Eleganz!
Seht Euch die wegen ihres vermeintlich uneleganten Aussehens oft geschmähte Neubaukessel-01.0 der Deutschen Bundesbahn einmal aus dieser Warte an:
Relativ glatter Kesselmantel, großer, den lichten Raum voll ausnutzender Kesseldurchmesser, entsprechend flacher Dom und kaum noch in Erscheinung tretender Schornstein:
- für mich der Inbegriff einer Kraft und Schnelligkeit ausstrahlenden Schnellzuglok!
Daß diese Kessel unter dem Mischvorwärmer und dem Heißdampfregler litten, steht auf einem anderen Blatt.
Die Dampflok hatte keine Chance mehr, sonst wären diese Kinderkrankheiten bestimmt ausgemerzt worden.
Ich wünschte, eine solche 01 wäre betriebsfähig zu machen und man könnte ihr diese Mängel austreiben.
Es gibt ja noch zB 01 164!
Aufnahme auf der Schiefen Ebene am 15.4.1971. 01 126 Bw Hof.
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Lutz68 03/11/2011 20:56
Das sieht sehr schön aus aus diesem Blickwinkel : Kontraste , felsiger Hang , kurvenreiche Strecke .Wolfgang Graßl 20/10/2011 19:32
Nur Geduld, wir werden es in nicht allzuferner Zukunft erleben, daß die 01 180 wieder mit eigener Kraft fährt.Klasse-Nachschuß!
Viele Grüße, Wolfgang
Thomas Reitzel 19/10/2011 12:48
Danke, blind lense, auch hier zu den ergänzenden und allgemein verständlichen, weiterführenden Erläuterungen!Das rückt auch wieder manches (Un)verständnis gerade!
blind lense 19/10/2011 11:05
Die Schiefe Ebene talwärts, da konnte die Lok laufen was die Strecke und die Bremse her gab! Seit Hof geht es überwiegend bergab, denn der Kohlenberg im Tender ist noch immer recht hoch. Der Heizer hatte einen ruhigen Dienst - bis jetzt.Nun über Schönheit sollte man nicht streiten, obwohl man es trefflich kann. Mir gefällt eine neubekesselte 01 sehr wohl, auch wenn sie mir nicht das vertraute Bild einer Altbau 01 bietet.
Zum Heißdampfregler und Mischvorwärmer muß man folgendes noch erwähnen. Diese Teile waren nicht konstruktionsbedingt die Ursachen dafür, daß es Probleme mit dem Wasserüberreißen gab. Sondern es waren überwiegend Personalfehler. Die Loks hatten nicht mehr die klassischen Kolbenspeisepumpen, sondern Turbopumpen. Sie speisten das Wasser um ein vielfaches schneller nach als die Kolbenpumpen. Einen Augenblick abgelenkt und der Wasserstand im Kessel war trotz seiner Größe zu hoch. Schwabbelnder hoher Wasserstand führte natürlich immer wieder dazu, daß zusammen mit Dampf auch Wasser in das Knierohr gelangte, da das Hilfsabsperrventil stets während des Betriebes geöffnet sein mußte. Dem Wasserreißen war nichts entgegenzusetzen außer tiefem Wasserstand. Das führte aber immer wieder zum Motzen der Lokführer, die es gewohnt waren mit einem entsprechend höherem Wasserstand zu fahren. Den Folgen des Wasserreißens konnte der Lokführer nur begegnen, in dem er den Regler schloß. Das ergab wiederum Ablagerungen in den Überhitzern und den Reglern. Die Mehrventilregler versagten oft ihren Dienst, weil dann die Entlastungsventile durch Kalk festfraßen und dann ging nichts mehr. Der Einfachventilregler, fast bauartgleich mit dem Naßdampfregler, zeigte diese Unart nicht. Aus diesem Grund haben die Loks mit EVR länger ihren Dienstversehen als Loks mit MVR.
Thomas Reitzel 18/10/2011 17:01
Gerade diese neu gestaltete Front war natürlich gewöhnungsbedürftig, dennoch eine Form die der Funktion folgte, denn man konnte auf dem quer verlaufenden Umlauf natürlich gut stehen und Arbeiten an der Rauchkammer vornehmen.Als Schüler gefiel mir diese völlig neue Form auch kaum, später fand ich sie zur übrigen Gestaltung passend.
Die Neubaukessel-41, 03.10 (DB) und auch die DB-Neubaulok der Reihe 23 und die beiden 66er haben ja ähnliche Fronten, die von Friedrich Witte´s Schreibtisch kamen.
Tobias Pokallus 18/10/2011 16:31
Ich finde die Neubaukessel 01 eigentlich gar nicht so schlecht, sieht man mal von der gewöhnungsbedürftigen Front ab. Da gefällt mir die geschlossene Schürze a la 01 173 doch schon besser. Trotzdem darf die Neubaukessel 01 nicht in der Vitrine fehlen.Gruß Tobi
Klaus Kieslich 18/10/2011 15:39
Super historische AufnahmeGruß Klaus