Enttarntes Tarnwunder

Enttarntes Tarnwunder

Während ich in der Camargue diesen Laubfrosch fotografierte, kamen zwei junge Französinnen vorbei, blieben stehen und schauten mir beim Fotografieren zu. Nach einer Weile fragten sie mich, was ich denn dort fotografiere. Auf meine Antwort hin schauten sie noch genauer hin, um dann einige Zeit später erneut zu fragen, wo denn die Frösche seien. Erst nachdem ich ihnen den Laubfrosch auf dem Monitor meiner Digitalkamera gezeigt hatte, entdeckten sie das Kerlchen im Schilf.
Wie gut der Laubfrosch auf dem Schilfhalm getarnt ist, kann man auf dem Foto kaum noch nachvollziehen- aber ein Größenvergleich mit dem Schilfhalm verdeutlicht es vielleicht ein wenig. Etwa pfenniggroß war das Laubfröschchen und gut getarnt wie es war, dachte es nicht an Flucht.
Wenn man den vom Aussterben bedrohten Laubfrosch bei uns entdecken will, ist jetzt die richtige Zeit. Abends ab der Dämmerung und nachts rufen die Männchen von der Wasseroberfläche, später im Jahr auch vom Land aus. Besonders die jungen Laubfrösche brauchen aber auch viel Sonne, deshalb klettern sie in der Vegetation hoch und sitzen bei schönem sonnigen Wetter hoch an Sträuchern und Bäumen, im Frühjahr mehr am Schilf.
Fotografiert mit Nikon D 100 und Sigma 2.8/90 mm Makroobjektiv.