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eine deutsche Schriftstellerin

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anne47


Premium (World), Köln

eine deutsche Schriftstellerin

Kinderbuchautorin und ein Opfer des Holocaust

Johanna Else Ury
geboren 1. November 1877 in Berlin-Mitte; gestorben 13. Januar 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau

Glückliche Tage
Glückliche Tage
anne47
traurige Wahrheit
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1905 erschien Else Urys erstes Buch "Was das Sonntagskind erlauscht", eine Märchensammlung, von der bis 1927 55.000 Exemplare verkauft wurden.
Else Urys zweites Buch "Studierte Mädel" ragt aus ihrem Gesamtwerk durch sein Thema heraus. Ury macht hier ein einziges Mal in ihrem Schaffen deutlich, dass eine akademische Ausbildung für Mädchen kein Hindernis für Eheglück und Familie sein muss. Das Buch erschien 1906 und wurde sowohl von der Presse als auch vom Publikum
wohlwollend aufgenommen.
Es folgten mehrere sog. "Backfisch-Geschichten" und ein weiterer Märchen- und Erzählband mit dem Titel "Goldblondchen". 1913 erhielt Else Ury mit diesem Buch die einzige öffentliche Auszeichnung für ihre Bücher.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg erschien mit "Nesthäkchen und ihre Puppen" der erste Band der Nesthäkchenreihe, die bis 1925 auf insgesamt zehn Bände anwuchs. Die Erzählungen machten Else Ury zu einer der bekanntesten Kinderbuchautorinnen der Weimarer Zeit und ihre Titelheldin Annemarie Braun, die goldblonde Arzttochter aus Berlin, zu einer Identifikationsfigur für viele Mädchengenerationen. Einige der Bände wurden in den 1930ern übersetzt und in Frankreich, Norwegen und den Niederlanden verlegt. Bis zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden von den Nesthäkchen-Büchern fast sieben Millionen Exemplare verkauft. Ury beschreibt mit dieser Kinderreihe fast ein ganzes Frauenleben von der Kaiserzeit bis zur Weimarer Republik. Rund siebzig Lebensjahre umfassen die 10 Nesthäkchen-Bände.

Bei der Illustrierten Mädchen-Zeitung "Das Kränzchen" ist sie Hausautorin der Fortsetzungsgeschichten. Sie schreibt im Geist der Zeit, patriotisch und kaisertreu. 1916 erscheint der Jugendroman "Lieb Heimatland" als Fortsetzungsgeschichte. Patriotismus und Verharmlosung des Krieges finden sich auch in einigen anderen Werken
Else Urys, z. B. in "Flüchtlingskinder" (1918) sowie in der Erzählung "Eine kleine Heldin" aus dem 1914 erschienenen Erzählungsband "Huschelchen". Über Else Urys Reaktion auf den verlorenen Krieg ist nichts bekannt.

Die Biografin Marianne Brentzel schreibt über Else Ury:

„Else Ury war eine unpolitische, konservative Frau des deutschen Bürgertums, die mit großer menschlicher Anteilnahme das Massenelend der Arbeitslosigkeit sah und im Sog der Massenbegeisterung Hitler für eine mögliche Lösung aus der tiefen Staatskrise hielt. Sie hat 1933 die Augen vor der politischen Wirklichkeit verschlossen, wie sie es vor den Geschehnissen im öffentlichen Raum ihr ganzes Leben getan hat. Sie hat einmal mehr der heilen, deutschen Familie ein Denkmal setzen wollen.“

Am 6. März 1935 wurde Else Ury aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen. Im Frühjahr 1939 muss sie mit ihrer Mutter in ein Judenhaus in Alt-Moabit, Solingerstraße 10 ziehen, ihr Haus wird beschlagnahmt und das Deutsche Reich als Eigentümer eingeschrieben.
Am 12. Januar 1943 wird Else Ury nach Auschwitz deportiert. 1100 Berliner Juden treffen am 13. Januar im Güterwaggon in Auschwitz ein. Zusammen mit circa 1000 Juden wird Else Ury direkt von der Rampe aus in die Gaskammer getrieben und ermordet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Else_Ury

https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie_extra/else-ury/

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