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eitelkeit auf erden

eitelkeit auf erden

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eitelkeit auf erden

Andreas Gryphius: "Es ist alles eitel"



(zu Prediger 1,2)

Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo itzund Städte stehn, wird eine Wiese sein
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden:

Was itzund prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was itzt so pocht und trotzt ist morgen Asch und Bein
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Itzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muß wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch bestehn?
Ach! was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum, die man nicht wiederfind't.
Noch will, was ewig ist, kein einig Mensch betrachten!

Comentarios 1

  • wahnsinniger unterer bis oberer pöbel 05/12/2009 14:26

    franz: in diesem alten wortsinn ist obiger text ja denn wohl auch gemeint, obschon mir wie ich eitler narr zugeben muß der nietzschesche hintersinn beiweitem besser gefällt. :-)

    was deine erfahrung angeht: dem wird niemand ernsthaft widersprechen.