Elvis und die Röntgen-Schallplatten
„Seit den 1930er Jahren ist in der Sowjetunion „westliche“ Musik verboten. Auch russische Künstler werden von der Zensur geächtet, selbst Volkslieder gelten als kriminell. Doch auch unter Stalin wollen sich die Menschen amüsieren. Im Untergrund kopieren sie geschmuggelten Schallplatten mit Jazz, Rock*n Roll und Stücken verbotener russischer Musiker.
Die „Raubkopierer“ verwenden als Rohlinge Röntgenfilme. Diese werden in Krankenhäusern abgezweigt in runde Form geschnitten und auf Schallplattenschneidern Stück für Stück bespielt. So verbreitet sich die zensierte Musik auf den Bildern von Knochen, Schädeln und inneren Organen. Man nennt sie Roentgenizdat, ein Kunstwort aus Röntgen und Samizdat (Selbstverlag).
Die Mitglieder der Untergrund-Musikszene gelten als Oppositionelle, viele verbringen Jahre im Straflager.
Als es auch in der Sowjetunion Tonbandgeräte gibt, verschwinden in den 1960er Jahren die Roentgen-Schallplatten.“
(aus der Information des Museums für Kommunikation)
Frankfurt am Main, Museum für Kommunikation, 15.12.19.
Panasonic Lumix LX 15.
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