Erinnerung an Erinnerungen

Erinnerung an Erinnerungen

Letzten Samstag machte ich mich auf die Rückfahrt aus meinem vierwöchigen "Exil" auf der Insel Elba. Ich hatte eine Fahrkarte für einen der sechs einzigen Autoreisezüge, die dieses Jahr zwischen Deutschland und Italien verkehren. Nachdem DB-Autozug 2014 den Verkehr nach Italien eingestellt hatte, folgte Autoslaaptrain der NL unerwartet im Frühjahr 2015 und es wurden bereits verkaufte Tickets zurückerstattet. Interessant, dass unsere Politiker parallel und ungeachtet dieser Entwicklung von einem Klimagipfel zum nächsten hasten, um unsere Umwelt zu verbessern ohne von der Realität Kenntniss zu nehmen.

Unverhofft und kaum bekannt sprang dann im Mai das niederländische Unternehmen Treinswinkel in die Bresche und bot bemerkenswerterweise die Relation Düsseldorf–Verona an, da so über den Brenner gefahren wird, um die horrenden Schweizer Trassen- und Lokpreise zu sparen. Das ganze hängt mit der Firma Euro-Express in Münster zusammenzuhängen, die z.B. auch Pilgerfahrten nach Lourdes, tw. mit Lazarettwagen, anbietet.

Wir allerdings hatten einen urgemütlichen Schlafwagen (kein Lazarettwagen) mit Dreibettabteilen, bei dem sogar noch die Fenster per großer Kurbel zu öffnen sind und man nicht hilflos der Klimaanlage ausgeliefert ist. Das junge holländische Personal war sehr freundlich und bemüht!

Während der Fahrt über den Brenner sah ich dann die verfallenen Reste des ehemaligen Deposito Fortezza (Franzensfeste) und die Erinnerungen trugen mich 40 Jahre zurück zum 1. August 1975, als die Franco-Crosti-Lokomotive 741 320 und 740 161 vor dem damals noch intakten Lokschuppen standen.