt ging es das Saaletal abwärts wie bei einer Vergnügungstour denn unser Fahrplan besagte ohne Halt durch.
Sachte anfahren, beschleunigen in Rudolstadt- Schwarza den Regler zu schob uns der Zug je nach dem bis Orlamünde. Dann reichten 5 kp/cm² Schieberkastendruck bis Camburg aus.
Wenn alles gut lief wie ein Uhrwerk und der Plan in der Planwirtschaft eingehalten wurde kamen wir nach 1.19 Stunden bei grüner Welle 4.59 Uhr im Lokwechsel- Bahnhof Camburg an.
Mit dem Öler wäre die Pause natürlich länger gewesen doch wenn es Hand in Hand ging, Wasser nachnehmen, dabei nachölen und drehen war noch eine knappe ¾ Stunde Freizeit drinnen. Für ein wenig Augenpflege in Ruhe.
Zurück Richtung Heimat erwartete uns nun zur Abwechslung nun ein Personenzug der P 4001.
Was noch mal volle Anspannung bedeutete mit 15 mal anfahren und halten ehe Saalfeld erreicht ist um 7.29 Uhr.
Weil keine Ablösung bei der Tour vorgesehen war. Wir aber eine Kohlelok hatten stand jetzt noch KWF an. So fiel der pünktliche Feierabend wie beim Öler voll ins Wasser.
Unter der Dusche zu Wiederbelebung standen Micha und ich so 9.20 Uhr. Anschließend nichts wie weg mit dem Trabbi nach Hause gepluppert wo keiner auf einen wartete zu der Tageszeit.
Essen, schlafen so gut es ging dazu war nicht mehr allzu viel Zeit
Denn 18.30 Uhr begann die Gott sei Dank letzte Nachtschicht wieder mit der 01 2204.
Nicht aufregendes eher was gemütliches immer nur rund um den Kirchturm. Nahgüterzüge mal 10 Kilometer Rudolstadt Güterbahnhof hin und zurück.
Gegen 23.30 Uhr trudelten wir im Bw ein KWF war wieder an der Reihe. Der Nachteil einer Kohellok dem Öler gegenüber. Je nach dem wie flott alles von statten ging war noch viel Zeit bis zu unserer nächsten Leitung Sl P 5004.
Ein Besuch in der Großküche war ungeschriebenes Gesetz.
Sobald genug gelabert gefuttert der Kaffee einen gewissen Pegel erreicht hatte verkrümelten wir uns schnell von den gastlichen Ort. Vollgestopft wird man unheimlich träge zu der unchristlichen Stunde. Da gab es nur eins schnell mit der Lok raus aus dem Bw um sich hinten an den Zug anzuhängen.
Mal etwas in sich gehen was bei einer Kohlelok besonders gut geht wegen der Ruhe auf dem Führerstand. Kein Brenner wummert da nervig herum.
Selbst mal angenommen sollten wir in uns tiefer reingeschaut haben sprich die Abfahrt verschlafen wäre das kein Problem. Die Lok vorn wird das Kind schon schaukeln. Bis Rudolstadt- Schwarza dem ersten Halt wären wir auf alle Fälle wieder voll da.
In Rudolstadt wurde der Zug getrennt unser Teil mit dem wir übers Dreieck fuhren nannte sich nun P 18031.Der nicht direkt nach Saalfeld führte sondern über Bad Blankenburg. Dort setzen wir den Zug um machten Kopf ehe es dann Tender voran nach Saalfeld ging.
Feierabend war 8.00 Uhr die nächste Schicht begann am folgenden Tag 6.00 Uhr mit Eilzug Leipzig.
Nun zum Foto entstanden am noch sehr frühen Morgen wo ich mich am Riemen gerissen hatte. Meinen Heizer Micha der auch viel fotografierte sich lieber die Ruhe gönnte.
Kein Eisenbahnfreund war weit und breit zu dieser stillen Stunde natürlich zu sehen. Die schlummerten alle noch in ihren herrlichen Dampflokträumen dahin. Irgendwo im Hotel oder auch privat in dem die Eisenbahn rund um die Uhr weiterhin ihre Züge fuhr.
Bewusst bin ich nicht ganz an den Zug gefahren für meine Aufnahme. Weil die 95er glücklicherweise auch länger dort herumstand.
Ein Bahnhof in dunkler Nacht von dem grellen Licht der Neonlampen geflutet lässt eine seltsame Stimmung aufkommen.
Wärmer in die Nacht hinein leuchtet dagegen das Licht der beiden Dampfrösser die extra noch ihre Triebwerksbeleuchtung zum Foto beisteuerten.
Im Schein des Lichtes lassen sich die abgestellten Züge gut erkennen die auf ihre morgendliche Fahrgäste nachts über warten.
Wie ins Bild gestellt gesellen sich die beiden Wasserkräne dazu.
Handy gab es damals noch nicht. Dafür hatten wir wie hier ganz recht im Bild überall solche Kurbel - Telefone dessen Türchen einer vergessen hat zu schließen.
### Etwas finden wir auch wieder in meinen Foto doch was das seien soll lasse ich Euch selbst herausfinden ? ###
** PS: Nächsten Freitag wird kein Foto erscheinen denn da bin ich wieder einmal unterwegs mit meinen Freunden aus Leipzig bis 9. September. **
Euer Ralf
Hartmut Wohlfarth 14/09/2013 16:17
Eine Starke Nachtaufnahme lieber Ralf, an den Wasserkran ende des Bahnsteig 2-3 kann ich mich nicht mehr daran erinnern !! So ist es man vergießt halt auch mal was !!VG Hartmut
Volker Thalhäuser 30/08/2013 21:09
wie immer schönBR 45 30/08/2013 20:11
Feines Nacht/Freitagsfoto, RalfUnd die Geschichte kann nur einer schreiben der es er"lebt" hat.
Ist das ein "132er Grossrusse" an Eurem anderen Zugende ?
Schade das es von der Vorspanntour mit dem 2000-Tonner nach U-Born keine Fotos zu geben scheint.
Altbau-01 vor 44 mit Erzbomber stell ich mir heiß vor.
Urlaubsgrüsse
aus dem Vogtland und ab morgen aus Thüringen
Andy
Michael PK 30/08/2013 20:06
Die 01er mit den großen Blechen und daneben die 95er.Das Bild strahlt soviel alte Eisenbahn aus und dazu noch die schöne Geschichte dazu.So wird die alte Eisenbahn schön nahe gebracht.Wieder eine SternstundeC. Kainz 30/08/2013 18:12
Wunderbare Anekdoten ! Heute sind die Dienste einsam
und elektrisch. Und dauern noch immer 13 Stunden ...
lg, Christoph
Klaus Kieslich 30/08/2013 17:00
Wieder eine super PräsentationGruß Klaus
Dieter Jüngling 30/08/2013 15:32
Und wieder ein Erlebnisbricht vom Feinsten.Die herrliche Aufnahme ist eine passenden Ergänzung.
Gruß D. J.
Jan-Henrik Sellin 30/08/2013 13:50
Da wird mir warm um's Herz, diese Stimmung können nur die "Dampfer" verbreiten. Viel Spaß in Leipzig, JanRoni Kappel 30/08/2013 11:28
Hallo!Wunderbar! :-)
lg,
Roni