Endlich...
hab ich die Jungdachse richtig vor die Kamera bekommen. (:-)
Die haben mir die letzten Wochen ganz schön Kopfzerbrechen bereitet. Entweder kamen sie so spät raus, dass nur noch Beweisfotos mit fünfstelligen ISO-Werten möglich waren, oder aber sie spielten im hohen Farn, so dass ich auf dem Foto schon mit einem roten Pfeil die Position des Hauptmotivs hätte markieren müssen…
Als ich mich jedoch vorgestern Abend die 200m Steilhang hoch gekämpft hatte und am Bau ankam, wuselte der erste Jungdachs schon vor der Hauptröhre herum. Als ich mich jedoch so leise und unauffällig wie möglich des schweren Holzstativs entledigt und die Kamera aus dem Rucksack befreit hatte, war der Spuk schon wieder vorbei.
Ob er mich doch mitbekommen hatte, oder einfach gemerkt hatte, dass es noch zu früh wusste ich nicht, aber meine Laune war jedenfalls absolut im Keller. Dazu trug der jetzt einsetzende Gewitterguss noch sein übriges, vor allem weil ich meine Regenklamotten zu Hause gelassen hatte. Also baute ich ziemlich sauer und komplett durchgeweicht die Kamera auf und verkroch mich unter einem kleinen Stück Tarnfolie, das ich zur Not immer dabei habe. Darauf trommelte jetzt lustig und laut der Regen und ich fragte mich wirklich, was das Ganze noch bringen sollte.
Nach einer Viertelstunde klarte es jedoch auf und ich konnte mich der nervigen Folie entledigen. Als Position hatte ich mir eine neue Stelle ausgesucht, etwa 15m von der Hauptröhre entfernt. Von dort aus müsste ich auch die Kleinen Dachse trotz des Bewuchses aus der Bodenperspektive aufnehmen können. Der Nachteil war, dass ich dort nur 4m neben einer Nebenröhre saß, die allerdings wenig benutzt aussah. Also hoffte ich natürlich, dass sich die Dachse nicht ausgerechnet diesen Ausgang direkt neben mir aussuchen würden.
Aber passend zu dem bisherigen Verlauf streckte gegen halb acht genau dort einer, der etwa hasengroßen Jungdachse seinen Kopf heraus. Auch wenn Dachse nur schlecht sehen und ich in kompletter Tarnmontur inklusive Kopfhaube und Handschuhen dort lag, war mir eigentlich klar, dass das nicht gut gehen konnte. Als er den Kopf kurz abdrehte, schwenkte ich schnell die Kamera herum und wartete auf den richtigen Moment, um zumindest eine Aufnahme machen zu können.
Allerdings störte er sich an dem Auslösegeräusch überhaupt nicht (ich hatte allerdings auch noch einen Dämpfer um die Kamera), sondern bekam noch Verstärkung von seinen zwei Geschwistern. Also drei balgten putzmunter direkt vor mir (und Gott sei Dank auch noch knapp vor der Naheinstellgrenze des 500ers) rum. Ab und zu sicherten sie zwar zu mir rüber, aber wirklich interessant schien ich nicht zu sein.
Gegen halb zehn zogen sie dann in Kolonne hinter der Fähe her los und ich blieb richtig zufrieden am Bau zurück. Zwar konnte ich keine Ganzkörperaufnahmen machen, weil sie dafür einfach zu nahe waren, aber die Chance solche Nahaufnahmen zu machen hat man ja auch nicht alle Tage, so dass ich darüber nicht allzu traurig war.
Ich hoffe ich hab euch mit dem langen Text nicht gelangweilt, aber dieser Tag war so verrückt, dass ich die Umstände einfach mal mit dazu schreiben wollte.
LG Florian
Aufnahmedaten: Crop 1,3, 500mm, f4 bei 1/800s und ISO 1250, Stativ, wildlife
K. Buchmann 12/05/2011 15:31
Tolles Erlebnis, schöne Beschreibung. Hat sich auf alle Fälle gelohnt und du hast doch einige prima Dachsfotos machen können ! KlausG.M.T. 31/01/2011 23:02
jawoll...da hat sich der Aufwand gelohnt...ein sehr tolles Foto !
Gruß
Gregor
HS-Photo 31/01/2011 22:46
Gratuliere! Ein tolles Bild!Sonja Haase 31/01/2011 22:37
Gratuliere zu dem schönen Foto. Deine Ausdauer und Geduld wurden belohnt. Ich kenne das nur zu gut, auch wenn es sich da "nur" um Spechte handelte.. .Geduld und Ausdauer und die liebe zur Natur ermöglichen einem manchmal tolle Einblicke. Viele Grüße, Sonja.Nikonjürgen 31/01/2011 22:37
Super gemacht !"LG Jürgen
Darkest Hour 31/01/2011 22:18
So habe ich "Meister Lampe" echt noch nicht erlebt, sehr stark!:-)))...Tierfotografie.......laßt sie doch einfach in Ruhe leben, ...wir die Menschen zerstören schon genug ihrer Lebensräume, ...oder???
LG
.tamara. 31/01/2011 22:17
einsame spitze!Floh B. 31/01/2011 22:16
is' der süß!ich beneide dich wirklich um dieses Bild.
Motivfinderin 31/01/2011 22:14
Bin grad durch die Startseite zufällig auf dieses und Deine anderen (Frech-)Dachsbilder gestoßen und begeistert! Schöne Szenen hast Du hier in toller Quali festgehalten.Herrlich anzuschauen! Auch der Text dazu ist nett - und macht Mut ;o) Denn meine erste Begegnung mit LEBENDEN Dachsen sah denn so aus. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf...LG Susanne
Rainer Oberschmied 13/08/2010 20:43
Klasse, und jede menge glück=)Gehört natürlich dazu!
Lg Rainer
Vollblutgrünschnabel 20/07/2010 11:11
....sprachlos bin! na du hast ja mal n glück....mich grinst "mein" dachs immer nur von weitem an und ausschließlich dann, wenn ich kamerafrei durch unseren park döse....lach! herzlichen glückwunsch! deine dachsaufnahmen sind erste sahne!!! :-) lg, jeanneM. Kraus 09/07/2010 10:31
schön das Du uns an dem Erlebnis teilhaben lässt.Das Foto ist prima, bekommen wir noch mehr zu sehen?
Geduld zahlt sich doch immer wieder aus.
Gruß Michael
Wildlifefotografie Eike Mross 08/07/2010 14:52
Hallo Florian,ja das mit den Dachsen ist nicht immer einfach ;-)
Aber du hast durch Ausdauer doch ein ganz gutes Ergebnis erhalten. Wünsche dir noch viele weitere tolle Erlebnisse am Dachsbau.
Viele Grüße, Eike
Hansjörg Walter 08/07/2010 10:20
Gratuliere zu dieser Aufnahme.Ich habe vor einiger Zeit einen Fuchs - Dachsbau ausgemacht. Nachdem sich bei mehrmaligem Ansitzen nichts gezeigt hat, obwohl die Röhreneingänge sichtbar befahren waren habe ich bisher den Bau nicht mehr aufgesucht. Dies muss ich schnellstmöglich nachholen, denn laut der Beschreibung der Jungdachse müssten sie doch mal langsam aus dem Bau kommen.
VG Christel
Barbara A.S. 08/07/2010 7:52
Geduld zahlt sich oft aus ... oft leider auch nicht.Glückwunsch zu diesem Erlebnis und den Bildern.
LG Barbara